| Europacup

Richard Ringer triumphiert in London, Team-Bronze für DLV-Läuferinnen

Langstrecken-Ass Richard Ringer hat am Samstagabend das 10.000-Meter-Rennen beim Europacup in London mit einer Top-Zeit gewonnen. Die junge Regensburgerin Miriam Dattke konnte erstmals die Norm für die Europameisterschaften in Berlin knacken und mit ihren Team-Kolleginnen Bronze in der Mannschaftswertung holen.
Pamela Ruprecht

Der EM-Dritte über 5.000 Meter Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) lieferte sich am Samstagabend in London einen spannenden Zweikampf mit dem Franzosen Morad Amdouni (27:36,80 min). Aber der Deutsche, der stets in der Führungsgruppe der Top Fünf mitlief, hatte auf der Zielgeraden einfach die besseren Reserven. In 27:36,52 Minuten toppte der 29-Jährige seine Bestzeit klar und schlug die gesamte europäische Konkurrenz. Er ist der dritte Deutsche, der in der Geschichte des Europacups ein Männerrennen gewann.

"Das war schon außergewöhnlich, dass Richard zum Schluss noch so Druck machen konnte und das Rennen selbst gestaltet hat. Die erste Hälfte wurde in 14:02 Minuten absolviert, die zweite Renn-Hälfte in 13:34 Minuten, das ist schon bemerkenswert. Da können wir uns auf die nächsten Wettkämpfe freuen", berichtete der Leitende Bundestrainer Lauf Thomas Dreißigacker.

Platz vier der ewigen deutschen Bestenliste

Seine 2017 in Stanford (USA) aufgestellte Bestzeit (28:05,96 min) unterbot Richard Ringer um fast eine halbe Minute. Die Norm für die EM in Berlin (28:55,00 min) war damit ebenfalls mehr als deutlich unterboten. Er übernahm außerdem die Führung in der europäischen Jahresbestenliste und schob sich auf Platz vier der ewigen deutschen Bestenliste nach vorne. Schneller war ein deutscher Läufer über die 25 Runden zuletzt vor 20 Jahren gewesen: Dieter Baumann lief damals 27:32,31 Minuten.

"Irgendwann musste mal einer rausgehauen werden", schrieb der Cup-Sieger 2018 auf Instagram. "Darauf habe ich lange gewartet. Endlich bin ich mal zufrieden." Besser als Richard Ringer waren insgesamt je nur drei deutsche Läufer: Dieter Baumann (27:21,53 min; 1997), Werner Schildhauer (27:24,95 min; 1983) und Hansjörg Kunze (27:26,00 min; 1988).

Der 5.000-Meter-Olympiasieger von 1992 Dieter Baumann (1997) und André Pollmächer (2007) sind die anderen beiden deutschen Läufer, die zuvor den Europacup über 10.000 Meter gewinnen konnten. Auf Platz drei in London kam der Italiener Yemaneberhan Crippa (27:44,21 min).

EM-Norm für Miriam Dattke

Auch im 10.000-Meter-Rennen der Frauen wollten die DLV-Läuferinnen die EM-Norm (32:55 min) angreifen. Die U20-Europameisterin über 5.000 Meter Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) erfüllte diese Mission. Als beste Deutsche kam die 19-Jährige nach 32:40,58 Minuten auf Rang zwölf ins Ziel. Mit ihrer neuen Bestleistung empfiehlt sich die gebürtige Berlinerin für einen Start bei der Heim-EM.

Einen Platz hinter Miriam Dattke kam Natalie Tanner (LG Eintracht Frankfurt; 32:44,52 min) ins Ziel. Sie hatte die weite Anreise aus den USA, wo sie lebt und studiert, scheinbar gut verkraftet und blieb zum zweiten Mal in der noch jungen Saison unter der EM-Norm. Sabrina Mockenhaupt (LT Haspa Marathon Hamburg; 33:00,95 min), die lange auf EM-Norm-Kurs lag, kämpfte sich schließlich auf Platz 18 ins Ziel. Ihr fehlt nach Verletzungspausen noch die Tempohärte: "In fünf Wochen habe ich die nächste Chance!" kommentierte die 37-Jährige. Mit dieser Mannschaftsleistung sprang für das DLV-Trio ein starker dritter Platz in der Team-Wertung heraus – hinter Rumänien und Gastgeber Großbritannien.

Das Tempo bei den Frauen bestimmte abgesehen von der anfänglichen Pacemakerin vor allem die aus Kenia stammende und für Israel startende Lonah Chemtai Salpeter, die ihr eigenes Rennen durchzog und am Ende in 31:33:03 Minuten überlegen gewann. Den zweiten Platz hielt die Rumänin Ancuta Bobocel (31:43,12 min) bis zum Schluss. Zur Freude des Publikums lief die Britin Charlotte Arter (32:15,71 min) als Dritte ein.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link ergebnisse wettkampf-resultate>Ergebnisrubrik...

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