In Top-Form zur rechten Zeit: Vanessa Baldé, Vivienne Morgenstern und Yasmin Amaadacho haben am Samstag das Finale der U23-EM über 400 Meter Hürden mit Bestzeiten beendet. Zwei von ihnen dürfen dafür auf dem Podest die Silber- und Bronzemedaille entgegennehmen.
Sweep im Lager der deutschen Langhürdler! Erst war Owe Fischer-Breiholz (Königsteiner LV) am Samstag in der Entscheidung der männlichen U23 zum Sieg mit neuem Meisterschaftsrekord gestürmt. Dann zogen bei den U23-Europameisterschaften in Bergen (Norwegen) die DLV-Athletinnen über 400 Meter Hürden nach und machten den Medaillensatz komplett.
Wie schon im Halbfinale war es die Britin Emily Newnham (54,08 sec), die das Rennen dominierte – und das im Finale mit Meisterschaftsrekord. Wie schon im Halbfinale fokussierte sich Vanessa Baldé (Hamburger SV) auf der Zielgeraden nur auf die stärkste Läuferin vor ihr. Und ihre Beine trugen sie einen Tag nach ihrer Bestzeit von 55,96 Sekunden noch einmal schneller um die Bahn: In 55,36 Sekunden pulverisierte sie ihren Hausrekord ein weiteres Mal. Der Lohn: die Silbermedaille!
„Ich habe mir immer schon gewünscht, einmal diese Fahne um die Schulter zu tragen“, sagte sie anschließend. „An das Rennen kann ich mich gar nicht mehr so richtig erinnern, ich habe einfach versucht zu machen, was mein Coach gesagt hat. Fokussiert zu bleiben, zu kämpfen, und mit der Britin mitzugehen. Wie eng es war, habe ich gar nicht wahrgenommen.“
Vivienne Morgenstern holt Bronze
Tatsächlich war einige Bahnen rechts von ihr auch ihre Teamkollegin Vivienne Morgenstern (Dresdner SC 1898) rasant unterwegs. Nachdem sie bei der U23-DM in Ulm erstmals unter 56 Sekunden geblieben war, konnte sie diese Leistung in Bergen in 55,45 Sekunden noch einmal deutlich steigern. Als Dritte schaffte auch sie es auf das Podest. „Ich bin so unfassbar dankbar, dass ich hier stehe“, freute sie sich, „Edelmetall mit nach Hause zu nehmen war mein Wunsch. Wir haben aus dem Callroom Owe gesehen und uns gesagt, jetzt machen wir es ihm nach. Silber und Bronze – dazu gibt es gar nicht mehr viel zu sagen.“
Auf Platz sieben komplettierte Yasmin Amaadacho (Frankfurt Athletics) den glänzenden Auftritt des DLV-Trios. In 56,22 Sekunden war auch sie schnell wie nie zuvor. „Ich hatte mir mehr vorgenommen“, gestand sie im Anschluss dennoch, „ich weiß, ich kann mehr. Aber ich denke, ich habe gut durchgezogen und Vieles besser gemacht, vielleicht auch einiges schlechter. Wir standen zu dritt im Finale, ich bin Siebte in Europa – und das in meinem ersten internationalen Finale!“