| Cross-WM

Medaillen-Jagd im Gelände von Guiyang

Am Samstag (28. März) finden im chinesischen Guiyang die Cross-Weltmeisterschaften statt. Bei den Aktiven und in der U20-Klasse werden die Läufer mit den größten Geländefertigkeiten gesucht. Kenia reist wie im Vorjahr mit dem stärksten Aufgebot an. Deutsche Farben sind nicht vertreten.
Pamela Ruprecht

Mehr als 400 Starter aus 51 Ländern treten die bergige Route 30 Kilometer entfernt vom Stadtzentrum von Guiyang an. Die Kursrunde beträgt zwei Kilometer, dazu kommen Start- und Zielgerade. Die längste Strecke legen die Männer mit rund 12 Kilometern zurück, Frauen und männliche Jugend U20 haben je acht Kilometer vor sich, die weibliche Jugend absolviert sechs Kilometer.

Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliff war bisher die einzige Athletin, der es gelang, sowohl bei den Junioren als auch bei den Erwachsenen den Sieg einzufahren. Ganze sechs Mal nahm Lauf-Legende Haile Gebrselassie (Äthiopien) an der Cross-WM teil, sein bestes Resultat: Silber in der Jugend 1992.

Kenia plant Fortsetzung der Erfolgsgeschichte

Wenn es um die langen Strecken und das Laufen in der Natur geht, ist Kenia weltweit die Nummer eins. Seine Dominanz vom Vorjahr will das Team aus Afrika auch dieses Jahr fortsetzen. 2014 gewann es im polnischen Bydgoszcz drei von vier Einzeltiteln und zwei von vier Teamwertungen. Ein Mix aus 24 jungen und erfahren Athleten geht auf Medaillenjagd.  

Zur Vorbereitung war die Mannschaft einen Monat im Trainings-Camp in Kigari, 1.350 Meter über dem Meeresspiegel. Team-Kapitän der Männer, Geoffrey Kipsang Kamworor, 2011 U20-Cross-Weltmeister, gibt den Kurs vor: “Alles, was wir tun können, ist jetzt loszulegen und unsere Nation in China stolz zu machen. Wir wollen unser Bestes geben, wir haben alle gut zusammen trainiert und fokussieren uns nun auf die bevorstehende Aufgaben.“ Im Vorjahr kamen die Männer in der Teamwertung nur auf Bronze. Er und Bedan Karoki, Fünfter der Olympischen Spiele 2012, wollen das ändern.

Kapitän der kenianischen Frauen ist Janet Kisa. Die Siegerin über 5.000 Meter bei den Commonwealth Games und Zweite der Afrikanischen Cross-Meisterschaften ist eine der Favoritinnen. Titelverteidigerin Emily Chebet kam nur über eine Wildcard noch ins Team, nachdem die 29-Jährige bei den Trials aussteigen musste. In Abwesenheit der kenianischen Cross-Meisterin und zweifachen Junioren-Siegerin Faith Kipyegon werden auch Läuferinnen aus Äthiopien vorne eingreifen können.

Uganda kann Siegesserie brechen

Beim männlichen Nachwuchs hat seit 1991 kein Läufer aus einer anderen Nation als Kenia oder Äthiopien den Titel gewonnen. Dieses Jahr hat Uganda den Nachwuchsläufer dabei, der diese Serie brechen könnte. Joshua Cheptegei ist in Topform. Der 18-Jährige, der aus derselben Region wie Olympiasieger und Marathon-Weltmeister Stephen Kiprotich kommt, hat über 10.000 Meter den ersten Platz bei der U20-WM und den U20-Meisterschaften Afrikas belegt. Internationale Meriten im Aufgebot der jungen Kenianer haben nur John Langat und Moses Koech.

Im Feld der Nachwuchsläuferinnen gibt es auch starke nicht-afrikanische Teams, etwa aus Japan und Großbritannien. Aber die herausstechende Athletin stammt aus Kenia: Rosefline Chepngetich war vor zwei Jahren bereits Siebte in Bydgoszcz und hat sich seitdem stetig gesteigert. 2014 holte die 17-Jährige bei der U20-WM in Eugene (USA) Silber und bei Olympischen Jugendspielen in Nanjing (China) Gold über die Hindernisstrecke. Weitere Teilnehmerinnen aus Kenia sind international hoch dekoriert.

Unter die Favoritinnen mischt sich auch Ruth Jebet aus Bahrain, die in Eugene schon vor Chepngetich den Lauf über die Hindernisse gewinnen konnte.

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