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EYOF Tag 4 | Johanna Marrwitz mit dem Hammer auf dem Podium

Vierter Tag beim European Olympic Youth Festival (EYOF). Vierte deutsche Bronzemedaille in der Leichtathletik! Johanna Marrwitz kam am Donnerstag in Maribor (Slowenien) im Hammerwurf auf Platz drei. Für eine deutsche Goldhoffnung war dagegen leider schon in der Qualifikation Endstation.
Silke Bernhart

Als eine von zwei Athletinnen im Feld, die mit einer Bestleistung jenseits der 69 Meter glänzen können, war Johanna Marrwitz (LG Stadtwerke München) zum EYOF nach Slowenien gereist. Dementsprechend zählte die 17-Jährige am Donnerstag im Hammerwurf auch zu den Anwärterinnen aufs Podium. Und so begann sie auch ihren Wettbewerb: Gleich in Runde zwei flog ihr Drei-Kilo-Hammer auf 65,38 Meter. Was sie zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste: Schon damit war die Medaille perfekt.

Der kleine Wermutstropfen: Nachdem die besten Konkurrentinnen um Marie Rougetet (Frankreich; 66,17 m) und Siegerin Pinja Karha (Finnland; 67,29 m) in Runde drei und vier an ihr vorbeizogen, konnte die junge Münchnerin nichts mehr entgegensetzen. Dann hieß es nach dem sechsten Wurf der Spanierin Andrea Sales Valles noch einmal kurz zittern – doch deren 64,10 Meter reichten nicht, um Johanna Marrwitz vom Bronzerang zu verdrängen. Nach Platz acht bei der letztjährigen U18-EM konnte diese nun über ihre erste internationale Medaille jubeln.

Emma Kaul mit der nächsten Steigerung

Viertes 400-Meter-Hürden-Rennen der Karriere, vierte Bestzeit: Emma Kaul (USC Mainz) hat so langsam den Bogen raus! Vom Siebenkampf Mitte der Saison kurzerhand auf die Hürdenrunde umgestiegen, konnte die Mainzerin am Donnerstag im Finale des EYOF in 59,51 Sekunden Platz sechs erringen und dabei erstmals im 15er Rhythmus die erste Hürde überwinden. Sie war dabei fast zwei Sekunden schneller als noch bei ihrer Premiere über die Strecke Mitte Juni in Kassel.

Lauftalent Lera Miller (VfL Löningen), noch im ersten Jahr der U18-Altersklasse, absolvierte über 2.000 Meter Hindernis das erste Rennen in dieser Saison, in dem keine Bestzeit fiel – und konnte dennoch auf Platz fünf mit den Besten mithalten. Sie erwischte ein pfeilschnelles Finale, in dem sich das Feld schnell in die Länge zog und in dem sie sich daher nicht ganz vorne einsortierte. Auf der letzten Runde konnte sie noch einige Konkurrentinnen einsammeln und war nach 6:46,63 Minuten im Ziel, zum Hausrekord fehlten sieben Sekunden. Der Sieg ging in 6:23,58 Minuten an die Tschechin Karolina Jarosova.

Fritz Völkel nahe an Bestmarke

Drei Versuche im Weitsprung-Finale absolvierte Fritz Völkel (RSV Eintracht Berlin), jeder war ein bisschen weiter als der vorherige – 6,95 Meter wurden in Runde drei vermessen. Damit fehlten bei sehr schwierigen Windbedingungen mit teils extremem Rückenwind nur zehn Zentimeter zur Bestmarke, leider aber auch sieben auf Platz acht, der drei weitere Versuche bedeutet hätte. Mit starken 7,90 Metern ging die Goldmedaille weg, und zwar an Petr Meindlschmid (Tschechien; 7,90 m) – allerdings bei 3,7 Metern pro Sekunde Rückenwind.

Anna Hinkelmann (SV Halle) konnte nach einem Patzer über die Hürden am ersten Tag nur zusehen, wie am Donnerstag im Siebenkampf die Medaillen vergeben wurden. Den Titel holte sich mit 5.830 Punkten die Ungarin Sarolta Maria Kristz. Mit ihrer Bestleistung von 5.828 Punkten bleibt der jungen Hallenserin zumindest die Gewissheit, dass sie in ihrer Altersklasse in Europa zu den Allerbesten gehört.

Überraschendes Aus für William Wolzenburg

Dass auch die größten Talente mal einen schlechten Tag erwischen, musste am Donnerstag leider auch William Wolzenburg (TV Wattenscheid 01) erfahren. Der 62-Meter-Diskuswerfer, der sich als einer der Besten im Feld Hoffnungen auf Edelmetall machen durfte, startete mit zwei Versuchen in die Qualifikation, die an die 60-Meter-Marke heransegelten. Doch sie waren ungültig. In Runde drei folgte das große Zittern, und ein Wurf auf 51,76 Meter – zu wenig fürs Finale.

Von den fünf weiteren DLV-Athletinnen und -Athleten, die sich am Donnerstag in der Vorrunde beweisen mussten, konnten dagegen vier über den Finaleinzug jubeln. Einer von ihnen mit Bestleistung: Peter Osazee (MTG Mannheim) flog im Dreisprung auf 14,52 Meter und holte sich mit einer Steigerung seines Hausrekords um sechs Zentimeter das große Q. Ebenso wie über 100 Meter Hürden mit Platz zwei ihres Halbfinals Lea Mehringer (LG Oberland) in 13,73 Sekunden. Im Hochsprung hinterließ Ella Obeta (LG Eckental) mit 1,70 Meter ohne Fehlversuch einen souveränen Eindruck.

Ronja Melzner (LG Stadtwerke München) kam in der Speerwurf-Qualifikation auf 49,41 Meter. Nach zuletzt zwei schlechteren Wettkämpfen zeigt die Formkurve der 17-Jährigen damit pünktlich zum Saison-Höhepunkt wieder nach oben. Im Finale darf sie als Siebte der Qualifikation noch einmal ran. Nach dem Halbfinale über 200 Meter war dagegen für ihren Vereinskollegen Cassian Holland-Moritz Endstation, 22,21 Sekunden und Platz sechs reichten nicht fürs Finale.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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