| Diamond League Eugene

Unter 29 Minuten – Beatrice Chebet läuft Weltrekord

© Gladys Chai von der Laage
Beim Diamond League-Meeting in Eugene ist Beatrice Chebet am Samstag über 10.000 Meter als erste Frau auf der Bahn unter 29 Minuten geblieben. Auf den Mittel- und Langstrecken gab es eine Reihe weiterer Weltklassezeiten. Als einzige DLV-Teilnehmerin des Meetings wurde Kristin Pudenz Fünfte im Diskuswerfen.
Jan-Henner Reitze

Über 10 Kilometer auf der Straße sind die Kenianerinnen Agnes Ngetich (28:46 min) und Emmaculate Anyango (28:57 min) schon Anfang des Jahres als erste Frauen in der Geschichte unter 29 Minuten geblieben. Am Samstag ist das Beatrice Chebet, ebenfalls aus Kenia, im Rahmen des Diamond League-Meetings in Eugene (USA) auch als erster Frau auf der Bahn gelungen. Die 24-Jährige legte die Strecke in 28:54,14 Minuten* zurück und blieb damit knapp sieben Sekunden unter dem Weltrekord der Äthiopierin Letesenbet Gidey (29:01,03 min).

Beatrice Chebet ist zweimalige Cross-Weltmeisterin, gewann 2022 WM-Silber sowie 2023 WM-Bronze über 5.000 Meter und ist Mitinhaberin des Weltrekords über 5 Kilometer auf der Straße (14:13 min). In Eugene war es allerdings 10.000-Meter-Weltmeisterin und 5.000-Meter-Weltrekordlerin Gudaf Tsegay (Äthiopien), die beim Veranstalter Weltrekord-Tempo „bestellt“ hatte, sich am Ende aber als Zweite (29:05, 92 min) geschlagen geben musste.

Die Siegerin kann mit einem Start bei den Olympischen Spielen in Paris (Frankreich; 1. bis 11. August) planen, denn Kenia hatte das Rennen zu Olympia-Trials erklärt. „In Paris werde ich doppelt starten, über 5.000 Meter und 10.000 Meter“, erklärte Beatrice Chebet. „Nachdem Gudaf um Weltrekordtempo gebeten hatte, habe ich entschieden, mit ihr mitzugehen und zu schauen, wie mein Körper reagiert. Es hat sich gut angefühlt. Ich bin total glücklich, dass ich eine 28er-Zeit laufen konnte.“

Ebenfalls mit Spitzenzeiten für Olympia in Stellung brachten sich Lilian Rengeruk (29:26,89 min) und Margaret Chelimo Kipkemboi (beide Kenia; 29:27,59 min). Im Rennen der Männer spurtete Daniel Mateiko (26:50,81 min) vor Nicholas Kipkorir (26:50,94 min) und Benard Kibet (alle Kenia; 26:51,09 min) zum Sieg.

Rasante Rennen auch auf weiteren Mittel- und Langstrecken

Herausragende Zeiten brachten auch die weiteren Laufwettbewerbe. Über die Meile ließ 1.500-Meter-Weltmeister Josh Kerr mit britischem Landesrekord (3:45,34 min) 1.500-Meter-Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen (Norwegen; 3:45,60 min) knapp hinter sich. Über 800 Meter stürmte Keely Hodgkinson (Großbritannien) in 1:55,78 Minuten vorne weg. Die 1.500 Meter entschied die Äthiopierin Diribe Welteji in 3:53,75 Minuten für sich, vor Jessica Hull (Australien), die in 3:55,97 Minuten einen Ozeanien-Rekord aufstellte.

Über 5.000 Meter blieben gleich sechs Athletinnen aus Äthiopien unter 14:25 Minuten. Es siegte Tsige Gebreselama (14:18,76 min). Als Fünfte lief Birke Haylom (14:23,71 min) U20-Weltrekord. Olympiasiegerin Sifan Hassan (Niederlande; 14:34,38 min) kam als Siebte ins Ziel. Über 3.000 Meter Hindernis blieben Olympiasiegerin Peruth Chemutai (Uganda; 8:55,09 min) und Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech (Kenia; 8:56,51 min) unter neun Minuten.

US-Siege und französischer Landesrekord

Im Sprint gab es US-Heimsiege. Über 100 Meter der Frauen setzte sich Weltmeisterin Sha'Carri Richardson (10,83 sec) vor Hallen-Weltmeisterin Julien Alfred (St. Lucia; 10,93 sec) durch. Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah (Jamaika; 11,30 sec) kam als Neunte ins Ziel. Bei den Männern gewann Christian Coleman (9,95 sec) über 100 Meter und Kenneth Bednarek (19,89 sec) über 200 Meter.

Auch im Hürdensprint setzte sich bei den Männern mit Weltmeister Grant Holloway (13,03 sec) ein US-Athlet durch. Bei den Frauen war Cyrena Samba-Mayela (Frankreich) in 12,52 Sekunden die Schnellste. Die Hallenweltmeisterin von 2022 stellte damit einen Landesrekord auf und bezwang Olympiasiegerin Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico; 12,54 sec).

Als einzige DLV-Starterin in Eugene belegte Kristin Pudenz (SC Potsdam; 62,24 m) den fünften Platz im Diskuswerfen. Olympiasiegerin Valarie Allman (USA; 67,36 m) triumphierte knapp vor der Kubanerin Yaimé Pérez (67,25 m). Als erster Kugelstoßer in diesem Sommer ließ Joe Kovacs (USA; 23,13 m) das 7,26-Kilo-Gerät über die 23-Meter-Marke fliegen.

Die Entwicklung des 10.000-Meter-Weltrekords seit 1984

28:54,14 min | Beatrice Chebet (KEN), Eugene 2024
29:01,03 min | Letesenbet Gidey (ETH), Hengelo 2021
29:06,82 min | Sifan Hassan (NED), Hengelo 2021
29:17,45 min | Almaz Ayana (ETH), Rio 2016
29:31,78 min | Junxia Wang (CHN), Peking 1993
30:13,74 min | Ingrid Kristiansen (NOR), Oslo 1986
30:59,42 min | Ingrid Kirstiansen (NOR), Oslo 1985
31:13,78 min | Olga Bondarenko (URS), Kiew 1984

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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