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"Masters-Leichtathleten des Jahres" 2023: Die Nominierten im Porträt

Je fünf Männer und Frauen stehen als Deutschlands "Masters-Leichtathlet" beziehungsweise "Masters-Leichtathletin des Jahres" zur Wahl. Sie wissen noch nicht, wem Sie Ihre Stimme geben wollen? Hier erfahren Sie mehr über die Nominierten: Wir stellen Ihnen alle Athletinnen und Athleten in Kurzporträts vor.
David Deister

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Masters-Leichtathletin des Jahres – Die Nominierten

Carolin Hingst | 1980 | TG Nieder-Ingelheim

„Ich liebe den Sport, es ist Zeit, dass sich was dreht, und ich werde Euch auch weiterhin mit voller Energie, Leidenschaft und Begeisterung entertainen, motivieren und mein Sport verrücktes Leben mit euch teilen“. Carolin Hingst sagt Adieu! Und wie?! Mit einem Weltrekord in der Altersklasse der 40 bis 44-Jährigen: mit übersprungenen 4,15 Metern in Diefflen (im Landkreis Saarlouis). Ab sofort konzentriert sich die Olympia-Sechste von Peking (2008) auf ihren Zukunftsjob als Fitness- und Mentaltrainerin.

Tatjana Schilling | 1970 | TSV 1850/09 Kornbach

5,23 Meter im Weitsprung und 1,55 Meter im Hochsprung. Wer schafft das schon? Und das im Alter von 53 Jahren, wohlgemerkt als Frau! Die Hessin gilt als die aktuell vielseitigste und erfolgreichste Masters-Athletin, auch über die Landesgrenzen hinweg. Sechstausendeinhundertfünfundsechzig Punkte. Und das bei den Europameisterschaften in Pescara – beim Saisonhöhepunkt im Freien toppt Tatjana Schilling den Weltrekord der Kölnerin Barbara Gähling! Und vergoldet mit vier WM-, drei EM- und acht DM-Titeln ihre fabelhafte Saison.

Margret Göttnauer | 1952 | LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain

Ob auf der Tartanbahn oder auf der Straße, ob im Gelände oder in den Bergen, ob über die Stadionrunde oder etwa über die Halbmarathondistanz: In den Ergebnislisten der Altersklasse 70-Plus grüßt sie grundsätzlich von ganz oben. Als Seriensiegerin erlebt Margret Göttnauer den diesjährigen Winter, Frühling und Sommer wie im Goldrausch. An der Seite ihres Mannes und Motivators macht sich die 71-Jährige in den Einzelkonkurrenzen zur jeweils fünffachen Welt- und Europameisterin sowie sechsfachen Deutschen Meisterin.

Jennifer Gartmann | W45 | LG Westerwald

Einmal Gold bei den Hallen-Weltmeisterschaften: 4.028 Punkte im Fünfkampf mit 480 Punkten Vorsprung, dreimal Gold bei den Europameisterschaften: 5.294 Punkte im Siebenkampf, 11,78 Sekunden im 80 Meter-Hürdensprint und 1,50 Meter im Hochsprung sowie insgesamt sechsmal Gold bei den Deutschen Meisterschaften in Mönchengladbach: Die Top-Mehrkämpferin und seit einem Jahr agierende Athletensprecherin der DLV-Masters mit ihrer großen Leidenschaft für den Hürdensprint hat geliefert.

Ute Ritte | W70 | LAV Bayer Uerdingen/Dormagen

Was für ein tolles Geburtstagsgeschenk. Kurz nach ihrem Ehrentag schafft Stabhochspringerin Ute Ritte 2,40 Meter in Paderborn: Hallen-Europarekord! Und nach einem spannenden Duell mit der höhengleichen Britin Sue Yeomans (2,30 m) ist die Sympathieträgerin aus Moers Hallen-Weltmeisterin im Stabhochsprung. Bei den Europameisterschaften ist Ute Ritte gleich doppelt spitze! Gold mit 2,30 Metern in ihrer Paradedisziplin und 3,67 Metern im Weitsprung.

