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Berliner Halbmarathon mit Deutschlands besten Marathonläufern

Arne Gabius, Philipp Pflieger und Julian Flügel werden am 3. April beim Berliner Halbmarathon an den Start gehen. Dies gaben die Veranstalter am Dienstag bekannt. Damit starten die drei besten deutschen Marathonläufer des vergangenen Jahres beim hochkarätigsten und größten deutschen Rennen über die 21,0975 Kilometer. Es könnte sie direkt nach Rio führen.
Jörg Wenig / sim

Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg) geht beim Berliner Halbmarathon sicherlich mit einer besonderen Motivation an den Start. Vor einem Jahr stoppten ihn Bauchmuskelkrämpfe und ein Kollaps während des Rennens. Gabius ließ es sich jedoch nicht nehmen trotzdem ins Ziel zu joggen, das er nach 1:21:18 Stunden auf Rang 301 erreichte. Seine Bestzeit über die „halbe Distanz“ lief Arne Gabius bei seinem Debüt auf der nicht einfachen Strecke von New York (USA): Dort erreichte er vor zwei Jahren 62:09 Minuten.

Läuft es für den Deutschen Marathonrekordler, der in Frankfurt im vergangenen Oktober 2:08:33 Stunden erreichte, am 3. April normal, sollte er seine Halbmarathon-Bestzeit deutlich unterbieten können. „Ich möchte eine gute Bestzeit laufen und möglichst unter 61 Minuten“, sagte Arne Gabius. Damit läge der 34-Jährige sogar im Bereich des deutschen Rekordes von Carsten Eich, der in Berlin 1993 eine Zeit von 60:34 Minuten erreicht hatte. Der Berliner Halbmarathon wird für Arne Gabius zudem die Generalprobe für den London-Marathon sein, bei dem er am 24. April startet. Vorher läuft er zudem noch beim Paderborner Osterlauf am 26. März über 10 Kilometer.

Leistungsnachweis für Rio: 64 Minuten

Während die Olympia-Nominierung für Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg) nur eine Formsache sein sollte, könnte besonders Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) in Berlin einen entscheidenden Schritt in Richtung Rio machen. Nachdem der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) die Normen im Marathon angepasst hat, muss Pflieger zwischen dem 1. März und dem 1. Mai nur noch einen Halbmarathon-Leistungsnachweis erbringen, um gute Chancen für den Olympia-Start zu haben. Gefragt ist dabei eine Zeit von mindestens 64:00 Minuten.

Philipp Pflieger kann eine Bestzeit von 63:51 Minuten aufweisen, die er vor einem Jahr im holländischen Venlo erzielte. Beim Berlin-Marathon hatte er im vergangenen September mit 2:12:50 Stunden überzeugt. Die Norm wurde inzwischen auf 2:14:00 Stunden heruntergesetzt.

Vorlegen und abwarten

Noch besteht die Möglichkeit, dass weitere deutsche Läufer im Frühjahr diese Norm unterbieten und dabei schneller rennen als Pflieger und diesen dann aus dem Olympia-Team verdrängen. Doch eher muss wohl Julian Flügel (Asics Team Memmert) zittern. Er erreichte beim Berlin-Marathon 2:13:57 Stunden. Läuft er am 3. April 64:00 Minuten oder schneller ist er zunächst für Rio gesetzt. Am vergangenen Sonntag steigerte er sich in Barcelona über die 21,0975 Kilometer auf 64:17 Minuten.

Nach Berlin heißt es sowohl für Julian Flügel als auch für Philipp Pflieger abwarten, was zum Beispiel Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen-Kieler TB) und André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf) im Frühjahr noch erreichen. Denn auch sie haben sich eine Marathon-Zeit unter 2:14 Stunden zum Ziel gesetzt.

Interessant könnte für die deutschen Läufer in Berlin zudem eine zweite Zeit sein: Die Norm für die Europameisterschaften, die Anfang Juli in Amsterdam stattfinden, steht bei 63:45 Minuten. Erstmals wird bei diesen Titelkämpfen ein Halbmarathon-Rennen integriert sein, das zugleich auch als Europacup gewertet wird. Für das Europacup-Team können sich Läufer bereits mit einer Zeit von 64:45 Minuten empfehlen.

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