Am Samstag startet die Leichtathletik-WM 2025 in Tokio (Japan), und das mit acht Vorrunden mit deutscher Beteiligung. Wie sich die DLV-Athletinnen und -Athleten in diesen Wettbewerben präsentiert haben und wie sie selbst ihre Auftritte einordnen, das lesen Sie hier von Disziplin zu Disziplin.
WM 2025 Tokio TV-Zeiten & Livestreams Live-Ergebnisse
Frauen
100 Meter | Vorläufe
Start: 18:55 Uhr (JPN) // 11:55 Uhr (GER)
DLV-Teilnehmerinnen: Gina Lückenkemper (SCC Berlin), Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar), Sina Mayer (LAZ Zweibrücken)
1.500 Meter | Vorläufe
Start: 18:50 Uhr (JPN) // 12:50 Uhr (GER)
DLV-Teilnehmerinnen: Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg), Nele Weßel (TV Waldstraße Wiesbaden)
Weitsprung | Qualifikation
Start: 18:30 Uhr (JPN) // 11:30 Uhr (GER)
DLV-Teilnehmerin: Malaika Mihambo (LG Kurpfalz)
Diskuswurf | Qualifikation
Nur Shanice Craft steht im Finale
Alle drei deutschen Diskuswerferinnen hatten sich viel vorgenommen für ihren WM-Auftritt – leider konnte am Ende nur eine von ihnen zufrieden von dannen ziehen: Shanice Craft (SV Halle). Die amtierende WM-Siebte steigerte sich im dritten Durchgang auf 63,51 Meter. Nicht ganz die direkte Qualifikationsweite von 64,00 Metern, aber die siebtbeste Weite der Konkurrenz. Als Starterin in Gruppe B konnte sie sich da ihrer Sache schon recht sicher sein.
Gar nicht nach Wunsch verlaufen war die Qualifikation zuvor in Gruppe A für die Teamkolleginnen Kristin Pudenz (OSC Potsdam) und Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen). Die Potsdamerin startete mit 62,02 Metern vielversprechend, konnte sich dann jedoch nicht mehr steigern. Es blieb bei Platz sechs in ihrer Gruppe, und nach dem Abschluss von Gruppe B stand fest: Damit fehlte leider ein Platz zum Finale. Einen schwarzen Tag erwischte Marike Steinacker, ihre Scheibe flog nur auf 57,43 Meter. Für beide eine bittere Erfahrung: Pudenz wie Steinacker waren bislang bei internationalen Starts stets in die Top Zwölf eingezogen.
Die beste Weite der Qualifikation ging auf das Konto von Sandra Elkasevic (Kroatien): Die Weltmeisterin von 2013 und 2017 schleuderte ihren Diskus auf 66,72 Meter. Auch die Weltjahresbeste Valarie Allman (66,07 m) und Titelverteidigerin Laulauga Tausaga (beide USA; 64,99 m) präsentierten sich ebenso souverän wie die Niederländerin Jorinde van Klinken (66,39 m).
Stimmen zum Wettbewerb
Kristin Pudenz (OSC Potsdam)
Jetzt ist erst mal Zittern angesagt. Mal schauen, was die andere Gruppe macht. Es kann reichen, kann aber auch nicht reichen. 62 Meter sind nicht das, was ich mir vorgenommen hatte. Mit dem ersten Wurf war ich eigentlich erst mal zufrieden. Dann dachte ich, ich kann jetzt ein bisschen Gas geben, aber "Gas geben" heißt leider in dieser Saison oft oben zu arbeiten statt unten. Heute hatte ich wieder das Problem, dass ich oben gezogen habe, statt die Beine arbeiten zu lassen. Das führt zu Würfen, die mich nicht weiterbringen. Es war schön, wieder ins Stadion zu kommen. Ich hätte mir gewünscht, dass mir das auch ein bisschen Positivität für den Wettkampf bringt.
Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Ich bin fassungslos! Damit hätte ich nicht gerechnet. Es wird schwer, das jetzt wegzustecken. Ich war mir sicher, dass ich auf jeden Fall ins Finale komme, die Saison war eigentlich ganz vielversprechend. Technisch kann ich mir das schon erklären: Ich habe obenrum gezogen, die Beine waren nicht schnell genug. Ein bisschen kann man das auf die Uhrzeit schieben, aber ich will auch keine Ausreden suchen. Es gab genug Athletinnen, die auch bei der Uhrzeit performt haben. Vor dem letzten Wurf war ich mir sicher, dass ich es hinbekomme. Aber die Anspannung und der Druck... Ich bin sehr enttäuscht. Es war eine super lange Saison. Ich bin super stolz auf meinen ersten deutschen Meistertitel. Natürlich hat man Medaillenträume, wenn man Vierte bei Olympia war. Umso bitterer ist jetzt dieses Ergebnis.
Männer
100 Meter | Vorläufe
Start: 20:35 Uhr (JPN) // 13:35 Uhr (GER)
DLV-Teilnehmer: Owen Ansah, Lucas Ansah-Peprah (beide Hamburger SV)
3.000 Meter Hindernis | Vorläufe
Start: 18:05 Uhr (JPN) // 11:05 Uhr (GER)
DLV-Teilnehmer: Karl Bebendorf (Dresdner SC), Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch), Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen)
Stabhochsprung | Qualifikation
Start: 19:05 Uhr (JPN) // 12:05 Uhr (GER)
DLV-Teilnehmer: Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen), Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics), Oleg Zernikel (ASV Landau)
Mixed
4x400 Meter | Vorläufe
DLV-Quartett gegen starke Konkurrenz ausgeschieden
Mit einer Saisonbestzeit von 3:13,21 Minuten war das deutsche Team zur WM gereist. Diese Vorleistung konnten Manuel Sanders (TV Wattenscheid 01), Johanna Martin (1. LAV Rostock), Emil Agyekum (SCC Berlin) und Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg) am Samstagvormittag in etwa bestätigen: 3:13,61 Minuten wurden für das DLV-Quartett gestoppt. Doch die Konkurrenz spielte in einer anderen Liga, von Anfang an taten sich die deutschen Langsprinterinnen und -sprinter schwer, Anschluss zu finden. Letztlich reichte ihre Zeit nur für Rang sieben in ihrem Lauf.
Den Vorlauf-Sieg holten sich die USA (3:10,18 min) vier Hundertstel vor Großbritannien. Im zweiten Lauf war Belgien mit 3:10,37 Minuten ähnlich schnell. Das deutsche Team hätte einen deutlichen deutschen Rekord benötigt, um in die Runde der letzten Acht einzuziehen: Achtschnellste im Vorlauf waren die Gastgeber mit 3:12,08 Minuten, die nationale Rekordmarke in der noch jungen Disziplin steht bei 3:12,94 Minuten. Das deutsche Team belegte insgesamt Platz zwölf.
Stimmen zum Wettbewerb
Johanna Martin (1. LAV Rostock)
Die Gefühlslage ist den Umständen entsprechend. Ich finde, wir haben das ganz gut gemacht. Natürlich war die Konkurrenz hart, aber das wussten wir vorher. Dafür haben wir es ganz gut gelöst.
Manuel Sanders (TV Wattenscheid 01)
Ich habe nicht so gut in mein Rennen reingefunden. Ich hatte mich vorher gut gefühlt und bin entsprechend enttäuscht, dass ich es nicht so auf die Bahn bringen konnte, wie ich es wollte. Wir wussten, dass wir schnell rennen können, wir wussten auch, dass wir das mussten. Es ist schade, dass wir das jetzt nicht auf die Bahn gebracht haben, aber wir werden daraus lernen. Vor zwei Jahren haben wir gezeigt, dass wir ins Finale rennen können, und es ist jetzt bitter, dass doch so viel gefehlt hat.
Emil Agyekum (SCC Berlin)
Wir haben alle unser Bestes gegeben. Was jetzt noch gefehlt hat, werden wir mit den Trainern auswerten, und dann schauen wir weiter.
Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg)
Ich schließe mich Emil an: Wir haben alle unser Bestes gegeben, es hat aber leider nicht gereicht. Wir sind dankbar, dass wir laufen durften.