Die Siege im Kugelstoßen der 50. Halleschen Werfertage gingen am Freitagabend auf das Konto der internationalen Gäste: Mit Chase Jackson und Rajindra Campbell setzten sich die zweimalige Weltmeisterin und der Olympia-Dritte durch. Erstmals wurde der Wettbewerb am Vortag des Meetings auf dem halleschen Marktplatz in Szene gesetzt.
Es war 2022 bei den Halleschen Werfertagen, als Chase Jackson (USA) den ersten Wettkampf mit ihrem damals neuen Trainer Paul Wilson bestritt. Seitdem ist der Brite an ihrer Seite. Gemeinsam feierten sie 2022 und 2023 die Weltmeistertitel im Kugelstoßen – und darüber hinaus drei Siege in Folge bei den Werfertagen. Den vierten Triumph in der Saalestadt ließ die 30-Jährige am Freitag folgen: Zum Auftakt der 50. Jubiläumsausgabe dominierte Chase Jackson auf dem Marktplatz das Kugelstoßen.
Mit zwei Stößen über die 20-Meter-Marke und einer Siegesweite von 20,34 Metern war die US-Amerikanerin eine Klasse für sich. "Ich bin schwer in den Wettkampf gekommen, aber jetzt am Ende bin ich sehr zufrieden", bilanzierte Chase Jackson, "es war eine tolle Atmosphäre, ich liebe diese Straßenmeetings." Weiter geht es für sie am 1. Juni beim Goldenen Oval in Dresden, wo sie dann auch auf Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) treffen wird. Die Olympiasiegerin musste ihren Start in Halle/Saale aufgrund eines Trainingsrückstands infolge einer bakteriellen Mandelentzündung absagen und wird beim Goldenen Oval in die Saison einsteigen (zum Ticket-Vorverkauf).
Platz zwei der Frauen-Konkurrenz sicherte sich die Schwedin Fanny Roos (18,97 m), Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) konnte nach ihren 19,16 Metern zum Saison-Auftakt mit 18,64 Metern das nächste starke Ergebnis verbuchen. Mit Technikproblemen haderte die Hallen-EM-Sechste Alina Kenzel (VfB Stuttgart; 18,02 m), die gerade erst das letzte Vorbereitungstrainingslager abgeschlossen hatte. Jubel gab es dagegen bei Julia Ritter (TV Wattenscheid 01), die mit 17,85 Metern erstmals seit ihrem Wechsel zum Drehstoß wieder an die 18-Meter-Marke herankam.
Rajindra Campbell bezwingt Joe Kovacs
Im Wettbewerb der Männer konnte etwas überraschend der Olympia-Dritte den Olympia-Zweiten deutlich hinter sich lassen: Der Jamaikaner Rajindra Campbell übertraf gleich zweimal die 21-Meter-Marke und war mit 21,40 Metern unangefochten. Selbstbewusst trat auch der Norweger Marcus Thomsen auf, dessen erster Versuch auf 20,87 Meter zugleich sein bester war. Schritt für Schritt pirschten sich Scott Lincoln (Großbritannien; 20,85 m) und Joe Kovacs (USA; 20,79 m) näher an ihn heran, vorbei kamen sie nicht mehr. Platz vier zum Saisoneinstieg – für Joe Kovacs auch angesichts der Weite eine sichtliche Enttäuschung.
Vor den Augen von etwa 2.500 Zuschauern auf dem halleschen Marktplatz taten sich zum Saison-Auftakt bei empfindlich kühlen Temperaturen auch die DLV-Asse noch schwer. Der Deutsche Meister Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) wurde mit 19,48 Metern Siebter, einen Platz dahinter sortierte sich mit 19,28 Metern der Deutsche Hallenmeister von 2024 Silas Ristl (VfL Sindelfingen) ein.
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