| U23-EM 2025

Bergen Tag 4 | Milina Wepiwé packt zum richtigen Zeitpunkt den Bronze-Wurf aus

Diskuswerferin Milina Wepiwé schwenkt strahlend die Deutschlandfahne. © Stefan Mayer
Die Deutschen U23-Meisterschaften und die Qualifikation bei der U23-EM verliefen für Milina Wepiwé nicht nach Wunsch. Doch im Finale war die jahresbeste deutsche U23-Diskuswerferin auf den Punkt fit und in starker Form: Mit 56,82 Metern gewann sie die Bronzemedaille.
Svenja Sapper

Bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Ulm (48,36 m) und in der Qualifikation (49,12 m) bei der U23-EM in Bergen (Norwegen) hatte Diskuswerferin Milina Wepiwé (TSG Wehrheim) zuletzt die 50 Meter-Marke nicht übertreffen können. Doch im Finale lieferte sie am Sonntag einen starken Wettkampf ab. Nach 50,67 Metern zum Auftakt und einem ungültigen Wurf katapultierte sie sich in Runde drei mit 54,61 Metern auf Rang drei. Was die Hessin zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Mit dieser Weite war ihre Bronzemedaille bereits besiegelt. 

Doch im vierten Durchgang konnte sie selbst noch eine Schippe drauflegen: 56,82 Meter, ihre beste Weite seit Mitte Mai. Zu Beginn der Saison hatte die Harvard-Studentin ihre Scheibe in zwei Wettkämpfen dicht an die 60-Meter-Grenze heran befördert. Direkt vor der DLV-Athletin, die im September erst 20 Jahre alt wird, reihte sich mit 56,98 Metern die Italienerin Benedetta Benedetti ein, die Bestleistung warf. Die Goldmedaillen-Gewinnerin hatte schon im ersten Versuch ihre Konkurrenz mit einem Wurf auf 58,20 Meter schachmatt gesetzt. Mit diesem U23-Landesrekord triumphierte am Sonntag die Spanierin Ines Lopez. 

Für Milina Wepiwé war es nach Silber bei der U20-EM vor zwei Jahren die zweite internationale Medaille. Und in der "Familiensammlung" ist der Medaillensatz nun komplett, denn Schwester Nadjela, ebenfalls eine talentierte Diskuswerferin, gewann vergangenes Jahr bei der U18-EM Gold. „Die letzten Wettkämpfe liefen nicht so gut“, resümierte sie. „Aber ich wusste, was ich kann und was ich draufhabe, ich durfte nur keine Selbstzweifel haben. Die 56 Meter sind eine Weite, mit der man zufrieden sein kann! Und mit Bronze bin ich nicht unzufrieden. Ich habe mich heute gut gefühlt, der dritte Versuch war schon sehr gut, obwohl ich mich gar nicht danach gefühlt habe, im vierten konnte ich mich dann noch mal steigern.“

Katja Seng strahlende Vierte

Direkt hinter Milina Wepiwé sortierte sich mit Katja Seng (Eintracht Frankfurt) schon die nächste DLV-Athletin ein. Mit 53,46 Metern schob sie sich im fünften Durchgang auf Rang vier, zwei Zentimeter vor der Isländerin Hera Christensen. Die Frankfurterin nahm den sonst undankbaren vierten Rang gerne an, wie sie anschließend verriet: „Ich bin mega happy. Zum Podium hätte noch ein bisschen mehr kommen müssen, da fehlte schon noch einiges. Bei der letzten U23-EM in Espoo bin ich Zehnte geworden, hier wollte ich besser abschneiden, jetzt bin ich Vierte.“

Keinen guten Wurf erwischte Lea Bork (LV 90 Erzgebirge). Die Dritte der U20-EM musste nach 49,46 Metern zum Auftakt zwei ungültige Versuche hinnehmen und verpasste damit als Neunte den Endkampf. 

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