| Prävention

„Angebote und Konzepte noch besser adressieren“

© Torben Flatemersch
Als Deutscher Leichtathletik-Verband haben wir die Recherchen zur ZDF-Dokumentation über Gewalt in der Leichtathletik umfassend begleitet sowie auch in der folgenden Berichterstattung zu diesem wichtigen Thema Rede und Antwort gestanden. Mit Beginn der Weltmeisterschaften möchten wir nun für die nächsten Tage den Fokus auf das Sportliche legen und unsere Athletinnen und Athleten in Tokio bestmöglich unterstützen.
DLV

Wir fassen hier noch einmal DLV-Statements und ausgewählte Antworten auf Medienanfragen zusammen. Darüber hinaus finden Sie hier weitere wichtige Informationen zu diesem Thema.

Idriss Gonschinska, DLV-Vorstandsvorsitzender:

Die in dem TV-Beitrag aufgezeigten Fälle machen uns sehr betroffen und wütend. Wir sind tief erschüttert. Jeder einzelne Fall ist unerträglich und erfordert sofortiges und konsequentes Handeln.

Missbrauch im Sport ist ein schwerwiegendes Vergehen, das wir niemals tolerieren dürfen. Kinder und Jugendliche sind besonders schutzbedürftig, weil sie uns anvertraut sind und auf unser verantwortungsvolles Handeln angewiesen sind. Es ist unsere Pflicht, eine sichere Umgebung zu schaffen, in der sie sich frei entfalten und verletzungsfrei sportlich wachsen können.

Unser Schutzkonzept ist gut und bereits sehr umfassend. Die Kolleginnen und Kollegen leisten eine großartige Arbeit. Es zeigt sich aber, dass wir die Angebote und Konzepte noch besser adressieren und uns noch viel stärker im Sport und in der Leichtathletik vernetzen müssen. Auch weitere Instrumente sind dabei sinnvoll. Wir unterstützen aktiv den Safe Sport Code und den Aufbau eines Zentrums für Safe Sport.

Dr. Jörg Bügner, DLV Vorstand Leistungssport: 

Der Schutz unserer Athletinnen und Athleten hat für uns höchste Priorität. Missbrauch und psychische Gewalt haben im Sport keinen Platz. Die Ausstrahlung des Beitrags wirft insbesondere bei den Athletinnen und Athleten – aber auch bei unseren Trainerinnen und Trainern und dem gesamten Team – Fragen und Sorgen auf und bedeutet unmittelbar vor den Weltmeisterschaften eine ganz besondere Herausforderung. Gerade deshalb ist es uns jetzt so wichtig, alle Athletinnen und Athleten zu begleiten, zu unterstützen und für sie da zu sein.

Unser Schutzkonzept ist bereits sehr fundiert, was nicht zuletzt die PotAS-Kommission bestätigt hat, und unser gesamtes Team steht voll dahinter. Trotzdem ist klar: Wir müssen wachsam bleiben, weiter an lückenlosen Strukturen arbeiten und die Sichtbarkeit und Bedeutung auf allen Ebenen der Leichtathletik deutlich machen.

Uns ist dabei bewusst, dass insbesondere für die vielen engagiertem Ehrenamtlichen in den Vereinen die Informationsdichte sehr groß ist und die Umsetzung eine Herausforderung darstellt.

Die große Leichtathletik-Familie besteht in Deutschland aus rund 800.000 Mitgliedern, die die Werte des Sports leben und für diese einstehen. Mehr als 99 Prozent der Trainerinnen und Trainer machen einen hervorragenden Job, überwiegend im Ehrenamt. Es ist wichtig, dass wir über Verbands- und Landesgrenzen hinweg eng zusammenarbeiten, um die Täter konsequent zur Rechenschaft zu ziehen.

Jochen Schweitzer, DLV-Aufsichtsratsvorsitzender: 

Der DLV steht solidarisch an der Seite der Betroffenen und wird gemeinsam mit den Landesfachverbänden weiter alles daransetzen, Schutz und Sicherheit im Leistungssport nachhaltig zu stärken. Gemeinsam mit allen Beteiligten müssen wir systemische Schwachstellen offen anerkennen und alles in unserer Macht stehende tun, um sie zu beheben.

Dr. Kristin Behrens, DLV-Direktorin Sportentwicklung:   

Wir haben das DLV-Schutzkonzept partizipativ unter Einbindung aller Beteiligten entwickelt und vor vier Jahren an den Start gebracht. Das Schutzkonzept wird kontinuierlich weiterentwickelt, um den Schutz und das Wohl von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltig sichern und aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen, gesetzliche Rahmen, sowie vor allem die Erfahrungen und die Bedürfnisse von Athletinnen und Athleten, Trainerinnen und Trainern zu berücksichtigen. Hierfür hat unter anderem eine mehrmonatige Dialogreihe, die wir zu Jahresbeginn gestartet haben, wichtige Ergebnisse und Impulse geliefert. Vorrangiges Ziel ist es, die Präventions- und Interventionsarbeit noch umfassender und wirksamer zu gestalten.

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