Die EM-Vierte Carolin Schäfer glänzte am Wochenende beim Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich) mit einem zweiten Platz im Siebenkampf.
Aus dem „Doppelsieg“ für das Ehepaar Eaton wurde nichts. Das stand schon am Samstagvormittag fest, als Ashton seinen Angriff auf den eigenen Weltrekord wegen anhaltenden Rückenproblemen abblasen und seinen Start absagen musste.
Doch die Kanadierin Brianne Theisen-Eaton erfüllte ihren Teil und feierte nach 2013 ihren zweiten Sieg in Götzis. Mit dem neuen kanadischen Rekord von 6.808 Punkten lag sie vor Carolin Schäfer (TV Friedrichstein Alt Wildungen). Die EM-Vierte Schäfer verbesserte mit 6.547 Punkten ihren Hausrekord deutlich um 152 Punkte.
„Ein Fingerzeig“
Damit fand ihr „bombastischer erster Tag“, wie sie auf Facebook geschrieben hatte, am Sonntag eine würdige Fortsetzung. Mit 6.400 Punkten hatte sie im Vorfeld geliebäugelt, wie sie sagte. Aber diese Leistung machte die sonst um Worte selten verlegene 23-Jährige kurz sprachlos.
Platz zwei in diesem hochklassigen Feld - das empfand sie im Ziel als „Fingerzeig an die Konkurrenz“. „Mein persönliches Highlight war, dass ich mich nach dem Strauchler über 100 Meter Hürden noch gefangen habe. Sonst startet ich meistens gut in den Wettkampf und dann läuft alles von allein. Das war dieses Mal anders“, gab sie zu Protokoll.
So lässt sich ihre weitere Vorbereitung für die WM deutlich entspannter angehen. Die DLV-Norm von 6.150 Punkten hat sie schon jetzt locker abgehakt.
Auch Claudia Rath mit Norm
Das gilt auch für ihre Frankfurter Trainingskollegin Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt), die als Siebte 6458 Zähler sammelte - nur vier Punkte fehlten zu ihrer Bestleistung. „Ich habe meine Nerven jetzt besser im Griff“, hatte Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt) nach dem ersten Tag gesagt.
In unschönster Erinnerung war ihr noch der Wettkampf im Vorjahr, als sie drei ungültige Weitsprünge machte. Diese Gefahr war in diesem Jahr schnell gebannt. Und wie! Von wegen Sicherheitssprung - gleich im ersten Versuch legte sie 6,63 Meter vor und kam damit bis auf vier Zentimeter an ihren Hausrekord heran. Im letzten Versuch war die Zeit für eine neue Bestleistung gekommen. 6,73 Meter – ein Zentimeter weiter als die direkt vor ihr gesprungene Brianne Theisen-Eaton – brachten ihr auch den Disziplinsieg. Sie freute sich, mit diesem Satz „die Spezialistinnen ein bisschen geärgert zu haben“.
In Ratingen (27./28. Juni) werden trotz der komfortablen Ausgangslage beide voraussichtlich an den Start gehen, erklärte ihr Trainer Jürgen Sammert. Cindy Roleder (LAZ im SC DHfK Leipzig) wurde mit neuer persönlicher Bestleistung (5.948) Siebzehnte.
Jessica Ennis-Hill Ennis beim Comeback Vierte
Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill (GBR) gelang ein beachtlicher Wiedereinstieg nach zweijähriger Babypause. Sie verpasste als Vierte (6.520) nur knapp das Podium, das die Niederländerin Nadine Broersen mit 6.531 Punkten komplettierte.
Über 800 Meter blitzte die alte Klasse der Britin auf, als sie Brianne Theisen-Eaton auf der Zielgeraden in Schach hielt und das Rennen in 2:09,12 Minuten gewann.
Lange auf Rang zwei gelegen hatte die Niederländerin Dafne Schippers, bis sie sich vor dem finalen 800-Meter-Lauf abmeldete. Angesichts dieses starken Wettkampfes wird es der Europameisterin über 100 und 200 Meter vermutlich noch schwerer fallen, künftig nur noch im Sprint anzutreten. Eine Entscheidung möchte die 22-Jährige nach den nächsten Diamond-League-Meetings fällen.
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