Für die laufen, die es nicht können: Unter diesem Motto steht alljährlich der "Wings for Life World Run". Gewidmet ist das Lauf-Event dem großen Ziel, Querschnittslähmungen heilbar zu machen. Am Sonntag nahmen mehr als 300.000 Personen an den "Flagship"-Läufen teil. Zu den fleißigsten Kilometer-Sammlern zählten Esther und Hendrik Pfeiffer sowie das Team "Run with the Flow".
Mit einer Rekordzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist am Sonntag der "Wings for Life World Run" zu Ende gegangen. 310.719 Personen aus 191 Nationen starteten gleichzeitig um 13:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit bei den zahlreichen "Flagship Runs" rund um den Globus oder ließen sich bei ihren privaten Trainingsläufen via App vom virtuellen "Catcher Car" verfolgen.
Der Lauf eines jeden Läufers dauert so lange, bis dieser vom "Catcher Car" eingeholt wird, das 30 Minuten nach dem Start bei den Flagship Runs oder virtuell die Verfolgung aufnimmt. Das Startgeld aller Teilnehmenden, vom Lauf-Anfänger bis zum Profi, geht an die "Wings for Life" Stiftung. Am Sonntag waren das 8,6 Millionen Euro, die nun der Rückenmarksforschung zugute kommen.
Esther Pfeiffer erste deutsche Gesamtsiegerin
Die fleißigsten Kilometersammler Deutschlands waren Esther und Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics). Das Ehepaar ging beim Lauf in München "undercover" mit Perücke und Schirmmütze an den Start. Mit 59,03 Kilometern absolvierte Esther Pfeiffer, die amtierende Deutsche Halbmarathon-Meisterin, nicht nur den längsten Lauf ihres Lebens, sondern krönte sich auch zur weltweiten Gewinnerin unter allen Starterinnen – als erste Deutsche überhaupt.
"Die ersten Kilometer waren noch einfach, aber nach 30 Kilometern wurde es dann richtig hart, weil ich in meinem Training nicht länger als 25 Kilometer laufe", erklärte Esther Pfeiffer. "Bei jedem Kilometer gab es eine Menge Leute, die mich angefeuert haben, und deshalb bin ich jetzt bei 59 Kilometern."
Hendrik Pfeiffer schaffte sogar 66,74 Kilometer und landete damit in der weltweiten Gesamtwertung auf Platz sechs. Einen Rekord stellte der Japaner Jo Fukuda auf, der 71,67 Kilometer zurücklegte. Die stärkste Mannschaft waren die 25 Läufer aus dem Team "Run with the Flow" von Ultraläufer Florian Neuschwander (PTSV Rosenheim), der das Team als Kapitän anführte. Auch die Deutsche Hindernis-Rekordlerin Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) lief den "Flagship Run" in München (20,43 km). Via App mit dabei waren etwa Zehnkämpfer Niklas Kaul (USC Mainz) und 400-Meter-Hürden Weltrekordler Karsten Warholm (Norwegen).