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U23-DM am Samstag: Finals der Junioren

Bei den Deutschen U23-Meisterschaften (17./18. Juni) geht es in diesem Jahr nicht nur um Titel und Medaillen, sondern auch um die letzte Qualifikationschance für die U23-EM in Bydgoszcz (Polen; 13. bis 16. Juli). Wie die einzelnen Entscheidungen an einem vollgepackten Wettkampf-Wochenende ausgehen, lesen Sie in unseren Disziplin-Zusammenfassungen. Hier: die Finals der Junioren vom Samstag.
mbn/mw/hk
100 Meter

Daniel Hoffmann nutzt den Heimvorteil

Daniel Hoffmann (TSV Bayer 04 Leverkusen) nutzte seinen Heimvorteil eindrucksvoll und stürmte den Mitbewerbern in 10,52 Sekunden davon. „Ich bin überwältigt. Ich bin einfach gespannt, wie es weiter geht mit mir. Ich habe heute im achten Wettkampf gezeigt, wo es mit mir hingehen kann“, erklärte der Schützling von Tobias Kofferschläger, der in der Vorwoche in Regensburg mit einer Steigerung auf 10,39 Sekunden und der U23-EM-Norm einen deutlichen Fingerzeig gegeben hatte. „Ich bin über beide Ohren motiviert. Ich hatte viele Verletzungsprobleme, jedes Jahr eigentlich irgendeine Kleinigkeit, die einen dann immer wieder herausgebracht hat. Aber jetzt ernte ich die Früchte aus einem Jahr ganz harter Arbeit“, sagte Daniel Hoffmann, der im nächsten Jahr auch über 200 Meter angreifen möchte.

Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg), im ersten Jahr der U20 zugehörig, sicherte sich in 10,57 Sekunden Silber.  Roger Gurski (LG Rhein-Wied) kam auf der Außenbahn auf 10,60 Sekunden und Rang drei. Im Zwischenlauf hatte sich Deniz Almas (VfL Sindelfingen) auf 10,45 Sekunden verbessert. Im Finale verletzte er sich leicht und musste sich in 10,74 Sekunden mit Rang sechs begnügen. hk

5.000 Meter

Thorwirth plant um, hält dagegen und siegt

Eigentlich wollte Maximilian Thorwirth am Samstag seine Paradestrecke in Angriff nehmen, doch die Vorläufe über 1.500 Meter fielen aus. So stellte sich der Mittelstreckler des SFD 75 Düsseldorf-Süd über 5.000 Meter ohne große Erwartungen an die Startlinie. Belohnt wurde Thorwirth mit dem ersten Deutschen Meistertitel seiner noch jungen Laufbahn. „Es ist meine erste Medaille im Freien überhaupt. Unglaublich!“, frohlockte der 22-Jährige, der wusste, dass ein nicht allzu hohes Tempo ihm entgegenkommt – aber eben auch Jens Mergenthalter vom SV Winnenden. „Ich habe mich gut gefühlt und war in der letzten Runde plötzlich vorne. Als Jens vorbeikam, dachte ich: Okay, Silber ist auch gut. Aber irgendwie hatte ich noch ein paar Körner“, freute sich der Düsseldorfer.

Jonathan Dahlke vom TV Herkenrath, der bereits die Norm für die U23-EM erfüllt hat, und Maximilian Thorwirth versuchten sich in der Anfangsphase des Rennens abzusetzen, doch die Lücke wurde schnell geschlossen. Die siebenköpfige Spitzengruppe mit Dahlke in vorderster Front hatte sich aber wieder zusammengeschoben, als es nach rund 5:50 Minuten auf den dritten Kilometer ging. Nach weiteren zwei nicht zu schnellen Kilometern in 5:59 Minuten (11:49 Minuten insgesamt nach vier Kilometern) übernahm Maximilian Thorwirth das Kommando, nur Jens Mergenthaler blieb dran. Der U20-Meister des vergangenen Jahres attackierte auf der Zielgeraden, doch Thorwirth hielt bravourös dagegen und überquerte die Ziellinie einen Wimpernschlag vor Mergenthaler (14:25,71 zu 14:25,78 Minuten).

