Beim Diamond League-Finale in Zürich haben am Donnerstag zahlreiche Stars der Szene zum Saisonabschluss noch einmal Top-Leistungen abgeliefert. Nach Niederlagen in Brüssel waren auch Sprinterin Shelly-Ann Fraser-Pryce und Stabhochspringer Armand Duplantis ihrer Konkurrenz wieder überlegen. Speerwerfer Julian Weber wurde Dritter.
Staraufgebot, Begeisterung auf den Rängen und ein Jackpot, der gleich in 26 Disziplinen ausgeschüttet wurde. Beim zweiten Teil des Diamond League-Finals im Stadion Letzigrund in Zürich (Schweiz) hat es am Donnerstag ein Highlight nach dem anderen gegeben. Zum Saisonabschluss ging eine Vielzahl der Siege noch einmal mit herausragenden Ergebnissen weg.
Mit einem Flug über 6,07 Meter bot unter anderem Stabhochsprung-Weltrekordler Armand Duplantis (Schweden) dem Publikum noch einmal eine Show. Zuletzt hatte sich der Überflieger in Brüssel (Belgien) erstmals in diesem Jahr geschlagen geben müssen. Nicht nehmen ließ sich der Olympiasieger, Welt- und Europameister die 30.000 US-Dollar im Final-Jackpot. Obendrauf gab es für alle Siegerinnen und Sieger die Diamant-Trophäe und eine Wild Card für die WM in Budapest (Ungarn; 19. bis 27. August 2023).
Julian Weber Dritter, Malaika Mihambo auf Platz vier
Für Platz drei eine Prämie von immerhin 7.000 US-Dollar sicherte sich Speerwurf-Europameister Julian Weber (USC Mainz) mit einem Wurf auf 83,73 Meter. Platz eins holte sich Olympiasieger Neeraj Chopra (Indien; 88,44 m) vor Vize-Europameister Jakub Vadlejch (Tschechische Republik; 86,94 m).
Am Ende einer langen Saison, in der zwischenzeitlich eine Corona-Infektion Training unmöglich machte, erwischte Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) keinen guten Sprung. Nach ihrem Sieg am Sonntag beim ISTAF in Berlin (6,92 m) ging mit 6,52 Metern nur eine Weite in die Ergebnisliste ein, die Platz vier bedeutete. Wie schon bei der EM machte Ivana Vuleta (Serbien) gleich im ersten Versuch mit 6,97 Metern den Sieg klar. Bei den Männern flog Olympiasieger Miltiádis Tentóglou (Griechenland) auf 8,42 Meter.
Rojas, Diaz und Mahuchikh zeigen herausragende Sprünge
Mit einer standesgemäßen Weite von 15,28 Metern sicherte sich Weltrekordlerlin Yulimar Rojas (Venezuela) den Jackpot im Dreisprung der Frauen, dahinter bestätigte Europameisterin Maryna Bekh-Romanchuk (Ukraine; 14,96 m) ihren 15-Meter-Sprung von München. Bei den Männern besiegte der Kubaner Andy Diaz (17,70 m) Weltmeister und Olympiasieger Pedro Pichardo (Portugal; 17,63 m).
Mit 2,03 Metern war Europameisterin Yaroslava Mahuchikh (Ukraine) ihren Gegnerinnen im Hochsprung wieder klar überlegen. Landsfrau Iryna Gerashchenko reichten 1,94 Meter für Rang zwei.
Weltjahresbestzeiten über 800 und 1.500 Meter der Männer
Noch einmal seine Saisonbestzeit über 1.500 Meter, die gleichzeitig Weltjahresbestzeit bedeutet, steigerte Jakob Ingebrigtsen (Norwegen; 3:29,02 min). Mit der zweimaligen Olympiasiegerin Faith Kipyegon (Kenia; 4:00,44 min) setzte sich über diese Strecke auch bei den Frauen die Favoritin durch. Über 3.000 Meter Hindernis der Männer galt dies für Weltmeister und Olympiasieger Soufiane El Bakkali (Marokko; 8:07,67 min).
800-Meter-Weltmeister Emmanuel Korir (Kenia) lieferte für seinen Sieg in 1:43,26 Minuten ebenfalls die weltweit schnellste Zeit des Jahres ab und konnte nach einer Niederlage in Brüssel (Belgien) 1.500-Meter-Weltmeister Jake Wightman (Großbritannien) wieder hinter sich lassen. Der Brite wurde diesmal Dritter (1:44,10 min) hinter dem Kanadier Marco Arop (1:43,38 min).
Auch das Frauenrennen über 800 Meter war temporeich. Die WM-Dritte Mary Moraa (Kenia; 1:57,63 min) gewann vor Natoya Goule (Jamaika; 1:57,85 min).
Pfeilschnelle Zeiten von Amusan, Fraser-Pryce und Co.
Hürdensprint-Weltmeisterin und Weltrekordlerin Tobi Amusan (Nigeria) legte in 12,29 Sekunden die nächste Top-Zeit auf die Bahn. Das gelang auch 100-Meter-Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika; 10,65 sec), die ihrer Landsfrau Shericka Jackson (10,81 sec) wieder klar voraus war. In Brüssel war die Reihenfolge noch umgekehrt.
Shericka Jackson lief der Konkurrenz später über 200 Meter auf und davon (21,80 sec). Bei den Männern legte Weltmeister Noah Lyles (USA) 19,52 Sekunden hin.
Paulino unter 49 Sekunden, dos Santos unter 47 Sekunden
Als Zwölfte Frau der Geschichte der 400 Meter blieb Marileidy Paulino (Dominikanische Republik; 48,99 sec) unter 49 Sekunden. Bei den Männern setzte sich Vize-Weltmeister Kirani James (Grenada; 44,26 sec) vor dem US-Amerikaner Bryce Deadmon (44,47 sec) durch. Im Vorprogramm steigerte Weltrekordler Wayde van Niekerk (Südafrika) seine Saisonbestzeit auf 44,39 Sekunden. Für das Diamond League-Rennen im Hauptprogramm hatte sich der 30-Jährige nicht qualifiziert.
Über 400 Meter Hürden lieferten Europameisterin Femke Bol (Niederlande; 53,03 sec) und Weltmeister Alison dos Santos (Brasilien; 46,98 sec) noch einmal starke Leistungen ab.
Diskuswurf-Olympiasiegerin Valarie Allmann (67,77 m) setzte sich knapp gegen Sandra Perkovic (Kroatien; 67,31 m) durch. Eng beieinander lagen auch Vize-Europameisterin Kristin Pudenz (SC Potsdam; 61,45 m) und die EM-Dritte Claudine Vita (SC Neubrandenburg; 61,34 m), die sich auf den Plätzen vier und fünf einreihten. Beim ersten Teil des Diamond League-Finals hatte unter anderem Kugelstoßer Joe Kovacs (USA; 23,23 m) am Mittwoch erstmals die 23-Meter-Marke übertroffen.
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