| Dopingsperre gegen Svitlana Shmidt

EM 2012: Nachträglich Silber und Bronze für DLV-Asse

Die ukrainische Hindernisläuferin Svitlana Shmidt ist wegen Unregelmäßigkeiten im biologischen Pass für vier Jahre gesperrt worden. Rückwirkend sollen außerdem ihre Ergebnisse seit dem 8. März 2012 gelöscht werden. Damit rücken die DLV-Athletinnen Antje Möldner Schmidt (LC Cottbus) und Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) bei der EM 2012 auf den Silber- beziehungsweise Bronzerang vor.
Jan-Henner Reitze

Wegen Unregelmäßigkeiten in ihrem biologischen Pass ist Hindernisläuferin Svitlana Shmidt für vier Jahre bis zum 16.03.2019 gesperrt worden. Nach Informationenen des Weltverbandes IAAF werden außerdem alle Ergebnisse der Ukrainerin seit dem 8. März 2012 gelöscht. Betroffen ist davon auch die EM 2012 in Helsinki (Finnland), wo die 25-Jährige zu Silber und vor den DLV-Athletinnen Antje Möldner Schmidt (LC Cottbus) und Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) ins Ziel gelaufen war.

Noch ist das Ergebnis durch den Europaverband EAA nicht offiziell korrigiert. Svitlana Shmidt kann noch Rechtsmittel einlegen.

Antje Möldner-Schmidt fordert Entschädigungs-Fonds

Die amtierende Europameisterin Antje Möldner-Schmidt, nahm die Nachricht mit gemischten Gefühlen auf, dass sie bei der EM 2012 vom Bronze- auf den Silberrang nach oben klettern soll. "Im ersten Moment habe ich mich natürlich gefreut, aber im nächsten kam die Traurigkeit, da es mir heute nicht wirklich viel mehr bringt. Man kann die Emotionen auf dem Podest nicht nachholen." Das gilt auch für die öffentliche Anerkennung.

Neben Prämien sind auch mögliche höhere Startgelder im Nachhinein nicht mehr reinzuholen. "Der finanzielle Schaden, der mir entstanden ist, ist nicht mehr gut zu machen", so Antje Möldner-Schmidt, die einen internationalen Fonds vorschlägt, "der bei Dopingvergehen durch den betroffenen Verband mit Strafzahlungen gefüttert wird." Das Geld könnte dann an durch Dopingfälle geschädigte Athleten ausgeschüttet werden, um  den finanziellen Schaden abzumildern. Es ist nicht das erste Mal, dass dieses Problem aufgeworfen wird. Unter anderem die Magdeburger Kugelstoßerin Nadine Kleinert hat mehrfach verspätet Medaillen erhalten. Inzwischen hat sie ihre Karriere beendet.

Undankbarer vierter Platz soll veredelt werden

Einen besonders bitteren Beigeschmack hat der aktuelle Fall für Gesa Felicitas Krause, die im vorolympischen EM-Rennen von Helsinki im Alter von 19 Jahren lange an dritter Stelle gelegen hatte, dann aber auf der Zielgeraden noch von Antje Möldner-Schmidt ausgekontert worden war und mit eher gesenktem Kopf als undankbare Vierte im Ziel stand.

Diese Erinnerungen werden sich nicht auslöschen lassen, auch wenn die heute 22-Jährige in den nächsten Monaten nachträglich noch die Bronzemedaille erhält.

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