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Paul Lonyangata strebt einmaligen Hattrick beim Paris-Marathon an

Paul Lonyangata kann beim Paris-Marathon am Sonntag ein Novum erreichen: Der Kenianer will das Rennen zum dritten Mal in Folge gewinnen. Das Frauen-Elitefeld wird angeführt von der früheren Cross- und Hallen-Weltmeisterin Gelete Burka.
Jörg Wenig

Drei Siege in Folge: Einen solchen Hattrick gab es in der Geschichte des Paris-Marathons, die 1976 begann, noch nie. Auch keinen Mann oder eine Frau, die den Marathon dreimal gewinnen konnte. Für Paul Lonyangata stehen die Chancen am kommenden Sonntag (14. April) nicht schlecht: Während das komplette Elitefeld für das Rennen in Frankreichs Hauptstadt noch nicht veröffentlicht wurde, sind einige Namen inzwischen bekannt. Darunter ist keiner, den der Titelverteidiger aus Kenia nicht schlagen könnte.

Paul Lonyangata hatte den Paris-Marathon 2017 in seiner nach wie vor aktuellen persönlichen Bestzeit von 2:06:10 Stunden gewonnen. Vor einem Jahr lief er fast genauso schnell: 2018 gewann der 26-Jährige in 2:06:25 Stunden. In den vergangenen beiden Jahren waren die Rennen in Paris die einzigen Marathonläufe von Paul Lonyangata, der 2016 Fünfter in Boston und Vierter in Chicago (USA) war.

In welcher Form sind die Herausforderer?

Zwar gehen drei Athleten an den Start, die Bestzeiten von unter 2:05 Stunden aufweisen und damit schon deutlich schneller waren als der Vorjahressieger. Allerdings ist fraglich, ob sie in Bestform sein können. Der Olympia-Zweite Feyisa Lilesa, der sich zunächst in die USA abgesetzt hatte, inzwischen aber wieder in Äthiopien lebt, hat eine Bestzeit von 2:04:52 Stunden, die er 2012 als Zweiter des Chicago-Marathons gelaufen war. Zuletzt war er 2018 Sechster in Tokio (Japan) mit 2:07:30 Stunden. Seinen geplanten Start beim Dubai-Marathon (Vereinige Arabische Emirate) sagte er mangels Form im Januar ab.

In Dubai lief im Januar Asefa Mengistu als Dritter hochklassige 2:04:24 Stunden. Allerdings wird das Rennen am Sonntag für den Äthiopier, der eine Bestzeit von 2:04:06 Stunden aufweist, bereits der dritte Marathon binnen fünf Monaten. Im November hatte er den Seoul-Marathon (Südkorea) in 2:08:11 Stunden gewonnen. Der persönliche Rekord von Yemane Tsegay steht bei 2:04:48 Stunden. Mit dieser Zeit gewann er 2012 in Rotterdam (Niederlande). Zuletzt lief er zweimal knapp unter 2:09 Stunden. Mit Abdellatif Meftah, in Frankfurt 13. in 2:09:46 Stunden, ist auch ein französischer Topläufer im Rennen.

Gelete Burka im Fokus

Das Frauen-Elitefeld wird angeführt von Gelete Burka, die 2018 zwei starke Marathonrennen zeigte. Zunächst wurde sie Sechste in Dubai mit einer Steigerung auf 2:20:45 Stunden, dann gewann sie in Ottawa (Kanada) in 2:22:17 Stunden. Im Dezember lief die frühere Cross-Weltmeisterin und Hallen-Weltmeisterin über 1.500 Meter auf der zu kurzen Strecke in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) auf Platz drei in 2:24:07 Stunden.

Bei den Frauen könnte es in Paris ein sehr enges Rennen geben, denn es sind fünf weitere Athletinnen am Start, die alle im vergangenen Jahr ihre Bestzeiten erzielten: Azmera Abreha (Äthiopien) war Zweite in Shanghai (China) mit 2:21:51 Stunden, Sally Chepyego (Kenia) gewann in Ljubljana (Slowenien) in 2:23:15 Stunden. Azmera Gebru (Äthiopien) belegte Rang drei in Amsterdam (Niederlande) mit 2:23:31 Stunden, ihre Landsfrau Tinbit Gidey war Dritte in Valencia (Spanien) in 2:23:37 Stunden und die Kenianerin Betty Lempus erreichte 2:23:40 Stunden als Dritte in Shanghai.

An der Startlinie stehen will eigentlich auch die vorläufig von Wettkämpfen suspendierte Französin Clémence Calvin, die bei den Europameisterschaften in Berlin als Zweite mit 2:26:28 Stunden überrascht hatte. Sie nahm am Mittwoch auf einer Pressekonferenz Stellung zu den Anschuldigungen, sie hätte sich zuletzt in Marokko einer Dopingkontrolle unterzogen und erklärte, die Kontrolleure hätten sich nicht als solche zu erkennen gegebenen und sie habe sich auf der Straße von den zwei Männern und einer Frau bedroht gefühlt.

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