| EM 2014

Silber für DLV-Sprintstaffel

Die DLV-Sprintstaffel der Männer ist am Sonntag bei der EM in Zürich (Schweiz) in starken 38,09 Sekunden zu Silber gelaufen. Die Briten um 200-Meter-Europameister Adam Gemili waren nicht zu schlagen.
Jan-Henner Reitze / Silke Morrissey

Präzisionsarbeit leisteten die DLV-Männer schon im Vorlauf über 4x100 Meter: Mit der schnellsten Zeit und dementsprechend Erwartungsdruck waren Julian Reus (TV Wattenscheid 01), Sven Knipphals (VfL Wolfsburg), Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) und Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) ins Finale eingezogen

Das Quartett hielt dem Druck stand. In 38,09 Sekunden gelang noch einmal ein starkes Rennen und sogar eine Steigerung - Silber. Zum deutschen Rekord (38,02 sec) fehlte nicht viel. Es war bereits die zweite Silbermedaille in Folge für die DLV-Sprinter, 2012 waren die Uhren bei 38,44 Sekunden stehengeblieben. Die Zeit von 2014 ist die schnellste Zeit einer Vize-Europameister-Staffel seit 1990.

Die Briten waren nicht zu halten - 200-Meter-Europameister Adam Gemili als Schlussläufer war nicht zu schlagen. In 37,93 Sekunden blieb das Quartett unter der 38-Sekunden-Marke. Bronze ging an Frankreich (38,47 sec).

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Julian Reus (TV Wattenscheid 01):

Ich muss die ganzen Tage jetzt erst mal ein bisschen sacken lassen. Es war für mich ein Auf und Ab. Aber heute geht es darum, den Augenblick zu genießen und die Silbermedaille zu feiern. Natürlich waren die letzten drei Tage nicht so, wie ich sie mir vorgestellt hatte, mit den Knieproblemen kam die Verunsicherung. Man horcht immer mehr in sich rein und ich habe mir die ganze Zeit gesagt: ausblenden, ausblenden, ausblenden! Im Rennen habe ich die Schmerzen dann nicht gespürt. Ich habe mich durchgebissen für die Jungs, die haben mir Mut zugesprochen und mir gesagt, dass ich trotzdem schnell laufen kann. Und am Ende ist die Silbermedaille super! Der zweite Platz mit der Staffel ist ein sehr schöner Abschluss. Das andere muss man aufarbeiten, und dann geht’s nächstes Jahr weiter.

Sven Knipphals (VfL Wolfsburg):

Klar hatten wir uns vorgenommen um Gold mitzukämpfen. Am Ende waren die Brite heute schneller. Das muss man zugestehen. Wir haben die beste Leistung der Saison gebracht, besser als im Vorlauf. Da können wir uns nicht viel vorwerfen. Die Wechsel waren okay. Bei mir war ordentlich Gegenwind, daher habe ich kurzfristig noch zu Alexander Kosenkow gesagt, er soll beim Wechsel einen Fuß weniger nehmen. Das war nicht alles 100 Prozent Risiko. Denn man muss ja auch erst mal durchkommen!

Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01):

Ich bin megaglücklich. Man muss mal die Zeit sehen, davon haben wir vor zwei, drei Jahren nur träumen können. Die Briten unter 38 Sekunden, das ist eine Weltklasse-Zeit! Mit unserer Zeit ist man 2004 fast Olympiasieger geworden. Daran kann man sehen, wie sich die Zeiten entwickeln und wo wir mittlerweile stehen. Wir haben Silber gewonnen und nicht Gold verloren. In zwei Jahren haben wir vielleicht die nächste Chance. Mein Fernziel sind die Olympischen Spiele 2016, da gibt’s dann wieder Europameisterschaften, und wenn ich mich da durchsetzen kann, werde ich auf jeden Fall wieder dabei sein!

Lucas Jakubczyk (SCC Berlin):

Adam Gemili neben mir – da war es von vornherein klar, dass es ein dickes Brett wird, das ich da Bohren muss. Ich habe natürlich gehofft, dass die drei Jungs mir so viel Vorsprung mitgeben, dass es vielleicht reichen könnte. Aber wir haben, glaube ich, fast zeitgleich übergeben. Und einen Adam Gemili steckt man nicht mal so in die Tasche. Es war klar, dass die Briten noch einen Joker auf der Bank sitzen haben, und den haben sie eingewechselt. Wir können zufrieden sein. Wir haben um Gold mitgekämpft, und wir brauchen nicht enttäuscht zu sein, dass es Silber geworden ist – im Gegenteil! Im vergangenen Jahr sind wir in Moskau 38,13 und 38,04 Sekunden gerannt. Das zeigt einfach, dass wir zum Höhepunkt topfit sind und vom Kopf, von der Leistung und was die Wechsel betrifft auf der Höhe. Das ist eine Entwicklung, die damit zu tun hat, dass wir in den Einzelleistungen stärker geworden sind und im Team gefestigt.


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