Mit einer Weltklasseleistung hat Max Heß die erste Medaille für das DLV-Team bei der Hallen-EM gewonnen. Am Samstagabend flog der Dreispringer auf 17,43 Meter und zu Silber. Nur Andy Díaz Hernández konnte spät im Wettkampf kontern. Damit setzte Max Heß eine ganz besondere Serie bei Hallen-Europameisterschaften fort.
Hallen-EM 2025 Apeldoorn Livestreams Live-Ergebnisse
Hop, Step, Jump – Silber! Mit einem Lächeln verließ Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) nach dem ersten Versuch des Dreisprung-Finals am Samstagabend in Apeldoorn die Anlage. Er wusste nur zu gut, wie gut diese drei Sprünge waren. Mit 17,43 Metern flog der 28-Jährige nicht nur zu seinem zweitbesten Ergebnis der Karriere nach seinem deutschen Hallenrekord 2017 in Budapest (17,52 m in der Hallen-EM-Quali), sondern sicherte sich mit der Weltklasseweite auch Silber bei der Hallen-EM. Es war das beste Ergebnis eines deutschen Dreispringers bei einer Hallen-EM seit Charles Friedeks Triumph vor 25 Jahren in Gent mit 17,28 Metern, der den Wettkampf in Apeldoorn verfolgte.
Max Heß schaffte es in diesem Versuch, sein enorm schnelles Anlauftempo bis in den abschließenden Jump zu übertragen und damit ganz weit hinauszufliegen. Denn auch der Absprung war optimal, am Brett „verschenkte“ Max Heß nur 1,9 Zentimeter. Weiter als der Chemnitzer war in diesem Jahr weltweit kein anderer Dreispringer gekommen. Seine eigene Weltjahresbestleistung steigerte der Teamkapitän des DLV in Apeldoorn zwischenzeitlich um zwei Zentimeter.
Andy Díaz Hernández kontert im fünften Versuch
Nach seinem „Schocker“ gleich im ersten Versuch brauchte es lange, bis die Konkurrenz aufwachte. Doch im fünften Versuch gelang Andy Díaz Hernández eine deutliche Steigerung. Der Italiener landete erst wieder nach 17,71 Metern und steigerte die „frische“ Weltjahresbestleistung von Max Heß um 28 Zentimeter. Dass dem gebürtigen Kubaner, der seit zwei Jahren für Italien startberechtigt ist, eine solche Weite zuzutrauen ist, zeigt seine Bestleistung von 17,75 Metern. Die erzielte der 29-Jährige vergangenen Juni in Florenz.
Weiter als der neue Hallen-Europameister ist seit 14 Jahren kein Dreispringer bei einer Hallen-EM gesprungen. 2011 katapultierte sich Teddy Tamgho (Frankreich) in Paris auf 17,92 Meter. Damals hatte Fabrizio Donata übrigens mit 17,73 Metern Platz zwei belegt. Diesen immer noch gültigen italienischen Hallenrekord verpasste Andy Díaz Hernández in Apeldoorn nur um zwei Zentimeter. Bronze ging an Andrea Dallavalle mit 17,19 Metern und damit ebenfalls nach Italien.
Mit seiner Silbermedaille setzt Max Heß eine beeindruckende Serie bei Hallen-Europameisterschaften fort. Nach vier Bronzemedaillen in Folge gelang ihm nun der Sprung auf Platz zwei. Damit stand er bei allen seinen Starts bei Hallen-Europameisterschaften auf dem Podest. Bei vier der fünf letzten Austragungen hätten seine 17,43 Meter zum Titel gereicht.
Stimme zum Wettkampf
Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz):
„Ich bin superhappy mit dem Ergebnis. Ich bin Saisonbestleistung gesprungen und dicht an den deutschen Rekord herangekommen. Ich wollte im ersten Versuch direkt einen raushauen, um mir Sicherheit zu geben. So konnte ich auch ein paar Versuche auslassen. Der Versuch war noch nicht perfekt, hat aber zu einer tollen Weite gereicht. Ich wollte gerne noch einen draufsetzen, in Richtung Bestleistung, deutscher Rekord springen. Das hat nicht ganz geklappt, aber es war ein super Ergebnis. Ich weiß, dass der Italiener auch ein ganz schönes Pfund draufhat. Er hat es in diesem Jahr noch nicht gezeigt, er hat erst einen Wettkampf gemacht, aber er hat eine ganz gute PB stehen [17,75 m]. Heute sah er nicht ganz so frisch aus wie sonst, aber er hat in diesem einen Versuch gezeigt, was er draufhat. Daher kann man sich in so einem Wettkampf nie sicher sein. Ich wünsche alle anderen deutschen Startern maximalen Erfolg und dass sie über sich hinauswachsen.“
Max Heß bei Hallen-Europameisterschaften
Dreisprung:
2017 | Bronze 17,12 m
2019 | Bronze 17,10 m
2021 | Bronze 17,01 m
2023 | Bronze 16,57 m
2025 | Silber 17,43 m
Weitsprung:
2015 | Quali (11.) 7,71 m