| 7. Biebricher Schlossgespräch

Europäische Werte des Sports: DOSB verleiht Fair-Play-Preis

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) hat am Donnerstag im Rahmen des 7. Biebricher Schlossgesprächs den Fair-Play-Preis des deutschen Sports verliehen. Teilnehmer der Podiumsdiskussion über die europäischen Werte des Sports war auch der Organisationschef der Leichtathletik-EM in Berlin Frank Kowalski, der den voraussichtlichen Vergabetermin der European Championships 2022 auf Ende April/Anfang Mai datierte.
dpa / pam

Der Triathlet Manuel Retzbach aus Schwäbisch Hall und die Fußball-Mannschaft des SC Lauchringen sind am Donnerstag in Wiesbaden mit dem Fair-Play-Preis des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Vereins Deutscher Sportpresse ausgezeichnet worden.

Manuel Retzbach hatte einen Wettkampf unterbrochen, um einem gestürzten Konkurrenten zu helfen. Die Spieler des baden-württembergischen SC Lauchringen hatten aus Solidarität mit einem rassistisch beleidigten Mitspieler kurz vor Ende der Partie beim FC Weizen geschlossen den Platz verlassen. Der Fall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.

Bei dem Mitspieler handelt es sich um Kebba Manneh aus Gambia, der bei der Preis-Verleihung zu Tränen gerührt war und seiner Mannschaft und der Jury dankte. Der 21 Jahre alte Afrikaner sollte zunächst einen Tag nach der Auszeichnung in Wiesbaden in sein Heimatland abgeschoben werden. Ein Asylantrag von ihm war vor einem halben Jahr abgelehnt worden. Wie der Bürgermeister von Lauchringen bei der Preisverleihung sagte, sei eine politische Entwicklung im Gange, die zu einem Bleiberecht für Kebba Manneh führen könne. Preis-Gratulant im Schloss war auch der DFB-Integrationsbeauftragte und frühere Nationalspieler Cacao.

Große Bedeutung des Sports für Europa

DOSB-Präsident Alfons Hörmann hatte in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung der fairen Werte des Sports für Europa hervorgehoben. "Fair-Play hat in unserer Zeit nicht nur für das Miteinander im Sport einen hohen Stellenwert, sondern auch für ein nicht mehr ganz so stabiles Europa." Der Sport müsse und könne als Brückenbauer dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Doping, Korruption und Spielmanipulation gefährden die Integrität des Sports und müssen gemeinsam bekämpft werden.

Teil des Abendprogramms war eine Podiumsdiskussion zum Thema "Der Sport und seine Bedeutung für die europäische Wertegemeinschaft", moderiert vom ehemaligen ZDF-Sportredaktionsleiter Dieter Gruschwitz. Diskussionsteilnehmer waren Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper (Vorstandsvorsitzende der Deutschen Olympischen Akademie und DOSB-Vizepräsidentin), Prof. Dr. Mittag (Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung), Stefan Kürten (Direktor für Sport und Geschäftsstrategie der Europäischen Rundfunkunion) und der Chef der Leichtathletik-EM in Berlin Frank Kowalski.

Stefan Kürten hob nochmals den medialen Erfolg der European Championships 2018 in Berlin und Glasgow (Großbritannien) hervor und wies auf die Wichtigkeit der Fernseh-Präsenz von sportlichen Vorbildern hin, die es in Zukunft zu bewahren gilt. "Ich bin Fan der European Championships", sagte Frank Kowalski. "Wenn sich sieben oder acht verschiedene Europameisterschaften zusammentun, erhöht das die Aufmwerksamkeit des Events."

München hofft: Vergabe der European Championships bis Anfang Mai

Die Entscheidung über die Vergabe der nächsten European Championships und damit auch der Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 mit dem Bewerber München fällt voraussichtlich Ende April/Anfang Mai. Dies bestätigte Frank Kowalski als Mitinitiator der sportartübergreifenden Veranstaltung, am Donnerstag in Biebrich der Deutschen Presse-Agentur (dpa). 50 Jahre nach den Olympischen Sommerspielen will München die Sportereignisse ausrichten.

Das Board der European Championships will am 3. April in Genf (Schweiz) den Termin der Vergabe festlegen. Für den 16. April ist in München eine Ortsbegehung der Sportstätten mit Funktionären geplant. Der Rat der bayerischen Landeshauptstadt hatte der Bewerbung zugestimmt. Die Kosten sollen bei 130 Millionen Euro liegen, Bund und Land Bayern würden sich mit rund einem Drittel beteiligen.

Im vergangenen Sommer fanden in Berlin und Glasgow (Großbritannien) erstmals European Championships als Bündelung von kontinentalen Titelkämpfen in der Leichtathletik, im Schwimmen, Rudern, Triathlon, Golf und Kunstturnen statt. Bei der zweiten Auflage sollen alle Wettbewerbe an einem Ort stattfinden. Möglicherweise kommen noch weitere Sportarten hinzu.

Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

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