| Gala in Baden-Baden

Robert Harting wieder Sportler des Jahres

Mach´s nochmal Robert! Diskus-Europameister Robert Harting ist von Deutschlands Sportjournalisten wie schon 2012 und 2013 zu "Deutschlands Sportler des Jahres" gewählt worden. Bei den Frauen ist Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch Nachfolgerin von Speerwerferin Christina Obergföll. Mannschaft des Jahres wurde erwartungsgemäß die Fußball-Nationalmannschaft. Die Sieger wurden am Sonntagabend bei einer ZDF-Gala im Kurhaus von Baden-Baden geehrt.
dpa/jhr

Es war ein emotionaler Moment: Oma Renate überreichte Robert Harting bei einer Gala im ZDF die Auszeichnung als "Deutschlands Sportler des Jahres". Der Diskushüne nahm seine Oma in den Arm, die mit den Tränen kämpfte als sie ihrem Enkel den Preis überreichte.

Die erneute Auszeichnung von Robert Harting kam etwas überraschend. Der Diskusstar war 2014 in Zürich nach seinem Olympiasieg 2012 und dem dritten WM-Titel 2013 zum zweiten Mal Europameister geworden. Es war eher erwartet worden, dass diesmal ein Wintersportler gewählt wird, der Olympia-Gold geholt hat.  

So fiel auch die erste Reaktion des Berliners zurückhaltend aus. "Es ist mir ein bisschen unangehm - wie fürher in der Schule. Da habe ich beim Sportfest gewonnen und am nächsten Tag mochten mich die Klassenkameraden nicht mehr", sagte er im ZDF.

Nur 45 Punkte Vorsprung auf Eric Frenzel

Harting setzte sich mit 2.100 Punkten auch nur sehr knapp vor dem Olympiasieger in der Nordischen Kombination Eric Frenzel (2.055 Punkte) durch. Dritter wurde der Doppel-Olympiasieger von Sotschi im Rodeln Felix Loch (1.467 Punkte). Auf Rang zehn kam Kugelstoß-Europameister David Storl (LAC Erdgas Chemnitz; 674 Punkte).

Bei Harting dürfte die Persönlichkeit eine besondere Rolle gespielt haben. Sie soll bei der Wahl Berücksichtigung finden. So hatte sich der kritische 30-Jährige im Herbst einer Nominierung zur Wahl des "Welt-Leichtathleten" verweigert, weil er nicht zusammen mit dem früheren Dopingsünder Justin Gatlin aus den USA auf einer Kandidatenliste stehen wollte.

Maria Höfl-Riesch und Fußball-Nationalelf ausgezeichnet

Die 30-Jährige Maria Höfl-Riesch, die ihre Karriere im März nach Gold in der Super-Kombi von Sotschi als erfolgreichste Alpine der deutschen Olympia-Geschichte beendet hatte, stand bei der Sportlerwahl zum zweiten Mal nach 2010 an der Spitze. Mit 3.147 Punkten gewann sie die prestigeträchtige Wahl mit großem Vorsprung auf die Doppel-Olympiasiegerin im Rodeln, Natalie Geisenberger (1.830). Dritte wurde Carina Vogt (1.782). Sie schrieb in Sotschi als erste Goldmedaillengewinnerin im Skispringen olympische Geschichte.

In der Kategorie "Mannschaften" distanzierten die deutschen Fußballer die Konkurrenz um Längen und setzten ihren Ehrungsmarathon nach dem WM-Sieg von Rio de Janeiro (Brasilien) fort. Mit 1.846 Punkten erhielten die Skispringer auf Rang zwei trotz ihres Olympiasiegs nicht einmal halb so viele wie die DFB-Elf (4.660). Dritte wurden die deutschen Volleyballer (1.115), die mit WM-Bronze die erste Medaille bei Weltmeisterschaften seit 44 Jahren gewannen.

Antje Möldner-Schmidt "Vorbild im Sport"

Auf dem fünften Platz bei den Frauen landete Hindernis-Europameisterin Antje Möldner Schmidt (LC Cottbus; 944 Punkte), die zusätzlich eine Auszeichnung als "Vorbild im Sport" bekam. Auf Rang zehn kam Kugelstoß-Europameisterin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge; 525 Punkte).

Hintergrund der "Vorbild"-Auszeichnung für Antje Möldner-Schmidt ist ihre Rückkehr nach der Diagnose Lymphdrüsenkrebs im Jahr 2010. "Ich hatte durch sehr viele Menschen die Möglichkeit, noch einmal neu anzufangen", bedankte sich die 30-Jährige im ZDF bei Arbeitgeber, Familie, Betreuern und Trainern. Der Preis ist mit 40.000 Euro dotiert. 20.000 Euro davon sind für die Preisträgerin und die andere Hälfte für Projekte der Nachwuchsförderung. Möldner-Schmidt hat ihren Verein den LC Cottbus, die LG Mittelmark und die Kinderkrebshilfe als Förderprojekte ausgesucht.

Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

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