Die DLV-Akademie hat ein neues Format ins Leben gerufen: Trainer Tech-up ist kürzlich zur Premiere mit dem Titel „Superschuh – Fluch und Segen zugleich“ gestartet. Trainer Tech-Up bietet aktuelle Themen und Innovationen an fünf bis sechs Terminen im Jahr an und wird auch als Fortbildung von der DLV-Akademie anerkannt.
Michael Siegel moderierte den digitalen Abend, an dem der leitende Verbandsarzt des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Professor Dr. Dr. Karsten Hollander (Medical School Hamburg) und Prof. Dr. Steffen Willwacher (Universität Offenburg) mit zwei hochinteressanten Präsentationen und verschiedenen Studien zum Carbonschuh referierten. Einerseits sorge der Schuh für eine Leistungsexplosion, andererseits nähmen Verletzung zu.
„Je länger die Distanz, desto schneller sind die Zeiten“, so Hollander, der explizit darauf hinwies, dass die „Advanced Footwear Technology“ behutsam eingeführt werden muss. Nicht jeder Athlet bzw. jede Athletin komme mit dem Schuh, der ein besonderes Dämpfungsmaterial hat, klar. Bei einer Analyse für den Langstreckenlauf wurden verschiedene Strava-Profile analysiert. Rund vier bis fünf Prozent Verbesserung hat dabei der Superschuh erreicht.
Überbelastung im Training verhindern
„Wenn man sich einmal der Weltbestenliste anschaut, dann stellt man fest, dass sich nach Einführung des Carbon-Schuhs die Weltbestenliste deutlich verbessert hat“, sagte Willwacher, der in seinem Vortrag auch darauf hinwies, dass sich die Laufökonomie durch den „Superschuh“ verbessert und ein sogenannter Federeffekt vorhanden ist.
„Während sich die meisten Studien auf Männer beziehen, ist die Studienlage bei Jugendlichen noch sehr gering“, so Hollander. Der neue Schuh wird nicht nur im Sprint und auf der Langstrecke eingesetzt, sondern auch im Dreisprung und Weitsprung. „Für das Training ist eine andere Form erforderlich, um Verletzungen vorzubeugen.“
Dabei verwiesen beide Wissenschaftler auf die Notwendigkeit eines Monitorings, das beim DLV bereits seit einiger Zeit eingesetzt wird, um die Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler entsprechend zu schützen und optimal vorbeugen zu können, um Überbelastung im Training zu verhindern. Häufige Verletzungen seien Achillessehnen-Probleme sowie Kahnbeinverletzungen. Auch in der Zukunft seien evidenzbasierte Studien für den Bereich „Advanced Footwear Technology“ notwendig, um die Prävention zu verbessern.
Weiter geht es mit den nächsten Trainer Tech-ups am 3. Juni (Prävention und Unterstützung bei Verletzungen durch richtige Ernährung mit Dr. Christina Steinbach) und am 4. Juli (Bedeutung des Beckenbodentrainings für Athletinnen mit Luisa Dartmann). Weitere Infos und eine Anmeldemöglichkeit finden Sie auf der Webseite der DLV-Akademie.