Bei windigen Bedingungen haben am Sonntag Läuferinnen und Läufer aus Äthiopien den Frankfurt-Marathon dominiert. Es siegte etwas überraschend Belay Asfaw, als bester Europäer schaffte es Filimon Abraham in die Top Ten. Bei den Frauen hielt Buze Diriba Top-Favoritin Magdalyne Masai aus Kenia in Schach, Laura Hottenrott wurde 14.
Der Frankfurt-Marathon ist am Sonntag mit einem Überraschungssieger zu Ende gegangen. Nach 2:06:16 Stunden lief Belay Asfaw aus Äthiopien als Erster über die Ziellinie in der Frankfurter Festhalle. Damit verbesserte er seinen Hausrekord um 44 Sekunden und feierte den größten Erfolg seiner Karriere. Seine Landsmänner Taresa Bekuma (2:07:01 h) und Shura Kitata (2:07:02 h) belegten bei starkem Wind die Plätze zwei und drei, auch die Ränge vier bis sechs gingen an Äthiopier.
Die Spitzengruppe hatte zu Beginn versucht, trotz des starken Windes das geplante Tempo umzusetzen. Eine 10-Kilometer-Durchgangszeit von 29:33 Minuten lag im angepeilten Bereich einer Zielzeit von knapp unter 2:05:00 Stunden. Aber ab Kilometer 14, als der Gegenwind alle Athleten bremste, verlor die Gruppe deutlich an Zeit. Elf Läufer, darunter noch zwei Tempomacher, erreichten die Halbmarathon-Marke nach 62:50 Minuten. Es war dann Asfaw, der das Tempo verschärfte, den 37. Kilometer in 2:53 Minuten lief und damit das Rennen um den Sieg entschieden hatte.
Immerhin fünf Läufer der Top Ten erreichten trotz des Windes persönliche Bestzeiten. „Ich war gut vorbereitet und es war trotz der starken Konkurrenz für mich keine Überraschung, dass ich heute gewonnen habe“, sagte Belay Asfaw.
Filimon Abraham trotzt dem Wind
Bester Europäer war auf Platz neun Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg). Sein angepeiltes Ziel, den "deutschen Streckenrekord" bei der 42. Auflage des Frankfurt-Marathons zu knacken, verpasste der 32-Jährige. "Ich habe alles gegeben, was in mir steckt", sagte Abraham, der mit den Bedingungen an einem windigen Herbsttag in der Mainmetropole zu kämpfen hatte. "Da kann man nichts machen", äußerte er. "Das war richtig windig. Die erste Hälfte war einigermaßen gut, weil wir Tempomacher gehabt haben. Aber die zweite Hälfte war richtig schwer."
Abraham blieb in 2:09:43 Stunden 70 Sekunden über der bisher besten deutschen Zeit beim Frankfurt-Marathon, die Arne Gabius im Jahr 2015 gerannt war – damals deutscher Rekord. Rund eineinhalb Minuten nach dem Regensburger kam als zweitbester Deutscher Tom Thurley (Potsdamer Laufclub) ins Ziel. In 2:11:19 Stunden durfte er als Zwölfter ebenso eine neue Bestzeit bejubeln wie Jan Lukas Becker (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2:13:33 h), der sich als 15. im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze und knapp zwei Minuten steigern konnte.
Buze Diriba triumphiert mit Top-Zeit
Auch bei den Frauen geriet der Streckenrekord von 2:17:25 Stunden angesichts des Windes nicht in Gefahr. Siegerin Buze Diriba konnte dennoch mit einer starken Zeit aufwarten. Die Äthiopierin distanzierte die Konkurrenz um Top-Favoritin Magdalyne Masai aus Kenia bereits frühzeitig. Schon nach 15 Kilometern konnten die Kontrahentinnen ihr nicht mehr folgen. Anschließend lief die Vierte des Chicago- und Boston-Marathons des vergangenen Jahres einsam dem Triumph entgegen. Sie siegte in 2:19:34 Stunden und verwies damit Masai (2:20:23 h) auf Platz zwei. Dritte wurde Masais Landsfrau Sharon Chelimo (2:20:29 h).
Die Siegerin lief auf Rang 15 der Jahresweltbestenliste und erzielte die fünftschnellste je in Frankfurt gelaufene Zeit. „Mein Ziel war eine schnelle Zeit und eigentlich wollte ich den Streckenrekord angreifen. Doch rund zehn Kilometer vor dem Ziel fiel mein Pacemaker aus. Dann wurde es schwieriger und ich habe mich darauf konzentriert, zu gewinnen“, sagte Buze Diriba.
Schnellste deutsche Läuferin war Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel) in 2:28:17 Stunden auf Rang 14. Die Olympia-Teilnehmerin von 2024 hatte kurzfristig für den Frankfurt-Marathon zugesagt. "Ich bin zufrieden, es war ein gutes Rennen", sagte die 33-Jährige. Über ihr Resultat freuen konnte sich auch die zweitbeste Deutsche Katharina Saathoff (Braunschweiger Laufclub). In 2:34:39 Stunden blieb sie erstmals unter 2:35 Stunden.
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