| Diamond League

Raphael Holzdeppe & Co. zur WM-Revanche in Zürich

In 16 Disziplinen fällt beim Diamond League-Finale in Zürich (2./3. September) die Entscheidung um den Gesamtsieg im Diamond Race. Die Punkte für die Plätze eins bis drei sind deshalb doppelt so hoch. Christina Schwanitz, die den Diamant-Pokal schon sicher hat, will ihre Position als weltbeste Kugelstoßerin bestätigen. Raphael Holzdeppe trifft im ausgelagerten Stabhochsprung am Züricher Hauptbahnhof auf Shawn Barber. Insgesamt gehen 13 DLV-Athleten an den Start.
Pamela Ruprecht

Vorgezogen vor den Wettkämpfen im Letzigrund-Stadion findet am Mittwoch der Stabhochsprung-Wettbewerb der Männer statt, der ab 18 Uhr im <link http: www.srf.ch sport _blank>Livestream von SRF übertragen wird. Bis auf Überflieger Renaud Lavillenie (Frankreich), der sich in Peking mit den beiden Polen Piotr Lisek und Paweł Wojciechowski Bronze teilte, ist das gesamte WM-Podium vertreten, und das war mit fünf Springern außergewöhnlich groß.

Titelträger Shawn Barber (Kanada) wird von Vize-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) gefordert, beide überquerten im „Vogelnest“  5,90 Meter. „Ich bin noch nie in einem Bahnhof gesprungen. Ich finde es aber ganz gut, wenn man an ungewöhnliche Orte geht und neue Sachen ausprobiert“, sagt der Deutsche Meister. Auch die Leverkusener Tobias Scherbarth und Carlo Paech gehen auf Höhenjagd. In der speziellen Veranstaltung werden kein Diamond-League-Punkte vergeben.

Sieben-Meter-Springerinnen von Peking am Start

Im Stabhochsprung der Frauen - einen Tag später am Donnerstag im Stadion Letzigrund - greift Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) nach verpasstem WM-Finale wieder an. Sie trifft auf alle drei Medaillengewinnerinnen von Peking: Yarisley Silva (Kuba), Fabiana Murer (Brasilien) und Nikoleta Kiriakopoulou (Griechenland), die im Diamond Race sechs Punkte Vorsprung auf Murer hat.

Für Hochspringer Eike Onnen (LG Hannover) bietet sich eine weitere Start-Gelegenheit  in einem Weltklasse-Feld, das er aus dem WM-Finale kennt. Mutaz Essa Barshim (Katar), der klar Führende in der Gesamtwertung, blieb dort anders als Sieger Derek Drouin (Kanada), Bohdan Bondarenko und Guowei  Zhang (China) überraschend ohne Medaille und setzt mit seinen Kontrahenten zu neuen Höhenflügen an.

Ob es im Weitsprung der Frauen wie im Finale von Peking erneut mehrmals über sieben Meter geht? Die im Race bisher klar dominierende Weltmeisterin Tianna Bartoletta (USA), die WM-Zweite Shara Proctor (Großbritannien) und die Drittplatzierte im „Vogelnest“ Ivana Španović (Serbien) wollen wieder weit fliegen. Bei den Männern sind ebenfalls die Top Drei von Peking dabei, allen voran Weltmeister Greg Rutherford (Großbritannien), der in der Wertung komfortabel vorne liegt. Auch Dreisprung-Weltmeister Christian Taylor (USA) ist gemeldet.