Masters-Leichtathlet des Jahres – Die Nominierten

Lothar Fischer | M85 | TG Waldsee

Zentimeterarbeit eines Autodidakten. So schön bereits das vergangene Jahr mit dem Hallen-Weltrekord im Dreisprung (7,78 m) für den 87-jährigen Lothar Fischer (TG Waldsee) begonnen hat, so herausragend auch seine im Weitsprung erzielten 3,61 Meter. Hallen-Weltrekord! Lothar Fischer: „Diesen Rekord wollte ich unbedingt“, so titelte leichtathletik.de. Der versierte Horizontalspringer ist sein eigener Trainer, trainiert dreimal in der Woche im Kreis seiner Ludwigshafener Community und schwört noch heute auf die „Trainingsanleitungen“ von Toni Nett aus dem Jahr 1950.

Wolfgang Ritte | M70 | LAV Bayer Uerdingen/Dormagen

Persönliche Bestleistungen von ihm sind Superlative und immer auch gleichbedeutend mit deutschen, kontinentalen und globalen Rekorden. Serge< Bubka, der insgesamt 35 Weltrekorde aufstellte, und der schwedische Stabhochspringer Hans Lagerquist sind und waren seine Vorbilder. Wolfgang Ritte, abermaliger Hallen-Weltmeister und Europameister, kennt sich prima aus, was Höhenflüge angeht und wie man Rekorde in Bubka-Manier Stück für Stück hochschraubt. 3,56 Meter in der Halle und 3,53 Meter im Freien – das sind in diesem Jahr nach neun eigenen Weltrekorden die neuen Top-Marken. 

Fokke Kramer | M85 | Bosauer SV

Unglaublich! Er ist 85 Jahre alt und benötigt weniger als 50 Minuten für 10 Kilometer. Der Langstreckler vom Bosauer SV am Plöner See läuft mit der unglaublichen Zeit von 48:57 Minuten eine fantastische neue Weltbestzeit. Klemens Wittig, „Senioren-Leichtathlet des Jahres 2022“, zollt Respekt. Schon zwei Weltrekorde sind unter Dach und Fach: 23:51,51 Minuten über 5.000 Meter und 50:08,83 Minuten über 10.000 Meter. Das Trainings-Erfolgsrezept des früheren Mathelehrers? Früh aufstehen, ein Glas Wasser trinken und Laufen gehen – stets an seiner Seite: Hanjo, sein nimmermüder polnischer Hütehund.

Norbert Demmel | M60 | TSV Unterhaching

Schon in seiner Zeit als Aktiver hatte Zehnkämpfer und 8.152-Punkte-Mann Norbert Demmel seine größten Stärken allen voran in den Wurfdisziplinen – mit einem besonderen Faible für den Diskuswurf. Von den Europameisterschaften in Pescara kommt der 60-Jährige mit zwei Goldmedaillen nach Hause, im Wurf-Fünfkampf (4.526 Punkte) und im Diskuswurf (55,50), gleichermaßen unangefochten. Und was für eine herausragende Frühform: 4.726 Punkte - Weltrekord, aufgestellt im Mai bei einem Einladungswettkampf im österreichischen Linz.

Jan Schindzielorz | M45 | LG Forchheim

Wenige Tage nach seinem 45. Geburtstag macht 110-Meter-Hürdensprinter Jan Schindzielorz sich sein eigenes Geschenk der besonderen Art, bei den nationalen Titelkämpfen in Mönchengladbach: 14,26 Sekunden. Weltrekord! 16 Hundertstelsekunden schneller als die vom Südafrikaner Shaun Bownes gehaltene Bestmarke aus dem Jahr 2016. Inzwischen als angesehener BLV-Landestrainer Hürdensprint vornehmlich in Bayern unterwegs, startete Jan Schindzielorz zuletzt in 2019 bei den Deutschen Meisterschaften der Aktiven, kurz vor seinem 41. Geburtstag. Bemerkenswert im Sprintbereich.

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