| "Mister Germany" 2018

Pascal Unbehaun: Karriere zwischen Laufsteg und Laufbahn

Mit dem Titel „Mister Germany 2018“ darf sich seit eineinhalb Wochen der 400-Meter-Läufer Pascal Unbehaun schmücken. Der 21-jährige angehende Polizist konnte die Jury durch seinen Charm, Witz und sportlichen Körper überzeugen und setzte sich im Schönheitswettbewerb der Miss Germany Corporation (MGC, Oldenburg) gegen seine 15 Konkurrenten durch. Trotz seines Sieges stehen die sportlichen Ziele weiterhin im Fokus.
Antonia Kros

Langsprinter Pascal Unbehaun (Erfurter LAC) – 2015 Bronzemedaillen-Gewinner mit der deutschen 4x400-Meter-Staffel bei der U20-EM in Eskilstuna (Schweden) – wurde zum schönsten Mann Deutschlands gekürt. Nun trägt der charmante 21-Jährige den Titel „Mister Germany 2018“ und muss sich erstmal an den ganzen Trubel um seine Person gewöhnen.

Auf einen Schlag veränderte sich die Welt von Pascal Unbehaun, als er im Mai beim Sparkassen Meeting in Jena auf seine guten Model-Qualitäten angesprochen wurde und sich daraufhin bei der Wahl zum "Mister Mitteldeutschland" bewarb und diese auf Anhieb gewann. „Ich habe mich bis dahin nie richtig für diese Welt interessiert, aber es ging alles sehr schnell und ohne großen Stress habe ich auf einmal bei der Wahl des Mister Germany 2018 mitgemacht“, sagt der angehende Polizist.

Vorbereitungscamp in Ägypten

Im Vorbereitungscamp in Ägypten wurden die Kandidaten für "Mister Germany" in jeglicher Hinsicht gefordert. Ob mit einer oberkörperfreien Choreographie von Kenny Dessler, einem Knigge-Kurs oder einer Trainingseinheit mit Diskus-Legende Lars Riedel. Kaum eine Facette, um den Körper und die persönlichen Umgangsformen zu trainieren, wurde ausgelassen.

Viel Disziplin und Durchhaltevermögen wurde von den Kandidaten in der Vorbereitung auf die Wahl  verlangt. Einen kleinen Vorteil durch seinen Sport verspürte Pascal Unbehaun. „Ich denke, dass gerade mein Ehrgeiz, den ich durch den Leistungssport mitbringe, mir geholfen hat, mich durch die Aufgaben durch zu beißen.“ Bei den kleinen Sprinteinheiten am Strand waren laut des Leichtathleten alle „begeistert von seiner Schnelligkeit“ und er konnte in diesen Trainingseinheiten deutlich besser abschneiden als seine Mitbewerber.

Während der Vorbereitung und der Wahl selbst herrschte unter den Kandidaten, die auch Konkurrenten waren, eine positive Dynamik. „Wir verstehen uns immer noch sehr gut und auch die Whatsapp-Gruppe ist noch sehr aktiv. Wir haben uns alle für die anderen mitgefreut, uns Tipps gegeben und uns noch schnell die Krawatte gegenseitig zurechtgerückt“, erzählt der Sprinter.

Schönster Mann Deutschlands achtet auf sein Äußeres

Auch in seiner Freizeit achtet der schönste Mann Deutschlands auf sein Äußeres. „Es dürfen auch gerne mal zwei Tage die Sportklamotten oder der Gammel-Look sein, aber grundsätzlich mache ich mich gerne schick", berichtet Pascal Unbehaun, der mit der U20-EM-Vierten über 800 Meter Jana Reinert (LG Region Karlsruhe) liiert ist. "Ich stehe gerne mit meiner Freundin vor dem Spiegel im Bad, wo wir uns gemeinsam fertig machen und da darf das Haarstyling auch nicht fehlen.“

Durch seinen Sieg bei der Mister-Wahl haben sich viele Türen im Model-Geschäft geöffnet, die auch seine sportliche Entwicklung beeinflussen könnten. „Der Sport ist und bleibt für mich an erster Stelle, trotzdem könnte ich mir eine Kombination aus Sport und Modelbranche gut vorstellen. Der positive Stress kommt mir und meinen sportlichen Zielen zugute, ich kann dadurch mal abschalten und meine Gedanken neu ordnen.“ Seine Model-Karriere könnte auch gute Werbung für die Leichtathletik sein.

Trainerwechsel zu Rico May, Fernziel Olympia-Teilnahme

Mit seinem neuen Trainer Rico May vom LC Jena, wird Pascal Unbehaun diese Kombination von Laufbahn und Laufsteg versuchen zu meistern. „Rico ist super, wir schmieden zusammen Pläne und er versucht mich zu unterstützen, um beides zu vereinen.“ Seit drei Monaten trainiert er nun in Jena und wird auch ab 2018 für den LC starten, der Umzug nah an die Trainingsstätte ist geplant. „Olympia ist und bleibt mein sportliches Ziel, aber dafür muss ich erstmal wieder richtig in Form kommen.“

Durch eine zweimonatige Verletzungspause (Muskelfaserriss im Beuger) wird der 400-Meter-Läufer 2018 zunächst versuchen wieder an seine Bestzeit von 47,89 Sekunden heranzulaufen. „Kommende Saison werden wir die 800 Meter komplett weglassen, um uns auf die kürzeren Distanzen zu konzentrieren“, meint der 21-Jährige, der in der Halle Starts über 60 und 200 Meter anpeilt. Ob er eine Hallensaison absolvieren wird, ist allerdings noch unklar und entscheidet sich erst in den nächsten Wochen. Im Sommer liegt der Fokus dann auf den 400 Metern.

Training, Polizei-Ausbildung und Presse-Trubel unter einen Hut bekommen

Beruflich steckt der Sportler mitten in der Polizei-Ausbildung – eine weitere organisatorische Hürde, die gemeistert werden muss. Dabei wird er durch die Sportfördergruppe der Polizei in Thüringen unterstützt. Neben dem Pressetrubel nach seinem Wahl-Sieg und den täglichen Trainingseinheiten muss er noch Bücher wälzen und Klausuren schreiben. „Aktuell ist es nicht einfach, alles unter einen Hut zu bekommen. Die letzte Woche war sehr stressig und daran muss ich mich erstmal gewöhnen“, sagt der Leichtathlet mit Model-Qualitäten.

Nun freut sich Pascal Unbehaun aber erstmal auf die Feiertage und ein wenig Ruhe, um den Sieg bei  „Mister Germany 2018“ richtig verarbeiten zu können. Die besinnliche Zeit wird er mit seiner Familie und seiner Freundin Jana Reinert verbringen, die nach viermonatigem Auslandsaufenthalt nach Deutschland zurückkehrt und ihren Freund wieder vor Ort unterstützen kann. Im kommenden Jahr stehen dann viele, neue Herausforderungen auf dem Laufsteg und der Laufbahn an.

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