| PSD Bank Meeting

Maximilian Thorwirth – Der olympische Traum beginnt in Düsseldorf

Für Maximilian Thorwirth war das 15. PSD Bank Meeting am Dienstagabend ein echtes Heimspiel. Die Unterstützung von Freunden und Familie trieb ihn zu einer starken neuen 3.000-Meter-Bestzeit. Der achte Platz von Düsseldorf könnte richtungsweisend für die Olympischen Spiele in Tokio sein.
Martin Neumann

Kurz streckte Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf) im Ziel des PSD Bank Meetings am Dienstagabend in Düsseldorf die Faust in die Höhe. Dann musste der 25-Jährige der Schwerkraft Tribut zollen. Er sackte nach seinem famosen 3.000-Meter-Rennen auf die rote Bahn und musste erst einmal Luft schnappen – und vielleicht schon einmal verarbeiten, was ihm gerade bei seinem „Heimspiel“ gelungen war. Mit 7:50,61 Minuten steigerte der Düsseldorfer seine Hallen-Bestzeit um mehr als 20 (!) Sekunden.

Dass er dabei die ursprüngliche Hallen-WM-Norm von 7:50,00 Minuten knapp verpasste, konnte Maximilian Thorwirth verkraften. „Wenn die Hallen-WM nicht auf 2021 verlegt worden wäre, hätte ich mich wahnsinnig geärgert. Denn es war ja die zweite knapp verpasste Norm innerhalb von zehn Tagen“, sagte der Läufer. Zum Saisoneinstand in Dortmund hatte er Ende Januar schon seine 1.500-Meter-Bestzeit auf 3:40,09 Minuten gesteigert – neun Hundertstel über der WM-Norm. Zur Einordnung: Beide Zeiten liegen auch deutlich unter den Freiluft-Bestzeiten des 25-Jährigen.

Drei Hundertstel bringen 60 Punkte für die Weltrangliste

Noch wichtiger als die Bestzeit beim PSD Bank Meeting war für den Düsseldorfer allerdings die Platzierung. Denn als Achter strich Maximilian Thorwirth, der mehr als 2.000 Meter in einer kleinen Gruppe für das Tempo gesorgt hatte, noch 60 Bonuspunkte für die Weltrangliste ein. Der drei Hundertstel hinter ihm ebenfalls Bestzeit laufende Marcel Fehr (LG Filstal) ging in dieser Wertung leer aus. Ganz vorn stürmte der 5.000-Meter-Vizeweltmeister Selemon Barega (Äthiopien) in 7:35,71 Minuten zu Weltjahresbestzeit und Meetingrekord.

„Die 60 Punkte können im Sommer entscheidend sein, wenn es um die Olympia-Qualifikation geht“, erklärte Maximilian Thorwirth. Angefeuert von rund 80 Freunden, Vereinskameraden und Familienmitgliedern mobilisierte er auf der Zielgeraden die letzten Kräfte, um an Marcel Fehr vorbeizuziehen.

Im Sommer liegt der Fokus auf den 5.000 Metern

Für das geplante Olympia-Feld in Tokio von 42 Läufern über 5.000 Meter werden sich viele eben über die Weltrangliste qualifizieren. Die „Zeit-Norm“ steht bei superschnellen 13:13,50 Minuten. Der Düsseldorfer weiß, dass die Zeit für ihn im Sommer außer Reichweite sein wird. Maximilian Thorwirth muss sich auf einen Olympia-Startplatz über die Weltrangliste konzentrieren. „Ich brauche zwei gute 5.000-Meter-Rennen. Realistisch kann ich um 13:30 Minuten oder etwas darunter laufen“, blickte der 25-Jährige nach seinem Bestzeit-Coup am Dienstagabend schon voraus. Sein Hausrekord über 5.000 Meter steht (noch) bei 13:46,75 Minuten.

Ein Erfolgsgeheimnis für seine Steigerungen ist die Kooperation mit der Trainingsgruppe von Tono Kirschbaum beim TV Wattenscheid 01. Zwei- bis dreimal pro Woche trainiert der Schützling von Bernd Zahlten am Lohrheidestadion. „Speziell vom Training mit Marius Probst habe ich profitiert. Wenn er gesund ist, ist Marius der stärkste deutsche 1.500-Meter-Läufer. Das hat er ja auch in Düsseldorf gezeigt“, sagte Maximilian Thorwirth. Sein „Teilzeit-Trainingspartner“ hatte beim PSD Bank Meeting im ersten Rennen nach sieben Monaten seine Hallen-Bestzeit über 1.500 Meter auf 3:39,70 Minuten gesteigert.

Der Mittelstreckler gehörte neben Tono Kirschbaum und Marathonläufer Tom Gröschel in der Zielkurve zu den ersten Gratulanten. Gut möglich, dass sich der eine oder andere aus der Trainingsgruppe, zu der auch Marathon-Aufsteiger Amanal Petros zählt, seinen olympischen Traum erfüllen wird. Einen ersten Schritt Richtung Tokio hat Maximilian Thorwirth am Dienstagabend in Düsseldorf bereits gemacht.

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