Mit einem halben Dutzend Sieger vergangener Jahre wird am Freitag (22. Januar) der Dubai-Marathon gestartet. Das Rennen in den Vereinigten Arabischen Emiraten produzierte zuletzt serienweise Weltklassezeiten wie kaum ein anderer Marathon. Dabei bestimmten in der Regel die Äthiopier das Geschehen, was auch am Freitag wieder der Fall sein dürfte.
Die Startlisten für den Dubai-Marathon am Freitagvormittag sehen fast aus wie die einer äthiopischen Meisterschaft - zwar geht es auf der superflachen Strecke für die Afrikaner nicht um nationale Titel, aber vielleicht um ein Ticket nach Rio. Denn die besten Äthiopier dürften eine gute Chance haben, für die Olympischen Spiele nominiert zu werden. Das Rennen in Dubai, das mit 200.000 US-Dollar die höchste Siegprämie im internationalen Marathonlauf auslobt, hat sich auch breitensportlich stark entwickelt. Insgesamt 30.000 Läufer werden am Freitag erwartet, wobei allerdings der weitaus größte Teil über kürzere Wettbewerbe startet, die parallel ausgetragen werden.
Der große Star fehlt in Dubai in diesem Jahr allerdings. 2015 war der äthiopische 10.000-Meter-Weltrekordler Kenenisa Bekele in dem Emirat an den Start gegangen. Er stieg dann allerdings verletzungsbedingt nach rund 30 Kilometern aus. Während Bekele sich auf den London-Marathon (Großbritannien) im April vorbereitet, ist der Titelverteidiger am Freitag dabei: Überraschend hatte vor einem Jahr der Äthiopier Lemi Berhanu mit einer Zeit von 2:05:28 Stunden gewonnen und sich dabei gleich um gut fünf Minuten verbessert.
Abshero und Mekonnen zurück an Triumphstätte
Er wird am Freitag auf zwei Dubai-Sieger vergangener Jahre treffen: seine Landsleute Ayele Abshero und Tsegaye Mekonnen. Abshero stellte vor vier Jahren mit 2:04:23 Stunden den aktuellen Streckenrekord auf, Mekonnen gewann 2014 mit einem inoffiziellen U20-Weltrekord von 2:04:32 Stunden. Wenn er sich in relativ kurzer Zeit vom Frankfurt-Marathon Ende Oktober gut erholt hat, kann auch Sisay Lemma eine sehr gute Rolle spielen. Der Äthiopier gewann 2015 sowohl in Wien als auch in Frankfurt und will sich in Dubai für Olympia qualifizieren.
Auch bei den Frauen sind drei äthiopische Läuferinnen dabei, die in Dubai bereits triumphiert haben: Mulu Seboka siegte vor zwei Jahren, Tirfi Tsegaye gewann 2013 und Mamitu Daska war 2010 vorne. Tsegaye ist mit einer persönlichen Bestzeit von 2:20:18 Stunden, die sie bei ihrem Sieg in Berlin 2014 aufgestellt hatte, die schnellste Läuferin auf der Startliste. Im vergangenen Jahr war sie Dritte in London und belegte dann bei der WM Platz acht. Auch die zweitschnellste Läuferin auf der Liste rannte ihre Bestzeit bei einem deutschen Marathon: Meselech Melkamu siegte 2012 in Frankfurt mit 2:21:01 Stunden. Die Äthiopierin war 2014 bereits schon einmal Zweite in Dubai.