| EM 2014

EM Tag 2 - Harting unschlagbar, Bronze für Roleder

Wind, Kälte und Regen haben das Programm am zweiten Tag der EM in Zürich durcheinandergebracht. Diskus-Riese Robert Harting verteidigte am Mittwoch trotzdem seinen Titel, Hürdensprinterin Cindy Roleder überraschte mit Bronze.
dpa/jhr

Wieder einmal hat Robert Harting den großen Wurf gelandet. Der Olympiasieger und dreifache Weltmeister verteidigte bei den Europameisterschaften in Zürich seinen Titel mit dem Diskus trotz schwieriger Bedingungen. Am Ende eines chaotischen EM-Tages reichten Harting 66,07 Meter. Zuerst küsste er den Betonring, dann mit nacktem Oberkörper sein Trikot. Diesmal zerriss es der Hüne beim Titeljubel aber nicht.

Der Kapitän der deutschen Mannschaft bescherte seinem Team das zweite Gold in Zürich nach Kugelstoßer David Storl. „Ich habe schon schönere Abende erlebt. Es war schwierig. Ich bin deshalb glücklich, dass es so ausgegangen ist“, meinte er.

Wetter bringt Programm durcheinander

Der Mittwoch im Letzigrund-Stadion wurde kräftig von Regen, Windböen und einer Sturmwarnung durcheinandergewirbelt. Dabei kamen einige deutsche Medaillenkandidaten nicht ungeschoren davon. Auf der Tribüne fror bei 13 Grad auch der Stargast des Abends: Supersprinter Usain Bolt aus Jamaika.

Unter seinen Augen verpasste der Franzose Christoph Lemaitre über 100 Meter seinen dritten Titel hintereinander und musste sich als Zweiter in 10,13 Sekunden dem Briten James Dasaolu (10,06 sec) geschlagen geben. Der Berliner Lucas Jakubczyk kam als Fünfter ins Ziel. Julian Reus aus Wattenscheid hatte das Finale verpasst.

Cindy Roleder rennt zu Bronze

Lauthals jubelte Cindy Roleder nach dem Finale über 100 Meter Hürden: Die 24-Jährige feierte mit dem dritten Platz in 12,82 Sekunden den größten Erfolg ihrer Karriere. „Ich habe einfach versucht, dranzubleiben und mich ins Ziel zu werfen“, sagte sie fassungslos im ZDF. Die Britin Tiffany Porter weinte nach ihrem Sieg in 12,76 Sekunden Freudentränen.

Im Zehnkampf verschenkte Halbzeit-Spitzenreiter Kai Kazmirek in einem vom Winde verwehten Stabhochsprung viele Punkte: Mit 4,60 Metern blieb der 23-Jährigen von der LG Rhein-Wied 60 Zentimeter unter seiner persönlichen Bestleistung und rutschte am Ende mit 8.458 Punkten auf Rang sechs zurück. „Das war technisch eine Katastrophe. So schlecht bin ich seit Jahren nicht gesprungen“, klagte Kazmirek. Noch einen Platz vor ihm landete der Ulmer Arthur Abele mit 8.477 Zählern bei seinem internationalen Comeback nach sechs Jahren. Die EM-Krone setzte sich der Weißrusse Andrej Krauchanka (8.616 Punkte) auf.

Triumph für Farah - Drama im Weitsprung

In Doppel-Olympiasieger Mo Farah meldete sich ein internationaler Laufstar eindrucksvoll zurück. Der britische Held von London 2012 gewann zum zweiten Mal nach 2010 über 10.000 Meter ganz souverän in 28:08,11 Minuten nach einer starken Schlussrunde. Der Tübinger Arne Gabius hatte auf einen Start verzichtet und will sich auf das Duell am Sonntag (17. August) mit Farah auf der 5.000-Meter-Distanz konzentrieren.

Die 100-Meter-Finals fanden am Abend ohne deutsche Sprinterinnen statt. Ex-Europameisterin Verena Sailer aus Mannheim verpasste nach 11,24 Sekunden im dritten Halbfinale denkbar knapp das Rennen um die Medaillen: Céline Distel-Bonnet aus Frankreich rutsche mit der gleichen Zeit ins Finale - vier Tausendstelsekunden entschieden am Ende. Erstmals Europameisterin wurde die favorisierte Niederländerin Dafne Schippers in 11,12 Sekunden.

Im Weitsprung verpassten beim Erfolg der Französin Eloyse Lesueur mit 6,85 Metern die deutschen Teilnehmerinnen die erste Medaille seit Heike Drechsler 1998 ganz unglücklich. Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz wurde in 6,65 Metern Vierte - wegen des schlechteren zweitbesten Sprungs im Vergleich zur Russin Darya Klischina. Ein Drama spielte sich um Melanie Bauschke ab. Die Berlinerin wurde lange mit 6,79 Metern als Dritte geführt. Nach einem Protest wurde die Weite aber auf 6,55 Meter korrigiert, Platz sechs.

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