| Interview der Woche

Gesa Krause: "Mir ist wichtig, dem Sport etwas zurückzugeben"

Bei der Wahl zum "Sportler des Jahres" landete Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) am Sonntagabend auf Platz fünf und erhielt den mit 40.000 Euro dotierten "Sparkassen-Preis für Vorbilder im Sport" 2017 für die großartige und faire Reaktion nach ihrem unverschuldeten Sturz über 3.000 Meter Hindernis im WM-Finale von London. Die Hälfte des Geldes geht an die Athletin selbst, mit der anderen Hälfte werden Leichtathletik-Projekte gefördert.
Peter Schmitt

Gratulation zu Platz fünf bei der Wahl zum "Sportler des Jahres" und zum "Sparkassen-Preis für Vorbilder im Sport" 2017. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Gesa Krause:

Ich schätze den Preis und die Würdigung als sportliches Vorbild sehr, denn ich hatte ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Mit einem Teil des Geldes fördere ich die Nachwuchsarbeit meines neuen Vereins Silvesterlauf Trier, meinen Heimatverein TV Dillenburg sowie ein Projekt an meiner früheren Dillenburger Schule. Platz fünf bei der Sportlerwahl des Jahres bedeutet mir ebenfalls viel, denn es ist eine große Ehre als fünftbeste Sportlerin des Jahres 2017 gewählt zu werden. Schade fand ich es nur, dass die ersten drei und nicht die weiteren Platzierungen genannt wurden, aber ansonsten war es wie immer eine tolle Veranstaltung.

Ihr Blick richtet sich jetzt nach vorne. 2018 wartet die EM in Berlin (6. bis 12. August). Wie sieht Ihre Zielsetzung aus?

Gesa Krause:

Ich bin gerade aus dem Wintertrainingslager gekommen, wo ich viel auf Skiern in der Loipe trainiert habe, was für mich eine neue Erfahrung war. Mein nächster Lauf ist der Silvesterlauf in Trier und ich bin gespannt, welche Form ich anbieten kann. Eins ist klar: Ich freue mich 2018 riesig auf die Heim-EM und möchte meinen Titel auf jeden Fall in Berlin verteidigen. Dieses Jahr hat mir gezeigt, dass im Sport Freude und Leid dicht beieinander liegen und man nicht nur immer Glück haben kann. Ich schaue jetzt nach vorne und freue mich auf die Herausforderungen im neuen Jahr.

Bei der Wahl zu Sportlerin des Jahres haben Sie sich in den letzten Jahren von Platz zehn, über Platz acht auf Platz fünf vorgekämpft. Ist es eines Ihrer Ziele bei dieser traditionellen und bedeutenden Wahl einmal ganz vorne dabei zu sein?

Gesa Krause:

Auf jeden Fall, denn diese Wahl ist schon außergewöhnlich, da hier die Leistungen nahezu aller Sportarten von den Journalisten gewürdigt werden. Klar, dass es ein Ziel von mir ist, auch einmal Sportlerin des Jahres zu werden, denn es ist etwas ganz Großes und Besonderes.

Nach dem unverschuldeten Sturz in London gab es viele Reaktionen. Ein Brief hat Sie aber besonders bewegt. Was stand da drin?

Gesa Krause:

Die Schüler der 5. Klasse meiner früheren Schule in Dillenburg haben mir ganz lieb geschrieben und mir Mut zugesprochen. Das hat mich in der Tat sehr bewegt. Ich bin froh, dass ich durch den Preis dem Sport etwas zurückgeben kann. Ich habe gar nicht lange überlegen müssen, als es darum ging, wen ich fördern möchte. Ich finde es extrem wichtig, dass Sport als Motivation in der Schule angeboten wird, denn Sport ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft.

Wie werden Sie in diesem Jahr Weihnachten verbringen?

Gesa Krause:

Am Heiligen Abend werde ich auf jeden Fall noch mal eine Einheit trainieren. Dann feiere ich bei meinen Eltern. Dann ist es bei uns ganz traditionell: Wir trinken Kaffee, dann gehe ich in de Christmette und dann gibt es Gans, da ich kein Fan von Kartoffelsalat und Würstchen bin. Danach ist Bescherung. Am zweiten Weihnachtsfeiertag hat mein Vater seinen 60. Geburtstag und ab dem 28. Dezember bereite ich mich dann auf den Silvesterlauf in Trier vor und feiere dort auch den Jahreswechsel.

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