| Hallen-EM 2017

Max Heß sammelt die nächste Medaille ein: Bronze

Die herausragende Weite der Qualifikation konnte Max Heß im Dreisprung-Finale der Hallen-EM von Belgrad (Serbien) nicht noch einmal wiederholen. Doch der 20-Jährige mischte munter vorne mit und holte mit Bronze die nächste internationale Medaille. Gold und Silber ging an Athleten, die zwölf und 20 (!) Jahre älter sind als der junge Chemnitzer.
Silke Bernhart

Das Dreisprung-Finale von Belgrad war fest in der Hand der Altmeister. Nelson Evora hatte schon 2007 WM-Gold geholt, im Jahr darauf krönte sich der Portugiese in Peking (China) zum Dreisprung-Olympiasieger. Am Sonntag setzte er im zweiten Versuch 17,20 Meter in die Grube. Mit diesem Sprung holte der 32-Jährige seine nächste internationale Goldmedaille.

Gar schon 40 Jahre alt ist der Italiener Fabrizio Donato. Dass er noch längst nicht zum alten Eisen zählt, bewies sein Wettkampf in der Kombank-Arena. Auch ihm gelang in Runde zwei der beste Versuch, der mit 17,13 Metern gemessen wurde. Dieser Versuch sollte schließlich Silber wert sein.

Max Heß geht volles Risiko

Max Heß war gerade einmal fünf Jahre alt, als Fabrizio Donato 2001 bei den Hallen-Weltmeisterschaften von Lissabon (Portugal) in seinem ersten internationalen Finale stand. Im vergangenen Juli feierte der junge Dreispringer vom LAC Erdgas Chemnitz seinen 20. Geburtstag, nur wenige Tage nach dem Gewinn der EM-Goldmedaille  und rund vier Monate nach dem Vizetitel bei den Hallen-Weltmeisterschaften. Am Sonntag komplettierte er seine internationale Medaillensammlung mit Bronze.

Ein ganz so weiter Satz wie in der Qualifikation am Freitag, als er mit 17,52 Metern einen neuen deutschen Hallenrekord aufgestellt hatte, gelang ihm zwar nicht. Max Heß ging volles Risiko und fabrizierte vier ungültige Versuch. Doch in Runde drei traf er das Brett, und dieser Sprung brachte ihn gleich bis auf 17,12 Meter. Damit holte er die erste deutsche Medaille bei Hallen-Europameisterschaften seit 2000. Damals hatte Charles Friedek mit 17,28 Metern Gold geholt. Heute ist er Dreisprung-Bundestrainer. Und damit neben Heimtrainer Harry Marusch einer der Väter des Erfolgs seines jungen Nachfolgers.

STIMME ZUM WETTBEWERB

Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)
Natürlich werde ich an meiner Weite aus der Quali gemessen. Aber für mich war auch das Finale ein guter Wettkampf und eine gute Weite. Es war immerhin die drittbeste Weite, die ich je in der Halle gesprungen bin. Die beiden vor mir haben es mit ihrer Erfahrung gemacht und waren etwas kaltschnäuziger. Ich bin vor dem Wettkampf oft auf Gold angesprochen worden, das ging aber zum einen Ohr rein und aus dem anderen wieder raus. Ich habe mich auf das Finale konzentriert, da spielen die Vorleistungen keine Rolle. Ich habe mich heute gut gefühlt, das war ein bisschen das Problem. Ich habe viel riskiert und habe den Anlauf nicht so getroffen und war immer einen halben Fuß drüber. Die nächsten Wochen werde ich ähnlich wie Kristin [Gierisch] gestalten. Am 13. geht es ins Trainingslager für 16 Tage und später noch einmal mit dem DLV-Sprungteam nach Monte Gordo. Dann steht die WM in London vor der Tür. Die sehe ich ein bisschen als Revanche für Rio. Dort konnte ich nicht meine beste Leistung zeigen. Das möchte ich wieder gut machen und auch mir selbst beweisen, dass ich in einem Weltklasse-Feld mithalten kann und nicht nur in Europa.

 

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