| Interview der Woche

Samuel Fitwi: „Bei der EM will ich eine Top-Leistung erzielen“

Projekt Titelverteidigung geglückt. Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) war am Samstag der überlegene Sieger über die Langstrecke der Cross-DM in Sonsbeck. Im Interview spricht der 24-Jährige über seine erfolgreiche Taktik, einen schwierigen Sommer und seine Wünsche an das kommende Jahr.
Alexandra Dersch

Das Interview im Video

Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Titelverteidigung bei der Cross-DM in Sonsbeck. Ist der Titel ein versöhnlicher Abschluss mit diesem Jahr?

Samuel Fitwi:

Zunächst möchte ich Danke sagen an die Veranstalter, die diese Cross-DM möglich gemacht haben. Nach Platz drei bei der Halbmarathon-DM und Silber über die zehn Kilometer wollte ich hier meinen Titel verteidigen. Ich bin sehr happy, dass das geklappt hat. Die Cross-EM aus der vergangenen Woche habe ich noch in den Knochen gespürt.

Bei der Cross-EM hatten Sie sich auch eine Medaille erhofft. Nach Bronze in der U23 2018 und Platz fünf im Jahr 2019 wurde es in Dublin Platz 19. Im Ziel haben Sie gesagt, der Kopf wollte heute nicht. Konnten Sie inzwischen analysieren, was genau los war?

Samuel Fitwi:

Ich wollte um die Medaille kämpfen und bin auch lange vorne mitgegangen. Die Konkurrenz war sehr stark, es waren lauter Top-Athleten am Start, entsprechend hoch war die Pace. Aber dann konnten meine Beine nicht mehr.

Warum hat es in Sonsbeck besser geklappt?

Samuel Fitwi:

Heute war es richtiger Cross. Ein taktisches Rennen auf schwerem Boden. Das kann ich einfach. Es war genial für mich.

Sie und Ihre Konkurrenten haben den Zuschauern auch ein spannendes Rennen geboten. Und damit meine ich explizit auch Aaron Bienenfeld und Jonathan Dahlke. Hatten Sie eine bestimmte Taktik, mit der Sie ins Rennen gegangen sind?

Samuel Fitwi:

Ich wollte die ersten drei Runden taktisch laufen und am Ende dann ein bisschen Druck machen, um den Titel dann im besten Fall mit nach Hause zu nehmen. Diese Taktik ist gut aufgegangen. In der vierten Runde habe ich mich dann abgesetzt und dann in der fünften Runde noch etwas draufgesetzt. Das hat gut funktioniert.

Im Sommer hatten Sie allerdings eine Zeit, in der Sie sehr zu kämpfen hatten. Mit einer Salmonellenvergiftung lagen Sie zwei Wochen lang im Krankenhaus. Wie lange hat es gedauert, um diese Zeit körperlich, aber auch mental zu verarbeiten?

Samuel Fitwi:

Ich habe zwei Wochen im Krankenhaus gelegen und habe auch danach erstmal nichts gemacht. Im Juni und Juli ging gar nichts. Mitte August habe ich ganz langsam wieder angefangen zu laufen. Sprich ein Tag laufen, ein Tag Pause. Im September konnte ich dann meinen ersten Wettkampf in Trier laufen und bin mit 29:29 Minuten über 10.000 Meter ganz gut wieder eingestiegen. Ich habe dann auch weiter Wettkämpfe gemacht, eben weil ich im Sommer gar nichts machen konnte. Inzwischen habe ich die Krankheit überwunden, das hat Kraft gekostet. Jetzt möchte ich das Jahr mit dem Silvesterlauf in Trier noch gut abschließen. In meiner Heimat, da freue ich mich drauf. Im Januar werde ich mich dann zwei Wochen erholen und dann beginnt für mich auch schon die Vorbereitung auf den EM-Sommer 2022.

Mit welchem Wunsch starten Sie in das Jahr 2022?

Samuel Fitwi:

Ich möchte über München bei der EM über 10.000 Meter am Start sein und dort eine Top-Leistung erzielen.

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