| Internationales Meeting

Sieben deutsche Siege und die nächste Vetter-Show in Luzern

Das Silber-Label-Meeting der Continental Tour in Luzern wurde am Dienstag noch einmal zur willkommenen Gelegenheit für zahlreiche DLV-Asse, wertvolle Punkte im World Ranking zu ergattern und international die Form zu testen. Besonders Johannes Vetter und Robert Farken überzeugten mit dominanten Siegen.
Silke Bernhart

Johannes Vetter ist und bleibt in Top-Form – daran änderte ganz offensichtlich auch die kleine Wettkampf-Pause nicht, die er nach seinem 96-Meter-Wurf Ende Mai einlegen musste. Ende Juni meldete er sich erst in Kuortane (Finnland) und jetzt am Dienstag in Luzern (Schweiz) mit den nächsten 90-Meter-Würfen zurück. In dem Stadion, in dem der Athlet der LG Offenburg 2017 erstmals die magische Marke überbot und den deutschen Rekord vorläufig auf 94,44 Meter schraubte, ließ er den Speer dieses Mal in Runde zwei und drei auf 92,14 und 91,39 Meter segeln. Dann beendete er den Wettkampf.

Spannend wurde es aus deutscher Sicht dahinter: Auf den zweitplatzierten Olympiasieger von 2012 Keshorn Walcott (Trinidad & Tobago; 85,16 m) folgte auf Rang drei der Deutsche Meister Julian Weber (USC Mainz), der mit vier 84-Meter-Würfen einen starken Wettkampf machte und sich mit Saison-Bestleistung von 84,95 Metern noch einmal bis auf fünf Zentimeter der schon in 2019 erfüllten Olympia-Norm näherte. Im Duell der weiteren deutschen Olympia-Kandidaten hatte dieses Mal Andreas Hofmann (MTG Mannheim; 78,26 m) die Nase vorn vor Bernhard Seifert (SC Potsdam; 76,20 m).

Über 1.500 Meter konnte der Deutsche Meister Robert Farken (SC DHfK Leipzig) nach dem Sieg bei der Team-EM und seinem Norm-Coup von Braunschweig (3:34,64 min) erstmals auch in einem internationalen Meeting sein verbessertes Niveau unter Beweis stellen: In 3:36,80 Minuten dominierte er mit fast zwei Sekunden Vorsprung die Konkurrenz.

Deutsche Doppelsieg im Hammerwurf

Schon zu Beginn des Wettkampf-Programms hatten die Deutschen Meister Tristan Schwandke (TV Hindelang; 74,66 m) und Samantha Borutta (TSV Bayer 04 Leverkusen; 69,38 m) bei schwierigen, nassen Bedingungen für zwei deutsche Siege im Hammerwurf gesorgt. Diese Erfolge im recht hoch gerankten Silber-Label-Meeting der Continental Tour könnten ihnen über das World Ranking den Olympia-Platz in Tokio sichern.

Auch über 800 Meter der Frauen mischten zwei DLV-Athletinnen vorne mit: Christina Hering (LG Stadtwerke München) hängte sich von Beginn an an die Fersen von Tempomacherin Jackie Baumann und bestimmte nach deren Ausstieg das Rennen von der Spitze. Auch auf der Zielgeraden konnte sie dem Angriff der Konkurrenz standhalten und siegte in der drittschnellsten Zeit ihrer Karriere: 2:00,04 Minuten. Dahinter kamen Lore Hoffmann (Schweiz; 2:00,38 min) und ihre Trainingspartnerin Katharina Trost (2:00,92 min) ein – gemeinsam werden sie nach Tokio reisen.

Christin Hussong bezwingt die Ex-Europameisterin

Einen weiteren deutschen Sieg, und das gegen ihre Vorgängerin als Europameisterin, feierte die amtierende Europameisterin im Speerwurf Christin Hussong (LAZ Zweibrücken): Mit 64,02 Metern ließ sie Tatsiana Khaladovich (Belarus; 60,31 m) deutlich hinter sich.

Die Deutsche Meisterin über 400 Meter Hürden Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen) machte es in ihrem Rennen wie bei der DM in Braunschweig: Vollgas ab dem ersten Meter. Das bescherte ihr rasch einen Vorsprung auf den Rest der Athletinnen, den sie in 55,55 Sekunden auch als Siegerin über die Ziellinie bringen konnte. Erst zweimal war sie schneller, im Vorlauf und im Finale von Braunschweig.

Bestzeit für Mohamed Mohumed

Mit der Vergabe um den Sieg hatte Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund) über 5.000 Meter zwar nichts zu tun – zu schnell waren an der Spitze der Halbmarathon-Weltmeister Jacob Kiplimo (Uganda; 12:55,60 min) und Daniel Simiyu aus Kenia (12:55,88 min). Dennoch gelang dem Deutschen Meister in 13:17,04 Minuten auf Platz vier die nächste Steigerung seiner Bestmarke, die ihn bis auf vier Sekunden an die Olympia-Norm heranbrachte und womöglich auch im World Ranking noch weiter nach vorne auf einen Platz, der ihm die Olympia-Einladung sichern könnte.

Über 200 Meter mussten sich Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen; 23,16 sec), Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF; 23,28 sec) und Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim; 23,34 sec) nur der Namibianerin Beatrice Masilingi (22,67 sec) geschlagen geben. Aus der erhofften Zeit unter 23 Sekunden wurde zwar spät am Abend auf immer noch nasser Bahn nichts, Kwayie und Wessolly aber können dennoch auf den 200 Meter-Start in Tokio hoffen, und Burghardt hat als Deutsche Meisterin mit Norm das Ticket über 100 Meter sicher.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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