| Team-EM Lille Tag 1

DLV-Athleten ziehen geschlossen in die Finals

Perfekte Ausbeute an Final-Plätzen! Alle zehn gestarteten DLV-Athleten haben am Freitag in Lille (Frankreich) die vorgezogene Qualifikation der Disziplinen 100 bis 400 Meter (inklusive Hürden) gemeistert und können somit am Wochenende (24./25. Juni) wertvolle Punkte zum Wettstreit um den Titel des Team-Europameisters beisteuern.
Pamela Ruprecht

Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) machte am Freitag den ersten kleinen Teil-Erfolg der deutschen Mannschaft in Lille perfekt. Als die dreifache U23-Europameisterin ihren 200-Meter-Vorlauf als Zweite in 23,19 Sekunden hinter der Spanierin Estela Garcia ins Ziel brachte, stand das erfreuliche erste Resumee fest: Alle DLV-Athleten der Disziplinen 100 bis 400 Meter mit und ohne Hürden haben ihre Finals der Top Acht am Samstag und Sonntag erreicht und können bei der Team-EM weiter auf Punktejagd (mit bis zu elf Punkten für den Sieger) gehen – mindestens vier Punkte hat jetzt schon jeder von ihnen geholt.

Eine besonders souveräne Vorstellung lieferte die Hallen-EM-Dritte Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01; 12,82 sec) ab. Ihr Vorsprung betrug im Ziel mehr als zwei Zehntel auf die Griechin Elisávet Pesiridou (13,03 sec), so dass sie nach der letzten Hürde austrudeln lassen konnte – insoweit das bei der kurzen Strecke möglich ist. Ihre wohl stärkste Konkurrentin im Finale, die WM-Dritte Alina Talay (Weißrussland), gewann den zweiten Vorlauf in 13,11 Sekunden.

"Ich bin glücklich, dass ich kontrolliert solche Zeiten laufen kann", sagte Pamela Dutkiewicz anschließend. Ihr erster Start bem Team-Event fühle sich ganz anders als sonst im Nationaltrikot an: "Man hat Verantwortung, will Punkte für das Team holen und feuert sich gegenseitig an. Das ist schön."

Sieg für Gina Lückenkemper nach zwei Fehlstart-Disqualifikationen

Einen starken Lauf, bei dem sie noch nicht alles gegeben hat, zeigte auch Laura Müller (LC Rehlingen) über 400 Meter. Sie kam als Zweite hinter der EM-Zweiten von 2014 Olha Zemlyakin (Ukraine; 51,70 sec) in 52,04 Sekunden ins Ziel. "Das war ein guter Vorlauf", bilanzierte die Deutsche U23-Meisterin über 200 Meter. Ihr Ziel war es gewesen, in die Top zwei zu kommen. "Im Finale will ich um jeden Punkt für Deutschland kämpfen und wenn dabei noch eine gute Zeit rauskommt, wäre das um so besser." Die WM-Norm für London liegt bei 51,70 Sekunden.

Im ersten von zwei Vorläufen über 100 Meter hatte Gina Lückenkemper nach Fehlstarts und Disqualifikationen ihrer zwei stärksten Konkurentinnen – Ewa Swoboda (Polen; Hallen-EM-Dritte 60 m) und Olesya Povh (Ukraine; Hallen-EM-Zweite 60 m) – praktisch freie Bahn. "Das tut mir leid für die Mädels", meinte die faire Sportlerin. Denn für einen Fehlstart gibt es in den Vorläufen keine Punkte. Die Dortmunderin sei noch nicht so recht in Wettkampfstimmung gewesen. Der Quali-Modus (aus Elf mach Acht) fühlte sich für die EM-Dritte über 200 Meter eher wie ein Auftakt-Training an.

Julian Reus mit souveränem Auftritt

Zuvor war Julian Reus (TV Wattenscheid 01) ebenfalls locker ins Finale gesprintet. Der deutsche Rekordler lieferte sich ein kleines Intermezzo mit dem Briten Harry Aikines-Aryeetey (10,33 sec) und kam schließlich als Zweiter in 10,36 Sekunden ein. Es war auch die zweitschnellste Zeit aller Vorläufe. "Das war ein guter Auftakt. Die Bedingungen waren mit dem drehenden Wind schwierig. Ich fühle mich gut, morgen geht's weiter", sagte der 29-Jährige zuversichtlich.

Zwei Fehlstarts musste auch Erik Balnuweit mitmachen, ehe er sein Rennen über 110 Meter Hürden durchziehen konnte. Der beim zweiten Mal zunächst auf Bahn sechs disqualifizierte Ukrainer Artem  Shamatryn (14,33 sec) protestierte mit Erfolg und durfte doch wieder in den Block. Mit einem etwas unruhigen Lauf, bei dem der Wattenscheider die siebte und zehnte Hürde abräumte, erkämpfte er sich letztlich im Foto-Finish beim Sieg des Polen Damian Czykier (13,48 sec) den sicheren dritten Vorlauf-Platz für das große "Q". Im ersten Vorlauf schlug der Brite David Omoregie in 13,34 Sekunden den Olympia-Zweiten Orlando Ortega (Spanien; 13,36 sec).

Doppelsieg im Vorprogramm für DLV-Sprinterinnen

Auf den Langhürden zogen Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen; 57,52 sec) und Felix Franz (LG Neckar Enz; 51,06 sec) als Dritte und als Vierter ins Finale ein. Vorlauf-Schnellste waren hier die Britin Eilidh Doyle (55,76 sec) und ihr Landsmann Jack Green (49,96 sec) mit der einzigen Zeit unter 50 Sekunden.

Die Stadionrunde ohne Hürden absolvierte Johannes Trefz in 46,96 Sekunden (LG Stadtwerke München) und sortierte sich auf Rang sieben unter den Langsprintern ein, die der Italiener Davide Re (45,85 sec) anführte. Aleixo Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen; 20,90 sec) zog über 200 Meter mit der insgesamt viertschnellsten Leistung über die Zeit weiter.

Für einen deutschen Doppelsieg hatten im Vorprogramm Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck; Vorlauf 3; 11,54 sec) und Alexandra Burghardt (Vorlauf 1; 11,57 sec) gesorgt. Die Mannheimerin ist dabei, nach ihrem Museklefaserriss vor vier Wochen wieder zurück zu alter Stärke zu finden. "Beim Start wäre ich fast gestolpert, hinten raus wurde es dann besser", meinte die inoffizielle Staffel-Welmeisterin. Das nächste Rennen könnte schon am Samstag über 4x100 Meter erfolgen. Der Auftakt für die zwei entscheidenden Tage um den Titel des Team-Eurpameisters ist gemacht.

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