Dieser Kerl ist der Hammer! Merlin Hummel zeigte am Dienstag im WM-Finale den besten Wettkampf seiner Karriere. Mit 82,77 Metern schnappte sich der 23-Jährige sensationell die Silbermedaille im besten Hammerwurf-Finale der WM-Geschichte. Für die deutschen Hammerwerfer ist es die erste WM-Medaille seit 20 Jahren.
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Die Faust geballt, ein breites Grinsen auf dem Gesicht und der selbstbewusste Blick Richtung Anzeigetafel. So quittierte Merlin Hummel (LG Stadtwerke München) seinen ersten Versuch im WM-Finale der Hammerwerfer am Dienstagnachmittag. Auf starke 82,77 Meter hatte der 23-Jährige wenige Augenblicke zuvor sein 7,26 Kilogramm schweres Arbeitsgerät befördert – und damit gleich anderthalb Meter weiter als jemals zuvor. Ganz nebenbei übernahm der EM-Vierte damit nach dem ersten Durchgang die Führung.
Von der Top-Weite des Deutschen Meisters zeigten sich die Top-Favoriten geschockt. Denn nur einer konnte kontern: Olympiasieger und Titelverteidiger Ethan Katzberg. Damit ging Silber sensationell an Marlin Hummel. Der Olympiasieger aus Kanada beförderte den Hammer im zweiten Durchgang auf 84,70 Meter. Die beste Weite in der WM-Geschichte, die beste Weite seit mehr als 20 Jahren und Platz fünf der ewigen Weltbestenliste.
Erste deutsche WM-Medaille seit Markus Esser 2005
Mit Merlin Hummel steht als Zweiter zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder ein deutscher Hammerwerfer auf dem WM-Podest. Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) durfte 2005 in Helsinki allerdings nicht die emotionale Siegerehrung erleben. Er rückte erst lange nach der WM aufgrund der Doping-Disqualifikation des vermeintlichen Weltmeister Ivan Tikhon (Belarus) auf den Bronzeplatz.
Merlin Hummel katapultierte sich mit seinem Silber-Wurf auf 82,77 Meter auf Rang vier der ewigen deutschen Bestenliste nach vorn. Zum 37 Jahre alten Deutschen Rekord von Ralf Haber fehlten dem Studenten nur 63 Zentimeter. Sein Weltklasse-Niveau unterstrich der Bayer unter den Augen seines jüngeren Bruders Matti, ebenfalls Hammerwerfer, mit zwei weiteren 80-Meter-Würfen, darunter einen weiteren auf 82,14 Meter. Insgesamt lieferten die Hammerwerfer im besten Finale der WM-Geschichte 15 Würfe über die 80-Meter-Marke ab. Bronze schnappte sich mit 82,69 Metern der Ungar Bence Halasz. Trotz der Weltklasseweite von 82,02 Metern verpasste Mykhaylo Kokhan (Ukraine) als Vierter das Podest.
Stimme zum Wettbewerb
Merlin Hummel (LG Stadtwerke München)
Ich habe versucht, den Wettkampf zu genießen und geile Würfe zu machen. Und natürlich diese Weite mitzunehmen. Die Einwürfe waren nicht so, wie ich es haben wollte. Ich wollte dann mehr Lockerheit und dann habe ich gesagt: Okay, ich mache den ersten Wurf halt locker. Und dann habe ich aber gemerkt, wie viel Power ich in den Wurf legen konnte. Würfe sind nie perfekt, aber der war schon ganz weit dran. Ziel ist es, gesund zu bleiben und Jahr für Jahr weitere Schritte zu machen. Ziel ist es, irgendwann 85 Meter zu werfen. Ich kann es gar nicht so wirklich in Worte fassen. Ich bin super dankbar, dankbar für mein ganzes Team, dass es Silber geworden ist. Zu einer solchen Leistung zählen ein perfektes Training, ein perfekter Trainer, ein perfektes Umfeld. Das alles hatte ich.