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Männliche Jugend Tag 3: Münchner Staffel rennt deutschen U20-Rekord

Die Münchner Staffel ist am dritten und letzten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm unter dem deutschen U20-Rekord über 4x100 Meter geblieben. Der Hamburger Weitspringer Bennet Vinken erwischte mit 7,74 Metern einen extrem starken Satz.
Birte Grote

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MÄNNLICHE JUGEND U20

Münchner Staffel erneut in Rekord-Laune

Vor zwei Jahren waren die Erfurter Sprinter über 4x100 Meter unter dem deutschen U20-Rekord geblieben, ihre Zeit wurde jedoch wegen einer fehlenden Rückstarttechnik nicht als Rekord anerkannt. Dann nutzten sie ihre Chance bei den Deutschen Jugendmeisterschaften ein Jahr später in Rostock und stellten einen neuen Staffel-Rekord ganz regulär in 40,60 Sekunden auf. Nun war vor zwei Wochen die Staffel der LG Stadtwerke München bei den Bayerischen Meisterschaften in Augsburg in der gleichen Situation. Um eine Zehntel waren sie schneller als die Rekordmarke der Erfurter, aber auch bei ihnen fehlte die Rückstarttechnik.

In Ulm passte nun alles: Yannick Wolf, Fabian Olbert, der U18-Sprint-Doppelsieger Florian Knerlein und Vincente Graiani brachten den Stab erneut nach 40,50 Sekunden ins Ziel – wenn alle Formalien in den kommenden Tagen erfüllt sind, neuer deutscher U20-Rekord. "Wir waren uns sicher, dass wir das noch mal schaffen können", sagte Fabian Olbert, der bei der U20-EM in Schweden vor einer Woche erst Gold mit der DLV-Staffel geholt hatte. Silber ging an die Startgemeinschaft Meck-Pom (Bruno Boysen, Nick Woischhwill, Tim Rädler und Magnus Buchwald) in 41,23 Sekunden. Dritte wurde der SCC Berlin (Jacinto Elias Esono Ada, Louis Pardos, David Enioluwa Ojo und Joussef Mahra) mit 41,91 Sekunden.
 
Justus Baumgarten (SCL Heel Baden-Baden) heißt der neue Deutsche U20-Meister über 400 Meter. In einer spannenden Entscheidung setzte er sich in 47,61 Sekunden hauchdünn gegen Maximilian Kremser (Solinger LC; 47,65 sec) durch. Auf den Bronzerang rannte Kevin Joite (Dresdner SC 1898; 47,93 sec).

Maximilian Sluka: Mittelstrecken-Gold und -Silber innerhalb von einer Stunde

"Möglichst viel Kraft sparen", lautete die Taktik von Maximilian Sluka. Der Vierte U20-EM über 1.500 Meter hatte seinen Doppelstart im Hinterkopf, als er zu den 800 Metern antrat. Trotzdem konnte er sich gegen die Konkurrenz durchsetzten und lief nach 1:51,76 Minuten als Sieger ins Ziel. Moritz Ringk (SC Myhl LA; 1:51,88 min) und Tim Assmann (TV Villingen; 1:52,30 min) folgten auf den Plätzen zwei und drei.

Mit einem starken Endspurt hat sich U20-EM-Teilnehmer Sven Wagner (USC Mainz) dann die Goldmedaille über 1.500 Meter gesichert. In 4:01,70 Minuten hielt er Maximilian Sluka (Hallesche Leichtathletik-Freunde; 4:02,45 min) in Schach, der kurz zuvor die 800 Meter gewonnen hatte. Bronze ging an Jari Bender (LG Brillux Münster; 4:03,54 min).
 
Mit großem Vorsprung lief der U20-EM-Fünfte Janis-Elias Pohl zum Titel über 400 Meter Hürden. Mit seiner Zeit von 52,20 Sekunden kam der Frankfurter mehr als zwei Sekunden vor der Konkurrenz ins Ziel und stellte seine nationale Dominanz auf dieser Strecke einmal mehr unter Beweis. Jan-Niklas Kulms (TSV Dinkelsbühl; 54,44 sec) holte sich die Silbermedaille ab, Henri Schlund (TSV Bayer 04 Leverkusen) wurde in 55,47 Minuten Dritter.

Bennet Vinken schockt die Konkurrenz mit 7,74 Meter

Im ersten Versuch des Weitsprung-Finales 7,74 Meter. Mit dieser Top-Weite schockte U20-EM-Finalist Bennet Vinken (Hamburger SV) die Konkurrenz. Seine Bestleistung steigerte der 19-Jährige dabei um 15 Zentimeter, unter freiem Himmel ist als deutscher U20-Weitspringer zuletzt Vize-Europameister Fabian Heinle 2013 weiter gekommen. "Endlich hat der Absprung mal geklappt. Der Anlauf war nicht perfekt, aber deutlich besser als sonst", sagte der überwältigte neue Meister und fügte gleich hinzu: "Ich bin natürlich auch für Junior gesprungen."

