| Werfertage

Christin Hussong in Halle mit Bestweite

Kontrastprogramm in Halle: Nach einem sonnigen Samstag hatten die U23- und U18-Athleten am Sonntag bei den Werfertagen mit Dauerregen zu kämpfen. Dennoch trumpften einige Teilnehmer mit persönlichen Bestleistungen auf – allen voran die Speerwerferinnen Christin Hussong und Fabienne Schönig.
Sandra Arm

Besonders die Kampfrichter waren am Sonntag gefragt. Immer wieder befreiten sie die Anlagen vom Wasser, um den jungen Athleten gute Möglichkeiten zum Werfen und Stoßen zu schaffen.

Nicht beirren ließ sich von den schwierigen Bedingungen die U20-Vize-Europameisterin Christin Hussong. Mit 59,91 Metern stellte die Speerwerferin eine neue persönliche Bestleistung auf, die seit dem Gewinn der U18-WM 2011 bei 59,74 Metern gestanden hatte.

Kein Wunder, dass die 20-Jährige den Regen einfach weglächelte und sich riesig freute. „Seit drei Jahren warte ich auf diesen Tag. Endlich hat es mal funktioniert“, strahlte sie. „Mit der Weite habe ich die B-Norm für die EM in Zürich erfüllt. Jetzt fehlen mir noch 60 Zentimeter an der A-Norm. Dafür habe ich noch bis zur DM Zeit.“

Kristin Pudenz beste Diskuswerferin

Eher zu den Schön-Wetter-Sportlern zählt sich Diskuswerferin Kristin Pudenz (SC Potsdam), die am Vortag bei besserem Wetter einen klasse Wettkampf mit 60,89 Metern ablieferte und sich am Folgetag als U23-Siegerin mit 56,12 Metern begnügte. Und das nach nur drei Versuchen.

„Ich habe Schmerzen gespürt und habe nach dem dritten Durchgang abgebrochen“, erklärte sie. In bester Erinnerung bleiben wird ihr der Samstag – gutes Wetter, starke Weite. „Das war ein schönes Erlebnis.“ Hinter ihr platzierten sich Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen; 53,54 m) und Claudine Vita (SC Neubrandeburg; 52,30 m).

Patrick Müller mit der Männerkugel

Seinen besten Tag hatte Christian Jagusch (SC Neunbrandenburg) ebenfalls am Samstag, als er mit der 7,26-Kilo-Kugel eine neue Bestleistung aufstellte – 19,08 Meter. Am Sonntag sicherte er sich den Sieg mit 18,77 Metern. „Ich weiß, was ich stoßen kann. Und ich kann über 19 Meter stoßen. Mein Ziel ist es jetzt, mich Stück für Stück zu steigern. Für die Saison habe ich mir schon eine Weite um 19,50 Meter vorgenommen.“

Erstmals mit der Männer-Kugel unterwegs war U18-Weltmeister Patrick Müller (SC Neubrandenburg), der mit 17,91 Metern den vierten Rang belegte. „Die Umstellung von der Sechser auf die Männerkugel ist schon ein enormer Unterschied. Bei mir geht viel über die Geschwindigkeit, nicht so viel über die Kraft. Das merke ich in jedem Stoß“, erklärte der 18-Jährige.

Für die Lokalmatadoren von den Halleschen Leichtathletik-Freunden gab es ebenfalls einige Podestplätze zu feiern. Einen guten Eindruck hinterließ Hammerwerferin Susen Küster, die ihre persönliche Bestleistung im sechsten Versuch auf 62,95 Meter schraubte und sich den zweiten Platz hinter der Ungarin Fruszina Fertig (63,83 m) sicherte. Im Kugelstoßen siegte Sara Gambetta mit 16,05 Metern vor Mona Althenn (LG Wetzlar; 15,31 m) und Diana Steinhoff (LC Jena; 15,23 m).

Fabienne Schönig wetterfest

„Mir ist das Wetter egal. Der Regen macht mir nichts aus“, sagte Fabienne Schönig. Das war der U18-Athletin anzumerken: Alle Versuche gingen über die 50-Meter-Marke, der weiteste segelte auf 53,76 Meter. Ein gelungener Saisoneinstieg für die 16-Jährige, die in zehn Tagen nach Baku fliegt, um sich für die zweiten Olympischen Jugendspiele in Nanjing (China, 16. bis 28. August) zu qualifizieren. Dort will sie ihre gute Form bestätigen und die 54 Meter in Angriff nehmen.

Die Bestleistung von Tom Meier (LC Jena) liegt bei 71,50 Metern. In Halle blieb der U18-Speerwerfer mit 68,36 Metern noch darunter. „Die Weite ist okay, aber ich hatte mir schon ein bisschen mehr erhofft. Zumal ich meine bisherigen Bestleistungen alle im Regen geworfen habe“, betonte der 17-Jährige, der sich am Sonntagmorgen daher extra eine Portion Regen gewünscht hatte.

Alina Kenzel zweimal im Einsatz

Gleich zweimal war am Sonntag Alina Kenzel (VfL Waiblingen) gefragt, die zuerst im Diskuswerfen und anschließend im Kugelstoßen antrat. Der Ein-Kilo-Diskus segelte auf die zweitbeste Weite von 44,70 Metern. „Die Bedingungen waren vom Wind her gut, aber der Regen hat den Diskus immer wieder runtergedrückt. Da ging dann nichts mehr. Die Weite ist auf jeden Fall ausbaufähig“, resümierte Alina Kenzel.

Mit der Drei-Kilo-Kugel stellte sie anschließend ihre persönliche Bestleistung von 17,32 Metern ein und zeigte sich erleichtert. „Endlich geht es wieder vorwärts. Wenn ich schon 17,32 Meter im Regen stoße, dann sind im Trocknen 17,50 Meter möglich.“ Das gute Gefühl überwog, mit dem sie nun in die kommenden Wettkämpfe startet.

Noch viel Luft nach oben sieht Michelle Döpke (Leichlinger TV), die im Hammwurf der U18 mit 61,85 Metern vor Lia Heise (Einbecker SV; 59,54 m) und der Schwedin Grete Ahlberg (59,46 m) gewann. „Da sind noch zwei, drei Meter mehr drin. Bei dem Regen und dem großen Teilnehmerfeld war es nicht ganz so einfach zu werfen“, sagte Döpke, die ein wenig mit dem deutschen Rekord liebäugelt. „Mir fehlen noch fünf Meter. In dem Wurf muss dann alles zusammenpassen.“

Die Resultate finden Sie in unserer <link http: www.leichtathletik.de>Ergebnisrubrik…

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