| WM Doha Tag 2

Katharina Trost verabschiedet sich nach 800-Meter-Halbfinale von der WM

800-Meter-Läuferin Katharina Trost hat sich am Samstag im Halbfinale der Weltmeisterschaften in Doha gut verkauft – auch wenn sich die Münchenerin nicht für das Finale qualifizieren konnte.
Alexandra Dersch / Silke Bernhart

Die Münchener 800-Meter-Läuferin Katharina Trost wählte im Halbfinale der Weltmeisterschaften in Doha (Katar) eine kluge Renntaktik. Anders als im Vorlauf schwamm die DM-Zweite klug im Feld mit. Doch auf der Zielgerade musste die angehende Grundschullehrerin feststellen, dass der Vorlauf am Freitag bereits einiges an Kraft gekostet hatte. Während die Konkurrenz um US-Läuferin Raevyn Rogers zusetzte und zusehends enteilte, konnte die angehende Grundschullehrerin keinen Kick mehr setzen.  

Um den Einzug ins Finale klar zu machen, waren Zeiten unter bzw. ganz nah an die Zwei-Minuten-Marke nötig. Dennoch konnte Katharina Trost mit ihrem Auftritt zufrieden sein, lief sie mit 2:01,77 Minuten die sechstschnellste Zeit ihrer bisherigen Karriere.

Bereits im Vorlauf war die Deutsche Meisterin und Katharina Trosts Trainingskollegin Christina Hering (LG Stadtwerke München) ausgeschieden. Zuletzt war mit Claudia Gesell 2003 bei der WM in Paris (Frankreich) eine deutsche Läuferin bis ins Finale gelaufen – Gesell war damals Fünfte geworden.

Nachfolgerin von Caster Semenya gesucht

In Doha wird im Finale nun die Nachfolgerin von Caster Semenya gesucht. Dis Südafrikanerin darf aufgrund einer der vom Weltverband IAAF eingeführten Testosteron-Regel nicht an den Start gehen. Auch die noch amtierende Vize-Weltmeisterin Francine Niyonsaba (Burundi) ist von dieser Regelung betroffen.

Die schnellste Halbfinal-Zeit lieferte im Doha Halimah Nakaayi (Uganda) ab, die mit 1:59,35 Minuten Saisonbestleistung lief. Auch die ehemalige Weltmeisterin Eunice Sum (Kenia) steht im Finale, das am Montag ausgetragen wird.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Katharina Trost (LG Stadtwerke München):
Das Rennen war auf jeden Fall krass. Bei 300 Metern habe ich’s gemerkt. Und gewusst, was Christina [Hering] gemeint hat. Sie hat schon vor einer Weile gesagt, dass der Vorlauf etwas ganz anderes ist als die nächste Runde. Zuerst dachte ich, ich bin in einem 400-Meter-Rennen. Dann ging es wieder ganz gut und die anderen sind ein bisschen langsamer geworden. Aber an meinem Kick muss ich noch ein bisschen arbeiten. Ich bin noch nie zweimal so kurz hintereinander unter 2:02 Minuten gelaufen, das Finale wäre das i-Tüpfelchen gewesen. Ich bin als 21. angereist, jetzt hoffe ich, dass noch ein paar langsamer gewesen sind. Die Erfahrung hier hat mir den Respekt ein bisschen genommen, vielleicht reicht es das nächste Mal für mehr. Die Taktik hier ist anders, man muss mit viel mehr Sachen umgehen, da kommt auch mal ein Ellbogen raus, ich bin eigentlich eine sehr liebe Läuferin, ich muss lernen, nicht so lieb zu sein. Als nächstes möchte ich unter zwei Minuten laufen und mich für die Olympischen Spiele qualifizieren.

WM 2019 Doha

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