| HAJ Hannover Marathon

Arne Gabius und Anja Scherl kämpfen sich in Hannover ins Ziel

Beim Sieg des 21-jährigen Kenianers Silas Mwetich beim HAJ Hannover Marathon haben sich am Sonntagmorgen auch der Deutsche Rekordhalter Arne Gabius und die Regensburger Olympia-Teilnehmerin Anja Scherl zurückgemeldet. Während die beiden Deutschen nicht ganz mit ihren Ergebnissen zufrieden waren, stellte bei den Frauen Racheal Jemutai einen neuen Streckenrekord auf.
Birte Grote / Alexandra Dersch

Die Olympia-Norm war am Ende kein Thema mehr. Arne Gabius (TherapieReha Bottwartal) verpasste in 2:14:29 Stunden die avisierte Richtzeit für eine mögliche Olympia-Nominierung von 2:11:30 Stunden. Dennoch konnte der 38-Jährige seinem Rennen in Hannover etwas Gutes abgewinnen: Erstmals überhaupt kam er bei einem Frühjahrs-Marathon ins Ziel.

Dabei hatte der Wettkampf vielversprechend begonnen. Mit einem guten Gefühl bestritt Arne Gabius die ersten zehn Kilometer. „Dann kamen Atemprobleme. Das ist im Frühjahr auch aufgrund von Allergien schwierig für mich“, erklärte Arne Gabius, der bisher bei noch keinem seiner Frühjahrsmarathons ins Ziel laufen konnte. Auch in Hannover musste er sich durchbeißen, nachdem er das Rennen an gleicher Stelle zwei Jahre zuvor frühzeitig beendet hatte. In diesem Jahr kam er in 2:14:29 Stunden als Siebter ins Ziel. 

„Vor ein paar Jahren wäre ich noch ausgestiegen. Jetzt habe ich ein anderes Verhältnis dazu. Ich brauche die Wettkämpfe und muss mich durchbeißen“, erzählte der Deutsche Rekordhalter, der im Ziel von seinem kleinen Sohn Frederik als erstem Gratulanten empfangen wurde. „Wegen einer Nasennebenhöhlenentzündung war die Vorbereitung mit sechs Wochen extrem kurz“, sagte Arne Gabius, der nun beim Paris-Marathon als Tourist gemeinsam mit Freunden in zirka drei Stunden ins Ziel joggen möchte. „Ich genieße das Laufen, und das habe ich auch dort vor.“ Für die Saison sind weitere Starts im Halbmarathon und über 10 Kilometer geplant. Das Rennen in Hannover gewann der Kenianer Silas Mwetich in 2:09:37 Stunden vor seinem Landsmann Hosea Kipkemboi (2:10:40 h) und dem Äthiopier Debas Alebachew Wale (2:10:57 h).

Laura Hottenrott mit Fußproblemen

Lust darauf, jetzt wieder so richtig anzugreifen, hatte Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg) schon im Ziel wieder, wenige Minuten, nachdem sie den Marathon mit 2:32:31 Stunden als achte Frau beendet hatte. „Die Zeit war nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Ich weiß nicht, woran es gelegen hat, dass es bei Kilometer 20 dann plötzlich auf einmal so schwer geworden ist. Das hatte ich bisher noch nie.“ Dass sie an ihre Bestzeit rankommen würde, habe sie nach längerer Verletzungszeit und nicht optimaler Vorbereitung nicht erwartet. „Jetzt musste ich sehr kämpfen, nachdem es sich zu Beginn noch richtig gut angefühlt hat. Deswegen war ich sehr überrascht, als es auf einmal so schlimm geworden ist.“

Schon frühzeitig musste Laura Hottenrott (TV Wattenscheid 01) wegen starker Schmerzen im Fuß aussteigen. „Der Fuß tat plötzlich so weh, das ist so bitter“, sagte die Wattenscheiderin aufgelöst im NDR-Interview. „Ich war in Form, war gut drauf und dann kam so etwas.“

Tom Gröschel holt Halbmarathon-Sieg

An der Spitze lief die Kenianerin Racheal Jemutai einem sicheren Sieg entgegen. In 2:26:15 Stunden verbesserte sie den bisherigen Streckenrekord und setzte sich damit deutlich gegen Tigist Memuye (Äthiopien; 2:27:35 h) und die Polin Karolina Nadolska (2:27:34 h) durch.

Sieger auf der Halbmarathon-Distanz wurde der Deutsche Marathonmeister Tom Gröschel (TC Fiko Rostock). Er lief drei Wochen, bevor er seinen Titel in Düsseldorf verteidigen möchte, nach 65:24 Minuten ins Ziel. „Ich musste vorsichtig laufen, weil ich einen Schnupfen habe, seit ich aus dem Trainingslager in Flagstaff zurückgekehrt bin. Dafür bin ich zufrieden. Ich bin lange zusammen mit Haftom Weldaj zusammengelaufen. Leider musste er zirka 40 Meter mehr laufen, weil bei einer Weggabelung Zuschauer die Strecke zustellt hatten. Das hat ihn Körner gekostet. Sonst hätte es bis zum Schluss ein spannender Zweikampf sein können“, erklärte der Läufer vom TC Fiko Rostock, der mit knapp einer Minute Vorsprung vor Haftom Weldaj (TSV Pattensen; 66:22 min) ins Ziel lief.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link ergebnisse wettkampf-resultate>Ergebnisrubrik.

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