| Karriereende

Pamela Dutkiewicz-Emmerich verabschiedet sich vom Leistungssport

Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz-Emmerich hat einen Schlussstrich unter ihre erfolgreiche Leistungssport-Karriere gezogen. Die 29-Jährige beendet ihre Laufbahn mit drei internationalen Medaillen und der Gewissheit: Der richtige Moment für den Abschied ist jetzt.
Alexandra Dersch

Sie war immer schon eine Frau, die ihrem Bauchgefühl vertraut hat. „Ich habe den Sport nie mit halbem Herzen gemacht“, sagt Pamela Dutkiewicz-Emmerich (TV Wattenscheid 01). „Der Sport stand immer über allen.“ Aber in den letzten Monaten habe sich diese Einstellung geändert. „Irgendwann war klar: Jetzt ist der richtige Moment, um zu gehen.“ 

Sie gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mit vielen wunderschönen Erinnerungen an ein „geiles Leben“, wie die 29-Jährige selber sagt. „Ich habe in meiner Zeit als Leistungssportlerin das Leben in seiner vollen Intensität erlebt. Mit wundervollen Hochs, aber auch vielen harten Tiefs.“

Verletzungssorgen pflasterten immer wieder ihren Weg und waren vor allem die letzten Jahre zu ihrem stetigen Begleiter geworden. Auch in diesem Jahr musste sie die Olympiasaison frühzeitig beenden. „Doch gerade diese Tiefs, so schwer sie auch waren, haben mich zu dem Menschen werden lassen, der ich heute bin“, sagt die hochdekorierte Athletin.

Lebensschule Leistungssport

So lernte sie bezeichnenderweise auch ihren damaligen Physiotherapeuten und heutigen Ehemann Maik Emmerich in einer Verletzungsphase kennen. „Ich bin dankbar für die vielen tollen Menschen, die ich durch den Sport kennenlernen durfte.“ Die Begegnungen, die Reisen und die Erinnerungen an viel Zwischenmenschliches sei das, was ihr für immer im Gedächtnis bleibe.

Neben den Erinnerungen bleiben der gebürtigen Hessin, die seit über zehn Jahren im Ruhrgebiet zu Hause ist, aber auch ihre drei internationalen Medaillen. Ihre größten Erfolge feierte Pamela Dutkiewicz-Emmerich 2017 und 2018. Bei der WM in London (Großbritannien) lief sie zur Bronzemedaille. Ein Jahr später wurde sie Vize-Europameisterin in Berlin. Darüber hinaus krönte sie sich mehrmals zur Deutschen Meisterin über 100 Meter Hürden sowie zur Deutschen Hallenmeisterin über 60 Meter Hürden. „Diese Erfolge erreicht zu haben, bedeutet mir nach wie vor viel, weil ich weiß, wie viel Arbeit, Kraft und Liebe ich da reingesteckt habe.“

C-Trainerschein bereits in der Tasche

Wie ihr neues Leben abseits von Trainingsplänen und Wettkampfzyklen konkret aussehen wird, das weiß Pamela Dutkiewicz-Emmerich noch nicht genau. Im Herbst beginnt sie eine Ausbildung als „Systemische Beraterin“ am Institut der Uni Köln. Ihr Studium der Grundschullehrerin will sie nach ihrem Bachelorabschluss indes nicht weiter verfolgen. Dafür hat sie in ihrer Verletzungszeit bereits ihren C-Trainerschein gemacht.

„Mein Weg wird sicher weiterhin auch eng mit der Leichtathletik verbunden sein“, sagt Pamela Dutkiewicz-Emmerich. Ihr Bauchgefühl wird sie auch in ihrem weiteren Leben leiten.

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