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Vier Europameister führen starke Teilnehmerfelder in Dortmund an

Die Wetterprognose für Sonntag verspricht nichts Gutes. Da können es sich die Sportfans in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle gemütlich machen. Beim PSD Bank Indoor Meeting wird ihnen in einem kompakten zweistündigen Programm mit 151 Athleten aus 27 Nationen Leichtathletik vom Feinsten geboten. Gleich mehrere deutsche Topathleten steigen in die Hallensaison ein.
Peter Middel

Im Hürdensprint der Frauen kommt es am Sonntag (27. Januar) in Dortmund zur EM-Revanche. Elvira Hermann (Weißrussland), Europameisterin über 100 Meter Hürden, trifft unter anderem auf die EM-Zweite Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01). „Ich habe mich ganz bewusst entschieden, in Dortmund meinen ersten Wettkampf in diesem Winter zu absolvieren, weil ich die tolle Atmosphäre in dieser Halle liebe. Zudem habe ich einen recht kurzen Anfahrtsweg. Ohne Stau bin ich in 20 Minuten in Dortmund,“ sagte die 28-Jährige am Freitag auf einer Pressekonferenz in der Helmut-Körnig-Halle.

Eine bestimmte Zeit hat sich die WM-Dritte von 2017 nicht vorgenommen. „Meine Bestzeit in der Halle steht bei 7,79 Sekunden. Da werde ich wahrscheinlich nicht herankommen. Für mich ist es am Sonntag in erster Linie wichtig, dass ich ein technisch sauberes Rennen absolviere, dann springt zwangsläufig eine gute Zeit heraus", weiß Pamela Dutkiewicz. Gern würde die angehende Lehrerin unter der Norm von 8,10 Sekunden für die Hallen-EM bleiben, denn die Titelkämpfe vom 1. bis 3. März in Glasgow (Großbritannien) sind in diesem Winter ihr großes Ziel.

1.500 Meter mit Krause, Reh und Klein

Auch Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) gibt in Dortmund ihr Saison-Debüt. Die zweimalige Hindernis-Europameisterin reiste am Freitag direkt aus dem Trainingslager in Potchefstroom (Südafrika) nach Dortmund. Ihr Flieger landete um 5:15 Uhr in ihrer Heimatstadt Frankfurt. Nach einem kurzen Zwischenstopp ging es direkt weiter in die Westfalen-Metropole. „Ich kann im Flugzeug recht gut schlafen, sodass sich die Müdigkeit bei mir in Grenzen hält. Ich bin froh, dass ich am Sonntag ein Dach über dem Kopf haben werde, denn bei meiner letzten Trainingseinheit in Südafrika herrschten 38 Grad,“ berichtete die Hindernisspezialistin.

Ihre Hallen-Bestzeit über 1.500 Meter steht bei 4:08,91 Minuten, im Freien ist sie schon 4:06,99 Minuten gelaufen. Doch auch sie hat sich für den Saison-Einstieg in Dortmund keine konkrete Zeit vorgenommen. Ihr Ziel ist vielmehr, ein gutes Rennen abzuliefern und die Zuschauer mit einem spannenden Lauf zu begeistern. Herausfordern wird sie auf jeden Fall Alina Reh (SSV Ulm 1846). Die EM-Vierte über 10.000 Meter hat auf der 1.500 Meter-Distanz Bestzeiten von 4:13,11 Minuten im Freien und 4:24,79 Minuten in der Halle stehen.

Nicht ausgeschlossen, dass die beiden hochdekorierten Läuferinnen dennoch das Nachsehen haben werden: Mit WM-Finalistin Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) ist eine 1.500-Meter-Spezialistin im Feld, die mit 4:04,15 Minuten den stärksten Hausrekord mit nach Dortmund bringt.

Jagd auf den 300-Meter-Rekord

Für den Hürdensprint der Männer hat Zehnkampf-Europameister Arthur Abele (SSV Ulm 1846) zugesagt. Dort will er die Spezialisten ärgern, zu denen der EM-Fünfte Gregor Traber (LAV Stadtwerke München) zählt.

Für die Hallen-Europameisterin über 60 Meter Asha Philip (Großbritannien) ist das Meeting in Dortmund eine wichtige Standort-Bestimmung auf dem Weg zur Titelverteidigung, bei dem sie unter anderem auf die junge Wattenscheiderin Keshia Kwadwo trifft. Über die in der Halle selten gelaufene 300-Meter-Distanz haben die Deutsche 400-Meter-Meisterin Nadine Gonska, ihre Teamkollegin Hannah Mergenthaler (beide MTG Mannheim) sowie Laura Müller (LC Rehlingen) und Christine Salterberg (LT DSHS Köln) die deutsche Uralt-Bestmarke im Visier, die seit 1988 bei 36,49 Sekunden steht.

Wieder hoch hinaus soll es im Stabhochsprung für Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) gehen. Sie hat die EM-Norm für Glasgow (4,50 m) bereits überwunden und kennt die Anlage in Dortmund bestens, hier wurde sie im vergangenen Jahr Deutsche Hallenmeisterin. Auch Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar) hat die EM-Norm in diesem Winter bereits angeboten: Im Dezember mit 6,62 Sekunden über 60 Meter. Diese Leistung gilt es am Sonntag auch im neuen Jahr zu bestätigen.

Noch 800 Tickets an der Tageskasse

2.300 Tickets sind im Vorfeld für das Meeting verkauft worden. 800 gibt es am Sonntag noch an der Tageskasse. „Dass die Resonanz für das Indoor-Meeting so groß ist, zeigt, dass die Veranstaltung trotz der Konkurrenz durch den Fußball in Dortmund angenommen wird", erklärte Meeting-Direktor Bernhard Bußmann.

Schon der Neubeginn im vergangenen Jahr sei recht vielversprechend gewesen. Langfristig will er mit seinem Team an die großen Hallen-Meetings der neunziger und zweitausender Jahre anschließen, denn nach einer Sanierung wird sich die Helmut-Körnig-Halle im kommenden Jahr mit sechs Rundbahnen und in neuem Gewand präsentieren. "Dadurch wird die Veranstaltung sicherlich noch einen weiteren Schub nach vorne erhalten."

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