Auch für die Jugendbotschafter Doping-Prävention steht die Leichtathletik-Saison vor der Tür. Mit sechs neuen Mitgliedern im Projekt, den aktuellen Informationen, Methodik-Tipps und weiteren Einblicken in die Präventionsarbeit sind sie für die kommenden Aufgaben gerüstet. Zur Vorbereitung waren sie dafür vergangenes Wochenende Darmstadt zusammen gekommen.
Seit Beginn des Projekts konnten zahlreiche Einsätze bei Jugendmeisterschaften, Camps und Kaderlehrgängen, aber ebenso auch in vielen Vereinen und Kreisen verzeichnet werden. Vor allem diese Basisarbeit soll weiter ausgebaut werden. Um dies voran zu bringen wurden sechs neue Jugendbotschafter ausgebildet, die aus den Regionen Deutschlands stammen, in denen bisher noch keine Multiplikatoren vertreten waren. Sie tragen nun die Werte eines sauberen Sports in ihre Regionen hinein.
Nach der Begrüßung durch den Jugendbildungsreferenten Benjamin Heller übernahmen die bereits aktiven Jugendbotschafter das Programm. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen gaben sie an die "Neuen" in mehreren Teilen der Ausbildung weiter. Matthias Schwab hatte am ersten Abend den Vortrag zur Jugendbotschafter-Präsentation übernommen, der am nächsten Tag inhaltlich noch einmal durchgegangen und besprochen wurde.
Der Ablauf einer Dopingkontrolle, verschiedene Quiz und die Arbeit in den Landesverbänden waren weitere Schwerpunkte. Aber nicht nur Zuhören war für die Gruppe angesagt. Beim Thema "Quiz" wurde zum Beispiel überlegt, wie diese organisatorisch, aber auch inhaltlich verbessert werden können. Mit großem Engagement überzeugten dabei die neuen Mitglieder.
Psychologie und Analytik
Cordula Rinne, Leiterin der Anti-Doping-Koordinierungsstelle im DLV, startete am Samstag mit aktuellen Informationen zum Thema Anti-Doping und informierte die Jugendbotschafter über die Aufgaben der Anti-Doping-Koordinierungsstelle (ADKS). Schwerpunkt in diesem Zusammenhang waren die Neuerungen im Anti-Doping-Code des Weltverbandes IAAF.
Ganz neue Ansätze wurden in diesem Jahr durch den leitenden DLV-Sportpsychologen Dr. Michael Gutmann und Michael Sauer vom Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln eingebracht. Dr. Michael Gutmann gab den Jugendbotschaftern einen Einblick in den Sportler, der eine Situation der Doping-Kontrolle erlebt. Wie kann man einen Athleten auf eine Doping-Kontrolle psychisch vorbereiten? Wie kann man ihm die Angst oder Unsicherheit nehmen? Daneben wurden auch gemeinsam Strategien zum sicheren Präsentieren erarbeitet und die Rolle der Jugendbotschafter beleuchtet.
Das Labor für Dopinganalytik in Köln und die Präventionsarbeit waren die Themen von Michael Sauer, der von seiner Arbeit am Institut für Biochemie erzählte. Er ging mit den Jugendbotschaftern einmal den Weg von der Ankunft im Dopinglabor über die Stationen der Analyse bis zum Ergebnis durch. Wie werden die einzelnen Substanzen analysiert, wie ist der Ablauf bei einem positiven Befund und kann es Fehler im Labor geben, waren ein paar der zahlreichen spannenden Fragen. Beim wichtigen Thema Präventionsarbeit wurde sich der Frage genähert, was genau Prävention eigentlich bedeutet.
Eigener Film zur Dopingkontrolle
Viel Zeit haben die Jugendbotschafter bereits in die Vorbereitung des Wochenendes investiert. Denn: Ihr Ziel war es, neben den Vorträgen einen eigenen Film zum Ablauf einer Dopingkontrolle zu drehen. Ein Drehbuch hatten sie geschrieben, Requisiten und entsprechende Technik für den Dreh besorgt, Texte auswendig gelernt und sich umfassend mit den vielen Einzelheiten im Zusammenhang mit einer Dopingkontrolle befasst.
So wurde jede freie Minute an dem Wochenende vor, aber auch hinter der Kamera verbracht wurde. Sie selbst übernahmen die verschiedenen Rollen wie Kontrolleur, Trainer und Athlet, aber auch Kameramann, Tontechniker, oder den "Best-Boy". Nun geht es an den Schnitt und die Vertonung des Films. Das Ergebnis wird mit Spannung erwartet.
Das Projekt wird gefördert vom:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP) über das Förderprogramm ZI:EL „Zukunftsinvestition: Entwicklung jungen Engagements im Sport“.