Dritter wurde Aaron Davor Bienenfeld vom SSC Hanau-Rodenbach in 14:29,55 Minuten, US-Student Jonathan Dahlke nahm Tempo raus und wurde hinter Leif Gunkel (LG Olympia Dortmund) Fünfter. Maximilian Thorwirth wird am Sonntag die 1500 Meter in Angriff nehmen. „Ich werde mal mitspurten, aber der erste Platz wird schwer“, sagte der Düsseldorfer, dem ein U23-EM-Platz über diese Distanz dennoch nicht zu nehmen sein wird. mw

Hochsprung

Erst Bestleistung für Falk Wendrich zu hoch

Beide Zeigefinger Richtung Himmel gestreckt, darauf folgte die „Becker-Faust“: Als Falk Wendrich im ersten Versuch wunderschön über 2,20 Meter flog, ließ er seinem Jubel freien Lauf. Nach einer längeren Durststrecke ist der Hochspringer vom LAZ Soest 2017 zurück – und wie! Fünf Tage nach seinem 22. Geburtstag holte sich der U20-Vizeweltmeister von 2012 den Titel. Vor einem Jahr hatte er sich in Wattenscheid noch mit 2,04 Metern und Platz fünf begnügen müssen. Der „neue“ Falk Wendrich präsentierte sich im Anlauf enorm schnell und beim Absprung sowie Lattenüberquerung technisch absolut auf der Höhe. Deshalb sind auch Höhen jenseits der 2,20 Meter in diesem Sommer bisher Normalität. In allen Wettkämpfen der Saison nahm er diese Marke.

In Leverkusen ging es am Samstag nicht mehr höher. Als er als Deutscher Meister feststand – Tobias Potye (LG Stadtwerke München) hatte 2,20 Meter im dritten Versuch übersprungen –, ließ Falk Wendrich für seinen letzten Versuch die Latte auf 2,25 Meter legen (zuvor hatte er zweimal 2,22 Meter gerissen) und damit auf Bestleistungs-Höhe. Doch die Marke war (noch) zu hoch für den 22-Jährigen. „Ich bin gesund, habe keine Probleme mehr. So konnte ich sehr gut trainieren und wieder große Höhen angehen“, erklärte Falk Wendrich seinen Höhenflug. In jedem seiner bisherigen Wettkämpfe hat er in diesem Jahr bisher Bestleistung auflegen lassen. Die steht seit 2012 bei 2,24 Metern. „Ich bin fest davon überzeugt, dass ich dieses Jahr noch Bestleistung springe. Aber heute bin ich froh, einen Super-Wettkampf gewonnen zu haben“, sagte der 22-Jährige.

Denn von der Papierform her war Falk Wendrich gar nicht der Top-Favorit. Tobias Potye war vergangene Woche in Regensburg 2,25 Meter gesprungen und hatte damit eine neue Bestleistung aufgestellt. Der Münchner präsentierte sich in Leverkusen allerdings lange nicht so konstant wie sein Konkurrent. 2,20 Meter übertraf der U20-Europameister von 2013 im letzten Anlauf, 2,22 Meter waren danach zu hoch. Die beiden Top-Platzierten haben auch im europäischen Vergleich gute Chancen und belegen momentan die Plätze drei und vier in der U23-Bestenliste. Die Norm für die U23-EM in Bydgoszcz verpasste Tim Schenker als Drittplatzierter. Der Chemnitzer meisterte 2,15 Meter, scheiterte danach aber knapp an 2,18 Metern. Die U23-EM-Norm liegt bei 2,20 Metern. mbn

Weitsprung

Fuchs, du hast den Titel gestohlen

Im erweiterten Favoritenkreis auf den Weitsprung-Titel war vielleicht auch Alexander Fuchs zu finden, der Athlet des SCC Berlin. Als Vierter in der Meldeliste ist aber der ganz große Coup sicherlich nicht unbedingt zu erwarten. Der 21-Jährige segelte im zweiten Versuch jedoch auf 7,62 Meter – und die Konkurrenz konnte nicht mehr kontern. „Ich hatte mir lediglich als Ziel die Männernorm für die Deutschen Meisterschaften gesetzt, 7,55 Meter. Im Training hat sich gezeigt, dass ich so weit springen kann. In den vergangenen zwei Wochen war ich etwas angeschlagen an der Beugersehne, dafür lief es heute umso besser. Ich bin gelassen in den Wettkampf gegangen, das ist nicht normal für mich. Ich wollte einfach das abrufen, was ich im Training gezeigt hatte. Schön, dass es geklappt hat.“

