| Olympische Spiele 2021

Nächstes Gold für Jamaikas Sprinterinnen, DLV-Staffel auf Platz fünf

Die deutschen Sprinterinnen haben das selbst ausgegebene Ziel Medaille im Finale der Olympischen Spiele in Tokio knapp verpasst und auf Platz fünf die Ziellinie überquert. Gold ging wie schon in den Einzel-Wettbewerben über 100 und 200 Meter an Jamaika
Silke Bernhart

Olympische Spiele 2021

Schnelle Beine, perfekte Wechsel – und ein Quäntchen Glück. Diese Zutaten waren notwendig, damit der Traum von einer olympischen Medaille bei den Spielen von Tokio (Japan) wahr werden konnte, das war im Vorfeld klar. Am Ende lief für Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar), Alexandra Burghardt (LG Wacker Gendorf Burghausen), Tatjana Pinto (LC Paderborn) und Gina Lückenkemper (SCC Berlin) trotz des nächsten überzeugenden Auftritts nicht alles perfekt zusammen. Und sie sprinteten wie zuletzt bei der WM in Doha (Katar), allerdings deutlich schneller, auf Rang fünf.

Im Kampf um Bronze entschieden Hundertstel. Für einen Platz auf dem Treppchen waren die Britinnen nach 41,88 Sekunden im Ziel, dicht gefolgt von der Schweiz (42,08 sec) – und der DLV-Staffel, die in 42,12 Sekunden zwölf Hundertstel langsamer war als noch im Vorlauf. Nach zwei guten Wechseln stimmte beim dritten der Abstand nicht perfekt. So gingen wohl dort die entscheidenden Hundertstel verloren.

Uneinholbar waren für die Konkurrenz am Freitag die Staffeln aus Jamaika und den USA. Die Jamaikanerinnen, anders als im Vorlauf mit Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah und der Olympia-Zweiten Shelly-Ann Fraser-Pryce am Start, sprinteten in 41,02 Sekunden zu einem neuen Landesrekord und der Goldmedaille. Die USA holte dahinter in 41,45 Sekunden Silber.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen)
Ich glaube es ist uns gelungen, dass wir noch ein paar Prozent mehr rausgeholt haben. Die ersten beiden Wechsel waren auch besser als im Vorlauf. Wir haben uns einfach ein anderes Ziel gesteckt und sind die Risikovariante gegangen. Mit Sicherheit – das war uns klar – gehen wir auch mit keinem anderen Ergebnis raus. Es hätte gutgehen können. Aber das ist nun mal Staffel, und in dem Fall ist es leider passiert, dass ein Wechsel nicht so gut geklappt hat. Das gehört dazu. Aber ich denke, wir können trotzdem sehr stolz auf unseren fünften Platz sein. Wir haben alle unser Bestes gegeben.

Tatjana Pinto (LC Paderborn)
Stolz, dass wir den fünften Platz gemacht haben. Und enttäuscht, dass es nicht doch noch mehr geworden ist – das Ziel, was wir uns gesetzt haben. Wir haben gezeigt, dass wir uns überhaupt nicht verstecken müssen, und dass wir auf jeden Fall dazugehören. Den dritten Wechsel habe ich als zu weit weg empfunden, daher habe ich „Stopp“ gerufen und Gina musste dann rausnehmen. Das hat natürlich Zeit gekostet, auch in ihrer Beschleunigung, vielleicht ist es das gewesen. Am liebsten würde ich gleich noch mal laufen und es noch mal besser machen. Man muss das einfach erstmal sacken lassen, und dann ist man morgen auch stolz darauf, als Fünfte rausgegangen zu sein. Das nächste Mal werden wir wieder angreifen, und dann lassen wir uns das nicht nehmen.

Gina Lückenkemper (SCC Berlin)
Nachdem wir gestern fast einen Auffahrunfall beim Wechsel hatten, war es natürlich ungewohnt für Tatjana, dass ich da auf einmal losgeschossen bin. Ich glaube, wenn wir es versucht hätten das Ding durchzuziehen, ohne einen Stopp, dann wäre das echt eng geworden. Es hätte klappen können, aber es hätte auch danebengehen können und am Ende würden wir mit der Disqualifikation dastehen.

Olympische Spiele 2021

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024