Das deutsche Team hat am Mittwochabend bei der dritten Station von "Fly Europe" in Rom nach zwei zweiten Plätzen der innovativen Leichtathletik-Serie in Berlin und Paris diesmal den Sieg geholt. Mit 47,5 Punkten war der Länderkampf für Julian Reus, Claudia Salman-Rath und Tobias Scherbarth auf einem der berühmtesten Plätze der italienischen Hauptstadt eine klare Angelegenheit.
Anders als im verregneten Paris spielte das Wetter bei der dritten Station von "Fly Europe" 2017 auf dem "Piazza del Popolo" in Rom wunderbar mit. Den Anfang bei Sonnenschein und 23 Grad machten die Sprinter. In fünf Runden wurden im 30-Meter-Sprint jeweils Duelle "Mann gegen Mann" ausgetragen. Julian Reus musste dabei einmal gegen jeden Sprinter der anderen vier Nationen – Italien, Großbritannien, Frankreich und Spanien – antreten. Für den internen Duell-Sieg gab es drei Punkte, für die "Niederlage" noch einen Punkt.
Der deutsche Rekordhalter über 100 Meter schlug sich bestens. Er konnte drei von vier Rennen für sich entscheiden, nur dem Briten Arthur Reuben (3,97 sec) musste sich der Wattenscheider (4,00 sec) knapp geschlagen geben. Dafür verbuchte Julian Reus im Lauf zwei gegen Spaniens 60-Meter-Rekordler Angel David Rodriguez (3,99 sec) die Tages-Bestzeit von 3,95 Sekunden.
"Das war eine sehr ordentliche Zeit", sagte Sprint-Bundestrainer Ronald Stein, der das aufgrund der regelmäßig durchgeführten Trainings-Messungen von kurzen Block-Starts über genau diese Distanz gut einschätzen kann. In Top-Form läuft Deutschlands schnellster Mann um 3,86 Sekunden. Insgesamt gingen nach der ersten Disziplin zehn Punkte auf das Konto des DLV-Teams.
Claudia Salman-Rath unschlagbare Weitspringerin
Stark war auch Siebenkämpferin Claudia Salman-Rath, die vor wenigen Tagen ihre kirchliche Trauung nachgeholt hatte. Im Weitsprung war in allen vier Runden kein Vorbeikommen an der Hallen-EM-Dritten in ihrer Parade-Disziplin: In Runde eins und zwei gelangen der Frankfurterin mit 6,38 Metern und 6,43 Metern ihre weitesten Sprünge.
Erste Verfolgerin war in jedem Durchgang vom Gastgeberland Laura Strati, die direkt im ersten Versuch mit 6,26 Metern ihren besten Sprung erwischte. Für das deutsche Team gab es somit viermal volle Punktzahl (5 Punkte), als 20 Zähler.
Schöner Saisonabschluss bei Top-Bedingungen
Stabhochspringer Tobias Scherbarth konnte diesmal mit eigenen Stäben springen und das wirkte sich auf seine Leistung aus. War der Leverkusener in Paris noch ohne gültigen Versuch geblieben – sein Equipement war nicht angekommen – konnte er in Rom zwei von vier Runden für sich entscheiden. Den Sieg in Runde zwei teilte sich der Deutsche mit dem französischen 5,80-Meter-Springer Kevin Menaldo (beide 5,27 m), der am Ende mit 5,38 Metern die Tages-Besthöhe vor Tobias Scherbarth (5,32 m) sprang.
Insgesamt sammelte das deutsche Team 47,5 Punkte und hielt damit klar Ausrichter Italien (28,0 Pkt) und Frankreich (25,5 Pkt) in Schach. Ein gelungener Saisonabschluss an einem schönen Platz bei Top-Bedinungen. "Kulisse und Ambiente haben gestimmt, den Athleten hat es nochmal richtig Spaß gemacht", berichtete Ronald Stein. "Sehr nice, jetzt gibt's erstmal Saisonpause", kommentierte Julian Reus auf Twitter.
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