Gezittert hatte er natürlich noch, dass er überholt wird. „Bis zum letzten Sprung ist im Weitsprung immer alles möglich. Mit Björn-Ole Klehn muss man immer rechnen“, sprach Alexander Fuchs einen seiner Mitstreiter an. Der Weitspringer des SC Preußen Münster kam Fuchs am nächsten, mit 7,54 Metern im fünften Versuch. Klehn kam damit bis auf vier Zentimeter an seine Bestleistung heran. Zwischenzeitlich auf den zweiten Platz geschoben hatte sich Simon Zienert vom Dresdner SC 1898 mit 7,37 Metern, er musste noch Björn-Ole Klehn ziehen lassen. Keine Rolle spielte der Zweite der Meldeliste, Sebastian Spinnler von der LG LKr Aschaffenburg, der lediglich auf 7,17 Meter kam. mw

Kugelstoßen

Patrick Müller verteidigt seinen Titel

Zwar hatten sich auch andere Kugelstoßer in diesem Jahr in Position gebracht, doch letztlich gab es an der Spitze das Duell aus dem Vorjahr: Simon Bayer gegen Patrick Müller (SC Neubrandenburg). Letzterer legte mit 18,69 Metern im ersten Versuch los, ehe der Mann vom VfL Sindelfingen egalisieren konnte. Müller war aber prompt zur Stelle und erhöhte auf 18,81 Meter, wobei er danach den Kopf schüttelte und sich noch nicht zufrieden zeigte. Bayer zeigte danach noch zwei Stöße über 18 Meter, verbessern konnte er sich allerdings nicht mehr. „Ich war im vergangenen Jahr schon Zweiter und wollte unbedingt gewinnen. Bei der U23-EM kann ich zeigen, was ich wirklich drauf habe“, sagte der nicht ganz zufrieden wirkende 21-Jährige, der in diesem Jahr schon an den 19 Metern gekratzt hatte (18,91 m).

Für Patrick Müller stand die Titelverteidigung also schon vor seinem letzten Stoß fest, und diesen jagte er nach drei ungültigen Versuchen zuvor auf 18,99 Meter. Zwar freute sich der Athlet des SC Neubrandenburg über den Titel, ärgerte sich aber über den fehlenden Zentimeter. „Ich kann 19 Meter stoßen, von daher kann ich nicht zufrieden sein mit der Leistung. Es ist bitter, wenn man im Wettkampf nicht umsetzen kann, was man im Training schon gezeigt hat“, erklärte Müller, der in diesem Jahr 19,07 Meter gestoßen hat und sich für die U23-EM in Bydgoszcz mindestens Bestleistung vorgenommen hat. „Eher Richtung 19,50 Meter“, gibt er sich optimistisch. Bis dahin stehen noch einige hohe Krafteinheiten auf dem Programm, die DM der Aktiven werde er aus dem Training heraus absolvieren.

Dritter wurde Valentin Döbler von der LG Stadtwerke München, der sich diesen Rang mit einem Stoß auf 18,54 Meter im letzten Versuch sicherte. Zuvor hatte der Ulmer Silas Ristl mit seinen 18,51 Metern aus dem fünften Versuch auf dem Bronzeplatz gelegen. mw

Hammerwurf

Alexej Mikhailov eine Klasse für sich

Favorit Alexej Mikhailov (Hannover 96) landete im fünften Durchgang mit 72,17 Meter die Tagesbestweite. Damit hatte er am Ende knapp zwölf Meter Vorsprung. „Ich habe den Wettkampf als neue Chance gesehen, wieder Bestleistung zu werfen. Das hat leider nicht ganz geklappt. Aber insgesamt war der Wettkampf in Ordnung“, sagte der Hannoveraner. „Ich wollte ursprünglich gerne bei der Team-EM werfen, aber dazu hat mir ein halber Meter gefehlt. Es ist aber vielleicht gut, dass ich nicht eingesetzt werde. So kann ich mich auf die Deutschen Meisterschaften in Erfurt vorbereiten. Da versuche ich Erster zu werden“, so Alexej Mikhailov.

Konstantin Steinfurth (LG Eppstein/Kelkheim) kam im dritten Versuch auf 60,12 Meter und strich damit Silber ein. Schwer in den Wettkampf fand Lokalmatador Dominik Klaffenbach (TSV Bayer 04 Leverkusen), der vier Ungültige fabrizierte und mit 58,08 Metern Platz drei holte. „Es lief technisch nicht so, wie es sein sollte. Aber am Ende kann ich doch ein positives Fazit ziehen und zufrieden sein, dass es doch ein Medaillenplatz geworden ist. Ich werde jetzt eine kurze Wettkampfpause einlegen, um mich auf die Deutschen Meisterschaften in Erfurt vorzubereiten“, sagte der Schützling von Helge Zöllkau. hk

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