| Metro Marathon Düsseldorf

Tom Gröschel und Fabienne Amrhein sind Deutschlands Marathon-Meister

Tom Gröschel hat am Sonntag in Düsseldorf mit einer Steigerung auf 2:15:20 Stunden den Deutschen Meistertitel im Marathon erkämpft. Bei den Frauen setzte sich Fabienne Amrhein in 2:32:34 Stunden durch – ebenfalls Bestzeit. Insgesamt fünf DLV-Läufer unterboten die Team-EM-Norm von 2:17:00 Stunden. Die Olympia-Fünfte Volha Mazuronak aus Weißrussland lief in 2:25:25 Stunden Streckenrekord.
Harald Koken

<link video:18251>Video: DM-Gold für Tom Gröschel und Fabienne Amrhein

2:15:20 Stunden zeigte die Uhr, als Tom Gröschel ins Ziel am Düsseldorfer Rheinufer einlief, von den Zuschauer frenetisch als Deutscher Meister gefeiert. Der 27-Jährige vom TC Fiko Rostock, der 1.500 Meter vor Schluss in der Meisterschaftswertung nach vorn stürmte, konnte seinen Erfolg gar nicht richtig fassen und jubelte auch, weil er nun wohl mit einem Start bei den Europameisterschaften in Berlin (6. bis 12. August) planen kann.

„Es ist einfach unglaublich. Ich habe so lange Probleme mit Verletzungen gehabt und mich immer wieder heran gekämpft. Was jetzt dabei heraus gekommen ist, habe ich selbst nicht für möglich gehalten“, sagte Tom Gröschel. „Vor zwei Jahren habe ich hier für Hendrik Pfeiffer Tempo gemacht und er hat die Olympia-Norm geschafft. Heute habe ich gedacht, ich muss es ihm in irgendeiner Form gleichtun. Es hat funktioniert. Einfach nur der Wahnsinn.“

Sebastian Reinwand wagt Vorstoß

Zunächst hatten sich die Bewerber um den Deutschen Meistertitel in der zweiten Verfolgergruppe eingereiht. Bei 24 Kilometer unternahm Sebastian Reinwand (ART Düsseldorf) einen Ausreißversuch und wurde im Ziel mit Silber und guten 2:15:27 Stunden belohnt – eine Steigerung um rund vier Minuten. „Ich habe gedacht, es ist hier nichts Halbes und nichts Ganzes. Dann habe ich die Füße in die Hand genommen und bin gerannt. Bei Kilometer 30 habe ich gemerkt: Ups, das war ja eine 15:30. Aber es lief einfach mega gut“, erklärte der Deutsche Vize-Meister im Ziel.

„Hintenheraus hatte ich leider ein bisschen mit Krämpfen zu kämpfen und musste Tom noch vorbei lassen. Aber das ist mir so etwas von egal, weil ich die Team-Norm für die EM geschafft habe. Das war das große Ziel“, so Sebastian Reinwand, im Vorjahr DM-Dritter über 10.000 Meter.

Der Leipziger Marcus Schöfisch (lauftraining.com) verbesserte sich als Dritter um knapp zwei Minuten auf 2:15:59 Stunden. Damit erfüllte der nationale Titelträger von 2016, der sich zuvor durch eine gute 10-Kilometer-Zeit beim Dresdner Citylauf und beim Halbmarathon in Berlin in den Favoritenkreis gehievt hatte, die Norm für Berlin ebenfalls deutlich.

ART Düsseldorf verteidigt Team-Titel

Der vorjährige Deutsche Halbmarathon-Meister Philipp Baar (ART Düsseldorf) gefiel mit 2:16:17 Stunden, gefolgt von Karsten Meier (LG Braunschweig). Drei Wochen nach seinem Überraschungssieg bei der Halbmarathon-DM debütierte er mit 2:16:26 Stunden. Jens Nerkamp (PSV Grün-Weiß Kassel) lief als DM-Sechster 2:17:18 Stunden. Der sechsfache Deutsche Hindernis-Meister Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) musste mit 2:19:17 Stunden und Platz sieben zufrieden sein. Die Mannschaftswertung ging wie im letzten Jahr an den ART Düsseldorf.

Die Gesamtwertung gewann Gilbert Kollum Yegon (Kenia; 2:13:54 h) vor seinem Landsmann Richard Kiplimo Mutai (2:14:08 h). Schnellere Zeiten wurden verhindert, weil die Spitzengruppe in der Anfangsphase fehlgeleitet wurde.

Die von Wolfgang Heinig betreute Olympia-Fünfte Volha Mazuronak (Weißrussland), die schon 2:23:54 Stunden lief, drückte bei den Frauen den Streckenrekord auf 2:25:25 Stunden. Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) erkämpfte Platz zwei und den Deutschen Meistertitel. Und das mit der persönlichen Bestzeit von 2:32:34 Stunden. „Ich hatte mir vorgenommen mein Ding zu machen, mich ganz auf mich zu konzentrieren, einen 3:35er-Schnitt zu laufen. Das ist mir ziemlich gut gelungen, wobei ich bei Halbmarathon sogar einen Ticken schneller war als die geplanten 1:16“, sagte die Athletin von Christian Stang.

Franziska Reng steigt aus

„Hintenheraus konnte ich das Tempo einigermaßen halten. Jetzt beginnt die Vorbereitung auf Berlin. Ich werde sicher noch ein paar Bahnrennen machen, um ein bisschen die Grundschnelligkeit zu trainieren“, erklärte die 25-Jährige, die im letzten Herbst bei ihrer Marathon-Premiere in Berlin auf 2:34:14 Stunden gekommen war. Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg), die als Deutsche Meisterin im Halbmarathon und mit der letztjährigen Marathon-Zeit von 2:34:57 Stunden die DLV-Nominierungsrichtlinien für einen Platz im EM-Team bereits erfüllt hatte, beendete das Rennen bei Kilometer 18 vorzeitig.

DM-Silber ging an Isabel Leibfried (TSG Heilbronn; 2:41:40 h), Platz drei an Regina Högl (LG Region Landshut; 2:45:56 h). Die Deutschen Meister wurden von Christa Vahlensieck geehrt. Ihr war 1973 in Waldniel als erster deutscher Frau ein Marathon unter drei Stunden (2:59:26 h) gelungen. 1975 wurde sie erste Deutsche Marathon-Meisterin und heimste danach vier weitere Titel ein. 1977 lief die heute 68-Jährige beim Berlin-Marathon mit 2:34:48 Stunden Weltrekord.

57 Bands jeglicher Couleur rockten die Strecke  mit ebenso flotten wie heißen Rhythmen – von Folk-Rockern bis zu japanischen Trommlern. Auch 2019 wird die Deutsche Marathon-Meisterschaft in Düsseldorf ausgetragen. Beeinträchtigt wurde die Veranstaltung durch einige zum Teil starke Regenschauer.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.
Eindrucke vom Rennen und erste kurze Interviews finden Sie auch auf unserem <link https: www.instagram.com dlv_online>Instagram-Profil.

<link video:18251>Video: DM-Gold für Tom Gröschel und Fabienne Amrhein

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024