| Berglauf-EM

Deutsches Frauen-Team schrammt knapp an Bronze vorbei

In Zermatt (Schweiz) wurde die diesjährige Berglauf Europameisterschaft ausgetragen. Die Titelkämpfe fanden turnusgemäß auf einen bergaufführenden Kurs statt. Auf dem Programm standen am Sonntag die Wettbewerbe für Männer und Frauen (10 km mit 1.031 Hm) sowie für Junioren und Juniorinnen (6,6 km mit 440 Hm). Für das beste Resultat aus deutscher Sicht sorgte das Frauen-Team, das ohne das erkrankte Berglauf-Ass Sarah Kistner auf Platz vier landete.
Winfried Stinn/mbn

Neuer Berglauf-Europameister ist Jacob Adkin. Der Brite setzte sich am Sonntag in Zermatt mit 53:21 Minuten vor dem Norweger Stian Øvergaard Aarvik (53:46 min) und dem Italiener Xavier Chevrier (54:02 min) durch. Vierter wurde der Schweizer Rémi Bonnet. Als bester Deutscher kam Anton Palzer (SK Ramsau; 57:52 min) nach 10 Kilometern mit mehr als 1.000 Höhenmetern auf Platz 25.  Maximilian Zeuss (LG Telis Finanz Regensburg) und Marcel Kriegshoff (SC Impuls Erfurt) belegten die Plätze 34 und 39.  In der Teamwertung, die die Briten gewannen, belegte die deutsche Mannschaft Platz acht.

Bei den Frauen kam es zu dem erwarteten spannenden Duell zwischen der zweifachen Europameisterin Maude Matthys (Schweiz) und der sechsfachen Weltmeisterin Andrea Mayr (Österreich). Letztendlich konnte sich die Schweizerin durchsetzen und in 1:00:18 Stunden ihre dritte Europameisterschaft hintereinander feiern.

Stefanie Doll als Sechste in Reichweite der Medaillen

„Ich wollte bei meinem Heimrennen unbedingt gewinnen, dass ich das geschafft habe, macht mich natürlich glücklich“, sagte die Schwizerin. Andrea Mayr wurde mit einem Abstand von einer Minute Zweite. „Ich hatte Probleme mit der Höhe, als mich Maude wenige Kilometer vor dem Ziel überholte, hatte ich keine Kraft mehr zum Kontern.“ Das Ziel lag auf dem fast 2.600 Meter hohen Riffelberg. Dritte wurde die Französin Christel Dewalle in 1:02:48 Stunden.

Als beste Deutsche belegte Stefanie Doll (SV Kirchzarten) in 1:04:21 Stunden einen ausgezeichneten sechsten Platz. Zwischendurch lag sie sogar auf Sichtweite zu einem Medaillenrang, hatte aber, wie Andrea Mayr, Probleme mit der Höhe „Ich hatte mit einer Top-TenPlatzierung geliebäugelt. Dass ich sogar Platz sechs erreicht habe, freut mich natürlich sehr“, freute sich die stärkste deutsche Läuferin.

Lisa Oed Neunte, Sarah Kistner muss krank passen

Ebenfalls mit einer guten Platzierung wartete Lisa Oed (SSC Hanau Rodenbach) auf. Im vergangenen Jahr war sie noch Vize-Weltmeisterin bei den Juniorinnen, in Zermatt belegte sie in ihrem ersten Frauenrennen bei einer internationalen Meisterschaft den neunten Platz (1:05:21 h). Drittbeste Deutsche wurde Melanie Noll (TuS Heltersberg; 1:10:26 h) auf Platz 35. In der Mannschaftswertung belegte das Frauen-Team, geschwächt durch den kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfall von Sarah Kistner (MTV Kronsberg), den vierten Platz und verpasste so nur knapp einen Medaillenrang. Mannschaftssiegerin wurde Italien.

Die beste Platzierung bei den Junioren erkämpfte sich Dominik Müller (SSC Hanau-Rodenbach) als Sechster in 29:38 Minuten. Der Sieg nach 6,6 Kilometern ging an den Briten Joseph Dugdale, der 50 Sekunden vor dem Hessen lag. Marius Abele (SSC Hanau-Rodenbach; 32:27 min) belegte Platz 27 und Lukas Bunzel (Eintracht Hildesheim; 33:32 min) kam als 35. ins Ziel. In der Teamwertung belegten das deutsche Junioren-Team Platz fünf.

Berglaufberater Kurt König zieht gemischte Bilanz

Bei den Juniorinnen war von Deutschland nur die erst 16-jährige Antonia Niedermaier (PTSV Rosenheim) am Start. Sie musste ihrem hohen Anfangstempo Tribut zollen und das Rennen erschöpft aufgeben. Der Sieg bei den U20-Juniorinnen ging mit 32:20 Minuten an die Tschechin Barbora Havlicková.

DLV-Berglaufberater Kurt König zeigte sich vor allem mit den Leistungen der DLV-Frauen und -Junioren zufrieden: „Der sechste Platz von Stefanie Doll ist super. Auch mit Platz neun von Lisa Oed, die wieder eine tolle kämpferische Leistung gezeigt hat, bin ich mehr als zufrieden. Schade, dass Sarah Kistner nicht starten konnte. Sie war schon mit einer Erkältung angereist. Wir haben heute Morgen nach dem Einlaufen entschieden, dass sie nicht starten soll. Die Gesundheit geht vor. Dass die Frauen dennoch mit Platz vier ein gutes Ergebnis erreicht haben, freut mich. Sehr gut sind auch die Junioren-Ergebnisse, wobei Dominiks Müllers sechster Platz herausragt. Bedauerlich ist, dass Antonia Niedermaier aufgrund des hohen Anfangstempos aufgeben musste. Ich glaube, dies ist der mangelnden Erfahrung geschuldet. Nicht zufrieden kann ich mit den Ergebnissen der Männer sein. Platz 25 für den Besten ist indiskutabel.“

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024