| Stabhochsprung-Meeting

Sandi Morris gewinnt Beckumer Flugshow

Vize-Weltmeisterin Sandi Morris hat dem stark besetzten Stabhochsprung-Meeting in Beckum am Sonntag ihren Stempel aufgedrückt. Sie siegte mit 4,80 Metern, wurde aber bis zuletzt gefordert.
Peter Middel

Acht WM-Teilnehmerinnen von London (Großbritannien) konnte Organisator Christof Kelzenberg für das 19. Internationale Stabhochsprung-Meeting in Beckum verpflichten. Da kam am Sonntag unter den 3.500 Zuschauern noch einmal weltmeisterliche Stimmung auf.

Den größten Beifall erhielt Publikumsliebling Sandi Morris (USA). Die Vize-Weltmeisterin von London und Olympia-Zweite von Rio (Brasilien) flog bei Bilderbuch-Wetter über ausgezeichnete 4,80 Meter und bezwang damit die überraschend starke Alysha Newman (Kanada), die ihren eigenen Landesrekord um vier Zentimeter auf 4,75 Meter verbesserte. Dritte wurde die Weltmeisterin von 2015 Yarisley Silva (Kuba), die 4,70 Meter meisterte.

Ein Versuch über 4,92 Meter

Nachdem ihr Sieg feststand, ließ Sandi Morris noch die Weltjahresbestleistung von 4,92 Meter auflegen, jedoch absolvierte sie über diese Höhe nur einen Sprung, weil sie sich für das Diamond League-Finale am Freitag (1. September) in Brüssel (Belgien) noch einige Körner aufbewahren wollte. „Mein Versuch über 4,92 Meter war ein Sprung für das Publikum, das uns hervorragend unterstützt hat. Solch eine Stimmung wie in Beckum müsste es weltweit geben, dann würde mir das Springen noch mehr Spaß machen,“ betonte die sympathische Stabartistin.

Eine starke Vorstellung bot auch die Zweitplatzierte Alysha Newman, dies sich über ihren neuen kanadischen Rekord ausgelassen freuen konnte. Anschließend ging ihr Lob in Richtung Publikum: „Ohne die vorbildliche Unterstützung der Zuschauer hätte ich die 4,75 Meter wahrscheinlich nicht gemeistert.“

Die Drittplatzierte Yarisley Silva kannte die Beckumer Anlage bereits, denn vor zwei Jahren stellte sie dort mit 4,91 Metern einen neuen Stadionrekord auf. Dass sie sich dieses Mal mit 4,70 Metern und dem dritten Platz begnügen musste, wertete sie keinesfalls als Enttäuschung, denn das Niveau in Beckum war bei der 19. Auflage dieses Meetings so hoch wie nie zuvor, wie auch der Leverkusener Coach Leszek Klima bestätigte: „So hoch wie in Beckum wird normalerweise nur bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften gesprungen.“

Katharina Bauer beste DLV-Athletin

Sein Schützling Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) kam als beste Deutsche mit 4,34 Metern auf den siebten Rang. Die 27-Jährige zeigte sich mit ihrer Leistung zufrieden. „Ich bin auf der Anlage vor zwei Jahren schon einmal über 4,65 Meter gekommen, aber für mich ist 2017 nach meiner schweren Handverletzung ein Comeback-Jahr. Ich habe keine Beschwerden mehr, sodass ich 2018 optimistisch entgegenblicke,“ betonte die Achte der Hallen-EM 2013.

Die Deutsche Rekordlerin Silke Spiegelburg hatte Probleme mit zu weichen Stäben, sodass sie mit 4,23 Metern nicht über den achten Rang hinaus kam. Durch einen Muskelbündel-Riss, den sie sich im Frühjahr zugezogen hatte, und eine vorangegangene Handverletzung fehlte der Leverkuserin im WM-Jahr die Stabilität. „Unter diesen Voraussetzung bin ich dennoch zufrieden mit dieser Saison. Ich bin Deutsche Vizemeisterin geworden und konnte mich für London qualifizieren. Ich bin immer noch hoch motiviert und möchte bis Tokio weitermachen,“ betonte die Olympia-Vierte von 2012.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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