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ISTAF 2025: Weltklasse-Leichtathletik im Berliner Olympiastadion

Gina Lückenkemper und Julian Weber halten bei der ISTAF-Pressekonferenz ihre Startnummern in die Kamera © Tilo Wiedensohler / ISTAF
Auch im nach-olympischen Jahr 2025 weht beim Internationalen Stadionfest (ISTAF) am 27. Juli wieder ein Hauch von Olympischen und Paralympischen Spielen durch das Berliner Olympiastadion. Kurz vor den Deutschen Meisterschaften und sieben Wochen vor der Leichtathletik-WM in Tokio treten beim ISTAF mehr als 150 Weltklasse-Athletinnen und -Athleten zum Kräftemessen an.
pm / svs

Das ISTAF-Programm ist mit seinen 16 Disziplinen auch in diesem Jahr wieder kompakt und abwechslungsreich für Stadion- und TV-Zuschauer inszeniert. Mit Spannung erwartet werden am Sonntag im Berliner Olympiastadion die Entscheidungen über 100 Meter, 800 Meter, 100 Meter Hürden, 400 Meter Hürden, 2.000 Meter Hindernis, im Weitsprung und Kugelstoßen bei den Frauen sowie über 100 Meter, 100 Meter Para, Meile, Meile U20, 110 Meter Hürden, 400 Meter Hürden und im Dreisprung, Stabhochsprung und Speerwurf bei den Männern.

Wenige Tage vor den Deutschen Meisterschaften in Dresden (31. Juli bis 3. August) stellt das ISTAF am Sonntag die ideale Generalprobe für die nationalen Titelkämpfe dar und bietet mit hochkarätiger internationaler Besetzung darüber hinaus einen Vorgeschmack auf die Weltmeisterschaften in Tokio (Japan; 13. bis 21. September). 

Zu den beliebtesten und bekanntesten Stars aus deutscher Sicht gehören die mit Olympia-Gold dekorierten Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim, Kugelstoß-Olympiasiegerin 2024), Malaika Mihambo (LG Kurpfalz, Weitsprung-Olympiasiegerin 2021) und Thomas Röhler (LC Jena; Speerwurf-Olympiasieger 2016). Deutschlands schnellste Sprinterin Gina Lückenkemper (SCC Berlin), amtierende Olympia-Dritte mit der 4x100-Meter-Staffel und der EM-Zweite im Speerwurf Julian Weber (USC Mainz) wollen ihre Vorjahressiege wiederholen. Für den Wahl-Berliner Weber wäre es gar der vierte ISTAF-Erfolg im vierten Jahr in Folge.

"ISTAF hat großen Platz im Leichtathletik-Herz"

Eine Extraportion Motivation braucht Julian Weber nicht: „Das ISTAF am Sonntag wird zum absoluten Familientreffen für mich. Meine Verlobte, ihre Eltern und meine sind da, dazu langjährige Freunde mit ihren Kids – es wird am Speerwurf einen lautstarken Weber-Block geben. Ich habe noch mal richtig hart trainiert und hatte länger keinen Wettkampf. Ich freue mich darauf, im Olympiastadion richtig weit zu werfen.“

Und auch Gina Lückenkemper hat sich für Sonntag wieder viel vorgenommen: „Das ISTAF hat einen wahnsinnig großen Platz in meinem Leichtathletik-Herzen. Ich freue mich immer, wenn ich nach Berlin zum ISTAF komme und hier auf der Bahn stehen kann. Das Olympiastadion ist mein absolutes Lieblingsstadion und auf dieser Bahn ist alles möglich.“

Und bei der traditionellen Pressekonferenz vor dem ISTAF am Freitag im Volkswagen DRIVE! Studio Unter den Linden zeigten die beiden deutschen Europameister von 2022 auch große Sympathien füreinander. Gina Lückenkemper: „Ich schaue immer, was die Werfer machen. Gerade bei Julian gucke ich total gerne zu. Ich bin sein größter Fan!“ Worauf Julian Weber erwiderte: „Das trifft sich gut, ich bin nämlich Ginas größter Fan und freue mich darauf, sie am Sonntag beim ISTAF zu sehen. Ich bleibe auf jeden Fall so lange im Stadion, bis sie gelaufen ist.“

Highlights im Hürdensprint

Weitere Highlights werden die Rennen über 100 beziehungsweise 110 Meter Hürden sein. Das Feld bei den Männern wird von Olympiasieger Hansle Parchment angeführt. Der Jamaikaner hatte sich 2021 in Tokio (Japan) Gold geschnappt und trifft am Sonntag auf starke internationale Konkurrenz wie seinen Landsmann Lafranz Campbell, den Afrikarekordler Antonio Alkana und den Senegalesen Louis François Mendy.

Überhaupt der Hürdensprint: Bei den Frauen nehmen die drei aktuell schnellsten Frauen Europas den bestehenden ISTAF-Meeting-Rekord von 1986 ins Visier. Sowohl Nadine Visser (Niederlande) als auch Pia Skrzyszowska (Polen) und Ditaji Kambundji (Schweiz) könnten in Topform die fast 40 Jahre alte Bestmarke der Bulgarin Yordanka Donkova (12,37 Sekunden) angreifen.

Im Para-Sprint der Startklasse T64 über 100 Meter der Männer treffen mit Sherman Guity Guity (Costa Rica, dreimal Gold) und Felix Streng (Sprintteam Wetzlar, zweimal Gold) zwei mehrfache Paralympics-Sieger aufeinander.

Robert Farken gegen Mohamed Abdilaahi

Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig) stellte in diesem Jahr schon fünf deutsche Rekorde auf. Im Juni steigerte er die Uralt-Rekorde über 1.500 Meter auf 3:30,80 Minuten und über die Meile (1.609,34 m) auf 3:49,12 Minuten. Nun will er den Meilen-Rekord beim ISTAF noch einmal unterbieten. Konkurrent ist unter anderem Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics), der vor zwei Wochen in Monaco Dieter Baumanns deutschen Rekord über 5.000 Meter auf 12:53,63 Minuten verbessert hat. Er will Robert Farken das Leben auf den vier Runden und knapp zehn Metern äußerst schwer machen.

Im Stabhochsprung messen sich der sechsmalige Deutsche Freiluftmeister Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics), Oleg Zernikel (ASV Landau) und Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit starker internationaler Konkurrenz. Mit dem Niederländer Menno Vloon, dem Türken Ersu Sasma, dem Portugiesen Pedro Buaró und den Chinesen Bokai Huang und Li Chenyang (übersprangen beide schon 5,85 m) sind gleich fünf Springer dabei, die ihren jeweiligen Landesrekord halten. Spannung ist also garantiert!

Tickets sind erhältlich im Online-Ticketshop unter www.tickets.istaf.de und an den Tageskassen am Olympiastadion (ab 10:30 Uhr). Das ZDF überträgt das ISTAF am Sonntag live von 15:45 Uhr bis 17:00 Uhr.

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