| EM 2014

EM-Siebenkampf - Von Disziplin zu Disziplin

Die deutschen Siebenkämpferinnen wollen bei den Europameisterschaften eine gute Rolle spielen. Wie sich Lilli Schwarzkopf, Claudia Rath und Carolin Schäfer in Zürich schlagen, lesen Sie hier, von Disziplin zu Disziplin.
Christian Fuchs / Jan-Henner Reitze
100 Meter Hürden

Die Frankfurterin Carolin Schäfer präsentierte sich in ihrem Lauf hellwach, in der neuen Bestzeit von 13,20 Sekunden wurde sie Zweite hinter der Ukrainerin Anastasiya Mokhnyuk (13,08 sec). Vereinskollegin Claudia Rath kam mit ihren 13,54 Sekunden gut in den ersten Tag.

Lilli Schwarzkopf, die nach ihrem Achillessehnenriss noch Defizite im Sprint sieht, startete ihrerseits mit einer Zeit von 13,87 Sekunden. Damit gewann die Hannoveranerin ihren Lauf und lag nur fünf Hundertstel über ihrer Leistung vom Ratingen-Sieg im Juni.

Titelverteidigerin Antoinette Nana Djimou zeigte, dass mit ihr zu rechnen sein wird. In 13,05 Sekunden lief die Französin die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere. Das war gleich ein Signal an die niederländische Hallen-Weltmeisterin Nadine Broersen, die eine Zeit von 13,48 Sekunden auf die Bahn brachte.

Hochsprung

Einen glänzenden Wettkampf machte Lilli Schwarzkopf, die im Hochsprung nach ihrer langen Verletzungspause so stark ist wie nie. Schon in Ratingen hatte die Olympia-Zweite mit 1,84 Metern eine Bestleistung aufgestellt. In Zürich legte sie noch einen Zentimeter drauf - Punkte satt. Sogar an die 1,88 Meter pirschte sich die 30-Jährige von Versuch zu Versuch an - riss im dritten aber hauchdünn. In der Gesamtwertung bedeutet ihr Satz über 1,85 Meter Zwischenrang sechs (2.038 Punkte).

Carolin Schäfer überzeugte mit einem Sprung über 1,82 Meter - zwei Zentimeter weniger als bei der Bestleistung in Götzis (Österreich) - Zwischenrang vier (2.097). Ihre Frankfurter Team-Kollegin Claudia Rath floppte über 1,79 Meter, stellte damit eine Saisonbestleistung auf und liegt auf Rang zehn (2.010 Punkte). Alle DLV-Siebenkämpferinnen sind also im Plan.

Eine Flugshow lieferte Nafissatou Thiam (Belgien) ab, die sich an den zwei Metern versuchte. Vorher war die Medaillenkandidatin über 1,97 Meter gefloppt und schob sich damit auf Rang zwei (2.169 Punkte) vor. Hallen-Weltmeisterin Nadine Broersen (Niederlande) stellte mit 1,94 Metern einen Landesrekord auf und übernahm die Gesamtführung (2.211 Punkte). Titelverteidigerin Antoinette Nana Djimou (Frankreich) ließ mit 1,76 Metern nach der besten Hürdenzeit ein paar Punkte liegen und ist momentan Fünfte (2.045 Punkte).

Kugelstoßen

Die deutschen Siebenkämpferinnen konnten auch die beiden Kugelstoß-Anlagen im Letzigrund-Stadion mit überwiegend erhobenem Haupt verlassen.

Lilli Schwarzkopf packte alles in den dritten Stoß. So gelang ihr eine Steigerung von 13,92 auf 14,44 Meter. Damit blieb sie nur einen Zentimeter unter dem Vergleichswert von Ratingen in diesem Jahr.

Carolin Schäfer hielt mit 13,37 Metern auch im Kugelstoßen ihren Bestleistungskurs bei. Nur 13 Zentimeter fehlten der Frankfurterin zum Hausrekord in dieser Disziplin. Vereinskollegin Claudia Rath erzielte mit 12,88 Metern exakt die selbe Weite wie im Vorjahr bei der Weltmeisterschaft in Moskau, als am Ende für sie ein vierter Platz heraussprang. Sie hatte aber auf einen 13-Meter-Stoß gebaut.

Die Titelanwärterinnen Nafissatou Thiam (14,29 m) und Nadine Broersen (13,35 m) ließen mit der Kugel ein paar Punkte liegen. In der Zwischenwertung führten sie aber weiterhiin mit 2.982 bzw. 2.962 Punkten. Lilli Schwarzkopf (2.861) reihte sich auf der Fünf ein, gefolgt von Carolin Schäfer (2.849). Claudia Rath lag auf Rang 13 (2.729).

200 Meter

Carolin Schäfer wurde ihrem Ruf als derzeit sprintstärkste der deutschen Siebenkämpferinnen gerecht. Die Frankfurterin war nach 23,84 Sekunden im Ziel, gewann damit ihren Lauf und erzielte obendrein noch eine persönliche Bestzeit. Keine andere Siebenkämpferin war an diesem Abend schneller. Vereinskollegin Claudia Rath wurde im selben Rennen mit 24,43 Sekunden Vierte. Sie hatte sich aber mehr erhofft.

Bei der Olympia-Zweiten Lilli Schwarzkopf waren die Defizite im Sprintbereich noch zu spüren. 25,86 Sekunden gingen für die Hannoveranerin in die Ergebnisliste ein.

Im Zwischenklassement nach Tag eins führte Nafissatou Thiam (Belgien; 3.851) vor Carolin Schäfer (3.845). Lilli Schwarzkopf (3.670) und Claudia Rath (3.669) reihten sich auf den Plätzen sieben und acht ein.

 

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