Beim Diamond League-Meeting in Keqiao hat sich Stabhochsprung-Überflieger Armand Duplantis am Samstag mit 6,11 Metern durchgesetzt. Langstreckler Mohamed Abdilaahi teilte sein 5.000-Meter-Rennen klug ein und wurde Sechster. Hochspringerin Christina Honsel steigerte ihre Saisonbestleistung auf 1,92 Meter.
Zum Auftakt der Diamond League-Saison in Xiamen (China) hatten Stabhochsprung-Weltrekordler Armand Duplantis (Schweden) am vergangenen Wochenende noch 5,92 Meter zum Sieg gereicht. Bei der zweiten Station am Samstag, wieder in China in Keqiao, legte der Olympiasieger eine Schippe drauf und meisterte im ersten Anlauf souverän 6,11 Meter. Diese Steigerung war auch nötig, denn der Grieche Emmanouil Karalis flog im ersten Versuch über 6,01 Meter und forderte den Überflieger damit heraus. 6,11 Meter waren dann aber zu hoch für den Olympia-Dritten.
Der Sieger versuchte sich dann noch vergeblich am neuen Weltrekord von 6,28 Metern. „Ich werde weiter an meiner Geschwindigkeit arbeiten. Jetzt kommt erstmal wieder ein Monat ohne Wettkämpfe, nur mit hartem Training“, sagte Armand Duplantis. „Ich bin sicher, dass ich eine gute, gesunde und starke Form aufbauen kann, die mich dann zur WM nach Tokio führt.“
Wieder in gewohnten Höhen mit einer zwei vor dem Komma unterwegs ist Hochsprung-Weltrekordlerin Yaroslava Mahuchikh (Ukraine), die auf Anhieb 2,00 Meter übersprang und damit als Siegerin feststand. In Xiamen hatte sie mit 1,97 Metern gewonnen. Die Australierinnen Nicola Olyslagers (1,98 m) und Eleanor Patterson (1,95 m) folgten auf den weiteren Podiumsplätzen. Als Fünfte steigerte Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) ihre Saisonbestleistung auf 1,92 Meter. Imke Onnen (Cologne Athletics) erreichte den sechsten Platz, bis einschließlich 1,88 Meter hatte sie alle Höhen im ersten Versuch geschafft.
Mohamed Abdilaahi läuft zweitbeste Zeit der Karriere
In einem top besetzten 5.000-Meter-Feld schob sich Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics) immer weiter nach vorne und wurde in 13:05,21 Minuten schließlich starker Sechster. Noch schneller war der 26-Jährige nur bei seiner Bestleistung 2022 (13:03,18 min). Schon in der Halle hatte er sich in 13:06,38 Minuten in guter Form präsentiert.
Den Sieg machte ein Trio aus Äthiopien unter sich aus. Als Erster durchs Ziel spurtete der Olympia-Zweite über 10.000 Meter Berihu Aregawi (12:50,45 min) vor den jeweils erst 19-Jährigen Kuma Girma (12:50,69 min) und Mezgebu Sime (12:51,86 min).
Über 800 Meter steigerte Hallen-Weltmeisterin Tsige Duguma den äthiopischen Landesrekord als Siegerin auf 1:56,64 Minuten. Olympiasieger Soufiane El Bakkali (Marokko) verzichtete auf einen Start über 3.000 Meter Hindernis. Das Rennen entschied mit Abrham Sime (8:07,92 min) ebenfalls ein Athlet aus Äthiopien für sich.
Cordell Tinch läuft auf Position vier der ewigen Bestenliste
Wie schon beim Auftakt der Diamond League stand Cordell Tinch im Hürdensprint wieder ganz oben. Dank eines technisch blitzsauberen Rennens drückte der US-Amerikaner seine Bestzeit auf 12,87 Sekunden. Nur drei Athleten waren jemals schneller, alle sind ebenfalls US-Amerikaner: Weltrekordler Aries Merritt (12,80 sec), Weltmeister und Olympiasieger Grant Holloway (12,81 sec) und Devon Allen (12,84 sec).
Bei den Frauen kam Grace Stark (USA) über 100 Meter Hürden fehlerfrei durch (12,42 sec) und anders als in Xiamen konnte Danielle Williams (Jamaika; 12,55 sec) nicht mehr auf den letzten Metern vorbeiziehen.
Nachdem Karsten Warholm (Norwegen) in Xiamen über 300 Meter Hürden in 33,05 Sekunden mit einer Weltbestzeit in den Sommer gestartet war, ging es in Keqiao wieder über die 400 Meter Hürden. Auch hier lag der Olympiasieger von 2021 in 47,28 Sekunden deutlich in Front.
Jessica-Bianca Wessolly Siebte in 23,32 Sekunden
Über 200 Meter sprintete Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) auf der ungünstigen Innenbahn als Siebte (23,32 sec) ins Ziel. Dem Feld klar voraus war Anavia Battle (USA; 22,38 sec), die auch schon in Xiamen gewonnen hatte. Über 100 Meter der Männer konnte sich wieder Akani Simbine (Südafrika; 9,98 sec) durchsetzen, knapp gegen den Olympia-Zweiten Kishane Thompson (Jamaika; 9,99 sec).
Diskus-Olympiasiegerin Valarie Allman (USA) schleuderte die Ein-Kilo-Scheibe trotz geschlossenem Stadion über die 70-Meter-Marke (70,08 m), dieser Wettbewerb zählte allerdings nicht zur Diamond League-Kategorie. Im Kugelstoßen gelangen Weltmeisterin Chase Jackson (USA; 20,54 m) als einziger Athletin Weiten jenseits der 20 Meter. Hallen-Europameisterin Jessica Schilder (Niederlande; 19,77 m) wurde Zweite.
Im Weitsprung gab es wie schon in Xiamen einen Heimsieg für China, diesmal durch Shi Yuhao (8,21 m). Das Publikum durfte auch noch Rang zwei für den Chinesen Shu Heng (8,18 m) feiern.
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