Christina Schwanitz vorzeitig Gesamtsiegerin

Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) will ihre fantastische Saison mit einem Sieg in der Kugelstoß-Konkurrenz weiterführen. Die Diamond-Krone hat die frisch gekürte Weltmeisterin schon sicher. „Ich hoffe, dort noch mal ein gutes Ergebnis zu erzielen und den Gesamtsieg 2015 zu bestätigen“, sagt die Europameisterin. Ihre stärkste Konkurrentin ist die WM-Dritte Michelle Carter (USA). Lena Urbaniak (LG Filstal) geht mit Vorfreude in ihren zweiten Diamond League-Start: „Ich freue mich riesig darauf, mich mit den Besten der Welt zu messen.“

Im Speerwurf der Frauen tritt das DLV-Quartett von Peking wieder geballt auf: Weltmeisterin Katharina Molitor, Vereinskollegin Linda Stahl (beide TSV Bayer 04 Leverkusen), die WM-Vierte Christina Obergföll (LG Offenburg) und U23-Europameisterin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken). Die stärksten Konkurrentinnen: Olympiasiegerin Barbora Špotáková (Tschechien), die nach einem verkorksten WM-Start ein besseres Resultat braucht, um die WM-Dritte Sunette Viljoen (Südafrika) im Diamanten-Rennen auf Distanz zu halten. Es geht um 40.000 Dollar Siegprämie.

Im Diskuswurf der Männer sind mit dem WM-Achten Christoph Harting (SCC Berlin) und Martin Wierig (SC Magdeburg), der sich nach verpasstem WM-Finale nochmal beweisen möchte, auch zwei deutsche Athleten im Feld. Weltmeister Piotr Malachowski (Polen), der die Trophy mit Platz drei absichern könnte, dessen Landsmann Robert Urbanek, der im „Vogelnest“ Rang drei belegte, und der WM-Zweite Philip Milanov aus Belgien sind die Konkurrenten.

Trophy für Shelly-Ann Fraser-Pryce?

Auf der Sprintstrecke über 100 Meter darf sich das Publikum unter anderen auf Jamaika-Star Shelly-Ann Fraser-Pryce freuen. Die zweifache Weltmeisterin, die erst zum Saison-Höhepunkt richtig in Fahrt kam, liegt vier Punkte in Führung vor Blessing Okagbare (Nigeria).

Auf den 400 Metern der Männer stehen die drei Erstplatzierten des WM-Finales mit dem südafrikanischen Überraschungssieger Wayde van Niekerk an der Startlinie, die mit drei 43er-Zeiten für das schnellste Rennen in der Meisterschaftsgeschichte gesorgt hatten. Der Weltmeister liegt in der Wertung nur zwei Punkte hinter Kirani James (Grenada), kann also noch aufholen.

Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/ Gambach/Lohr) darf sich nach entgangenem WM-Finale nochmal mit der Weltspitze messen. Darunter Weltmeisterin Marina Arzamasova aus Weißrussland, die WM-Dritte Eunice Jepkoech Sum (Kenia), die den Gesamtsieg im Diamond Race schon sicher hat, und die Schweizer Rekordhalterin Selina Büchel.

Genzebe Dibaba gegen Almaz Ayana

Über 3.000 Meter kommt es zum nächsten äthiopischen Aufeinandertreffen zwischen der 1.500-Weltmeisterin und Führenden im Diamond-Race Genzebe Dibaba und der Titelträgerin über 5.000 Meter Almaz Ayana, die noch eine kleine Chance auf die Trophäe hat.

Auf der Mittelstrecke der Männer ist der dreimalige Weltmeister Asbel Kiprop aus Kenia nicht der Gejagte über 1.500 Meter, sondern Jäger von Ayanleh Souleiman (Dschibuti), dem Führenden im Diamond Race. Dieser ist in Zürich allerdings nicht am Start und kommt somit als Gesamtsieger nicht in Frage - denn die Teilnahme am Finale der Diamond League ist Voraussetzung für den Sieg der Diamond Trophy.

Im Hürdensprint der Männer tritt unter anderen Weltmeister Sergey Shubenkov (Russland) an. Der Kampf um die Diamanten-Krone entscheidet sich aber zwischen dem Weltmeister von 2013 David Oliver (USA) und dem Kubaner Orlando Ortega. Über 400 Meter Hürden ist die tschechische Goldmedaillengewinnerin von Peking Zuzana Hejnová favorisiert.

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