| Nach vielen Verletzungen

Siebenkämpferin Celina Leffler beendet ihre Karriere

Studium statt Stadion: Celina Leffler beendet ihre Siebenkampf-Karriere und wird sich in Zukunft auf ihr Medizinstudium konzentrieren.
pm/sb

Die U18-Weltmeisterin im Siebenkampf von 2013 und aktuelle U23-EM-Dritte Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) hat sich aufgrund von wiederholten Verletzungen zum Rücktritt vom Leistungssport entschlossen. Wegen eines hartnäckigen Knochenödems im Fuß sowie einer Verletzung im Hüftbeuger ist für die 23-Jährige ein Start beim Siebenkampf-Meeting am kommenden Wochenende in Ratingen nicht möglich. Es wäre die finale Chance für die WM-Qualifikation Ende September in Doha (Katar) gewesen.

„Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Dafür liebe ich den Siebenkampf einfach zu sehr“, sagt Celina Leffler. Doch zuletzt musste die Koblenzerin einsehen, dass die Doppelbelastung zwischen zeitintensivem Medizinstudium und Leistungssport nicht mehr möglich war.

„Speziell die Regeneration hat darunter gelitten, was wiederum wahrscheinlich ein Auslöser für die Verletzungen war“, sagt die angehende Ärztin und ergänzt: „Hätte ich mich in diesem Jahr um 100 oder 150 Punkte gesteigert, hätte ich mich im Hinblick auf eine mögliche Olympia-Qualifikation 2020 sogar vom Studium befreien lassen. Aber da mir mein Körper einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, habe ich nach Rücksprache mit meinem Trainer und meiner Familie diese Entscheidung getroffen. Und die fühlt sich richtig an.“

Der perfekte Siebenkampft bleibt unerreicht

So beendet die Zehnte der Hallen-WM von 2016 ihre Karriere mit einer Bestleistung von 6.070 Punkten. Deutlich mehr wäre möglich gewesen. Die Einzel-Hausrekorde von Celina Leffler addieren sich auf knapp 6.400 Punkte. Doch ein perfekter Siebenkampf war dem Schützling von Holger Klein nie vergönnt. Selbst bei ihrer Bestleistung – aufgestellt beim Bronze-Mehrkampf der U23-EM 2017 in Bydgoszcz (Polen) – musste sie sich nach einer Ellenbogen-OP im Speerwurf mit einer Marke zehn Meter unter Bestleistung zufriedengeben. „Meinem Trainer Holger Klein, meiner Familie, meinem Verein und meinen Förderern bin ich unendlich dankbar. Ohne sie wäre ich nie so weit gekommen“, erklärt Celina Leffler rückblickend.

Ganz verabschieden wird sich die Koblenzerin von der Leichtathletik aber nicht. So plant sie in diesem Sommer noch Starts in einigen Einzeldisziplinen. „Vielleicht sogar über 800 Meter. Dauerläufe konnte ich zuletzt ja reichlich bestreiten“, sagt sie und lacht. Außerdem will sie sich in Zukunft in ihrem Verein als Trainerin im Nachwuchsbereich engagieren. Schließlich sind auch einige ihrer fünf jüngeren Geschwister in der Leichtathletik aktiv.

Das Hauptaugenmerk gilt momentan allerdings dem Studium. 2020 steht für Celina Leffler das Praktische Jahr auf dem Programm. Nach erfolgreichen Prüfungen und Approbation könnte Celina Leffler bereits mit Mitte 20 Ärztin werden. Auf welche Fachrichtung sie sich später spezialisieren will, steht noch nicht fest. „Momentan tendiere ich zu Kinderheilkunde oder Neurologie“, sagt die Koblenzerin.  Wer Celina Leffler kennt, weiß: Sie möchte im Studium und im Beruf eine ähnliche Karriere hinlegen wie im Stadion.

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