Sein Trainingspartner Carl-Junior Mireku Boateng, Disziplin-Sieger un der U18, hatte sich am Freitag im Wettkampf schwer am Fuß verletzt und liegt im Ulmer Bundeswehrkrankenhaus. "Wir haben natürlich schon telefoniert und gleich nach der Siegerehrung fahre ich zu ihm", erklärte der Schützling von Sebastian Bayer, der nach dem zweiten Durchgang auf weitere Versuche verzichtete. "Ich hatte es ja noch mal versucht, aber die Luft war einfach raus."

Ebenfalls einen starken Wettkampf zeigte Yannick Wolf (LG Stadtwerke München), der kurz zuvor mit der 4x100 Meter-Staffel zum deutschen U20-Rekord gelaufen war. Er verbesserte sich auf 7,49 Meter und gewann damit Silber. John Schlegl komplettierte das starke Abschneiden der Hamburger Weitspringer als Dritter mit 7,24 Metern.

Eric Maihöfer steigert sich mit der Kugel um fast zwei Meter

"Ich habe mich einfach gut gefühlt heute und wollte noch ein bisschen die Wut rauslassen, darüber, dass ich nicht mit bei der U20-EM in Schweden war", erzählte Eric Maihöfer (LG Staufen), nachdem ihm im Kugelstoßen eine Top-Weite gelungen war. Mit 20,02 Metern setzte er sich an die Spitze der deutschen U20-Bestenliste und gehört jetzt auch zu den besten Fünf in Europa. Auf seine bisherige Bestmarke von 18,17 Metern im Freien und 18,27 Metern in der Halle packte er fast zwei Meter drauf. Seine Devise beim Wettkampf: vom schlechten Wetter nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Angedeutet hatte sich diese Verbesserung für den Athleten, der dem jüngeren U20-Jahrgang angehört, im Training nicht, da er wegen einer Rückenverletzung pausieren musste. "Der Stoß hat sich gut angefühlt, allerdings hatte ich erstmal befürchtet, dass der ungültig war." Silber gewann der Sechste der U20-EM, Timo Northoff (TV Wattenscheid 01), dessen weitester Stoß mit 18,77 Metern gemessen wurde. Rang drei belegte wie im Vorjahr U20-EM-Teilnehmer Nico Maier (SR Yburg Steinbach), der die Kugel auf 17,90 Meter wuchtete.

Gordon Schulz schlägt die U20-EM-Teilnehmer

"Ich habe versucht locker zu bleiben, so wie es mir gesagt wurde, und es hat geklappt", sagte Gordon Schulz (SC Magdeburg) nach seinem Sieg im Speerwurf. Als Zweiter der Jahresbestenliste hatte er schon die ganze Saison seine gute Form gezeigt, beim entscheidenden Wettkampf in Mannheim verpasste er jedoch das Ticket für die U20-Europameisterschaften. "Da war ich etwas fest und habe den Arm dann zu früh gezogen", erklärte er.

Den Frust habe er jedoch schnell wieder abschütteln und sich auf die nationalen Titelkämpfe fokussieren können. So konnte er mit 74,41 Metern nach dem U18-Titel im Vorjahr die nächste Goldmedaille entgegennehmen. Er blieb nur zehn Zentimeter unter seiner Bestweite. Maurice Voigt (LC Jena) warf den Speer auf 70,56 Meter. Damit wurde der U20-EM-Finalist Zweiter. Bronze ging an Robin Rieß (LG Eintracht Frankfurt) mit 68,07 Metern.

MÄNNLICHE JUGEND U18

Florian Knerlein sprintet zu Titel Nummer drei

Vorläufe und Finale über 200 Meter wurden aufgrund der Wetterprognosen zu Zeitendläufen zusammengefasst. Hier setzte sich in neuer Bestzeit von 21,53 Sekunden Florian Knerlein (LG Stadtwerke München) durch, der bereits am Freitag zum Meistertitel über 100 Meter gesprintet war. "Meinen Plan, auf den ersten 50 Metern lange unten zu bleiben, konnte ich nicht umsetzen. Ich habe mich viel zu früh aufgereichtet. Danach habe ich nur noch versucht, alles rauszuhauen, was geht", erklärte der neue Deutsche U18-Meister. Silber ging an Till Blättermann (SV Halle) in 21,83 Sekunden, Bronze gewann Tim Rummelhagen (LG Reinbek/Ohe) in 21,90 Sekunden.

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